Kapitel 2

88 9 5
                                    

Grelles Licht strömte durch den Spalt über mir hinein. Ich hielt mir eine Hand vor die Augen, um nicht geblendet zu werden, was aber wenig brachte, da es überall schlagartig hell wurde. Nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, schaute ich mich um.

Der Junge mit dem ich im Aufzug war, war ungefähr 16 Jahre alt, hatte braune, leicht gewellte, mittelkurze Haare, blaue Augen und war stämmig gebaut.

Ich schaute mich weiter um. Neben mir lag die geöffnete Kiste mit dem Hammer, den Nägeln und der nicht funktionierenden Taschenlampe. Auf der gegenüberliegenden Seite stand die Kiste, welche wir nicht aufbekommen haben. Sonst war der Aufzug leer.

Über mir war die war die Wand bereits ganz geöffnet und man konnte die Sonne erkennen. Die Wände des Aufzugs waren ungefähr 2 Meter hoch, sodass man sich an der oberen Kante gerade noch so hochziehen konnte. Und das tat ich auch. Nach ein paar Versuchen war ich oben angekommen.

"Komm auch mal hier hoch!", rief ich in den Aufzug hinein.

"Schon unterwegs!", sagte er und zog sich mühelos zu mir hoch.

Als wir uns nun unsere Umgebung anschauten, fehlten uns die Worte. Da standen wir nun auf einer riesigen Lichtung, umgeben von riesigen, steinernen Mauern.

"Wow. Das mal was anderes."

Ich nickte nur stumm, zu geschockt um etwas zu sagen.

"Ich erkunde hier mal die Gegend. Versuch du so lange mal die andere Kiste aufzubekommen. Vielleicht findest du in der was nützliches."

"Ok.", sagte ich nur, da ich keinen Grund hatte ihm zu widersprechen und ließ mich in die Box hinab, während er die Lichtung erkundete.

Als erstes ging ich zu der verschlossenen Kiste die sich immer noch nicht öffnen ließ, da bemerkte ich ein kleines Schloss an der einen Seite. Weil es nicht besonders stabil aussah, holte ich mir kurzerhand den Hammer und zerschlug damit das kleine Schloss.

Nach dem Öffnen fand ich hauptsächlich Lebensmittel, wie Brot Gemüse oder Wasser in der Kiste. Aber es lagen auch eine Packung Streichhölzer und ein paar Batterien in ihr.

"Hier sind also die Batterien, die wir gebraucht hätten." , murmelte ich vor mich hin.

Ich tat den Inhalt wieder zurück in die Kiste und hob diese dann aus der Box. Das gleiche tat ich auch mit der anderen Kiste. Anschließend kletterte ich selbst hoch.

Mittlerweile stand die Sonne nur noch so hoch, dass man sie gerade noch so sehen konnte, bevor sie hinter den Mauern verschwand. Ich setzte mich ins Gras und wartete auf den Jungen, mit dem ich in der Box hierher gekommen bin.

Als er dann kam war es schon fast dunkel.

"Und?", fragte ich.

"Nichts. Nur Gras Bäume und vier Mauern um uns herum. Und hast du irgendetwas gefunden?"

"Größtenteils Essen, aber auch Streichhölzer und die Batterien, die wir gesucht haben. Und natürlich die Taschenlampe, den Hammer und die Nägel aus der Kiste, welche wir zusammen geöffnet haben."

"Gut das. Dann sollten wir ein bisschen Holz holen, mit dem machen wir dann ein Lagerfeuer. Mit den Streichhölzern sollten wir aber sparsam sein. Wer weiß, ob das die einzigen sind, die wir bekommen."

"Soll ich die Taschenlampe mitnehmen?"

"Ja, gute Idee. Aber mach sie erst an wenn wir im Wald sind. Sonst sind die Batterien so schnell alle."

"Im Wald?"

"Ja. Dort hinten ist ein kleiner Wald. Dort gibt es bestimmt Trockenholz, was wir benutzen können", sagte er und zeigte in die Richtung, wo der Wald war.

"Ok, dann lass uns losgehen."

Wir gingen also zum Wald und sammelten trockenes Holz, mit welchem wir dann ein kleines Lagerfeuer machten. Ich nahm mir ein bisschen von dem Brot und setzte mich im Schneidersitz vors Feuer. Er setzte sich neben mich und wir saßen nur still da und schauten ins Feuer.

"Schon verrückt, oder?", unterbrach er die Stille, "Ich meine, vor ein paar Stunden sind wir in einer dunklen Box aufgewacht, die uns zu einer Lichtung gebracht hat und jetzt sitzen wir hier vorm Lagerfeuer und da ich mich an nichts anderes erinnern kann, fühlt es sich für mich so an als wäre das hier ein ganz normales Leben."

"Ja, stimmt irgendwie."

"Ich bin müde. Ich schlafe jetzt ein bisschen und das solltest du auch machen.", damit drehte er sich auf die Seite und schlief ein.

Ich legte mich auch ins Gras und schaute noch eine Weile in den Himmel, aber auch ich schlief irgendwann ein.

So. Das war jetzt mein zweites Kapitel. Freut euch auf die nächsten ;)

Inspired - der AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt