4: Komisches Gefühl

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Danke, für alle, die diese Geschichte lesen 😍
Falls ihr Verbesserungsvorschläge habt, einfach sagen 🤗
Und viel Spaß beim Lesen.

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Mit einem mulmingen Gefühl ging Channa den Gang entlang. Vor lauter Nervosität kam ihr der Gang doppelt so lang vor als er war. Ihr Herz pochte und sprang ihr fast aus der Brust. Was sollte sie ihm sagen? Sie hatte aus einem Impuls heraus reagiert. Hoffentlich verstand er es. Nach einigen Minuten hatte sie dann die Bürotür erreicht. Sie atmete noch mal tief ein und klopfte dann dreimal.
"Name und Anliegen.", Kam eine raue Stimme aus dem Zimmer hinter der Tür.
"Channa Smith..", ihre Stimme zitterte, als sie die Tür langsam öffnete und das Zimmer betrat.
Levi saß an seinem Schreibtisch und war in einige Dokumente vertieft. Er sah kurz zu ihr auf und wies sie mit einer Hand Geste an sich zu setzen.
Sie lief langsam auf den Stuhl zu und ließ sich dann fallen.
Noch mal schluckte sie und wartete dann ab.
Es vergingen einige Minuten in denen nichts passierte, dann erhob sich Levi aus seinem Stuhl und ging zu dem Stuhl, auf dem sie saß und sah auf sie herab. Er lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme. Sie konnte ihm nicht mehr die Augen schauen und ging seinen Blicken aus dem Weg.
"Ich mag es gar nicht, wenn man mir wiederspricht. Ich weiß, du bist noch nicht lang hier, aber ich erwarte, dass du dich den Regeln hier anpasst."
Sie sah zu ihm auf und nickte. "Ich kann mich nicht zurückhalten, wenn jemand einen anderen Menschen erniedrigt. Ich verabscheue so ein Verhalten!", sagte sie etwas lauter als sie es wollte. Levi knirschte mit den Zähnen.
"Du bist keine zwei Wochen hier und schon mischt du dich in Sachen ein, die dich nichts angehen. Soll ich dich rauswerfen?", brüllte er sie an und sie zuckte kurz zusammen, dann stand sie aber auf und sah ihm in die Augen.
"Ich weiß, du bist hier der Chef, dass hab ich kapiert. Du kannst jetzt aufhören, ihn so raushängen zu lassen. Ich lass mich ungern anschreien!", gab sie zurück.
Beide starrten sich eine Weile mit verschränkten Armen an.
"Geh jetzt besser. Sonst vergesse ich für eine Sekunde, dass du Erwins Schwester bist."
Sie ging auf die Tür zu. Als sie ihre Hand gerade auf den Türgriff legte, sah sie nochmals über die Schulter und ging dann aus dem Zimmer.
Sie seufzte laut und ließ ihre Schulter ein wenig hängen, da spürte sie eine Berührung.
Neben ihr stand Hanji und lächelte sie an.
"Und?", fragte sie fürsorglich und Channa lächelte zurück.
"Naja, er hat mich nicht rausgeworfen. Das ist ja schonmal was."
Beide gingen zusammen den Flur entlang und redeten ein wenig.
"Ich wollte seine Maßnahme nicht in Frage stellen. Aber das war ziemlich hart.."
"Möchtest du wissen, was der Kadett gemacht hat?", fragte die Teamleiterin und zwinkerte ihr zu.
"Naja.. ein bisschen schon."
"Der Kadett hatte sich anzüglich zu einem anderen Kadetten verhalten. Levi hatte ihn schon einige Male dazu aufgefordert, sie in Ruhe zu lassen, doch er tat es wieder."
Channas Augen weiteten und sie blieb stehen.
"Er hat einen Kadetten beschützt?!", sagte sie erstaunt und Hanji nickte.
"Das könnte man gar nicht von ihm meinen, nicht wahr? Aber er ist ein sehr guter Führer.", antwortete die Frau mit der Brille.
Das Mädchen mit den blonden Haaren drehte ihr sofort den Rücken zu und lief in die andere Richtung.
'Hey! Wohin gehst du? Zum Speisesaal geht's hier entlang!", laut schreiend sah sie ihr hinterher, doch Channa ließ sich nicht aufhalten und rannte so schnell sie konnte.
Bei Levis Büro angekommen, riss sie ohne zu klopfen die Tür auf und atmete schwer. Er sah erschrocken zur Tür.
"Was ist das Problem?", schrie er alarmiert und stand auf.
"E-Es tut mir leid! Ich hab das nicht gewusst!"
Doch noch bevor er antworten konnte, brach sie vor seinen Augen zusammen. Er rannte um den Tisch herum und kniete sich zu ihr herunter, um ihren Puls zu fühlen, dann rief er in den Gang: "Ruft die Schwester, wir brauchen medizinische Versorgung!"
Als die Schwestern angerannt kamen, sahen sie sich ihren Körper an.
Eine Schwester sagte: "Captain, wir müssen sie ins Zimmer bringen. Sie muss sich ausruhen. Sie hat sich heute überanstrengt. Sie ist ganz heiß."
Levi nickte und hob sie vorsichtig auf seine Arme.
"Ich bringe sie in ihr Zimmer."

~~~~~~~

Channa blinzelte durch ihre Augen, doch alles war verschwommen. Sie nahm einen angenehmen Geruch war und eine zärtliche Wärme umgab sie.

Einige Stunden waren vergangen. Sie schlief lange.
Nach fast 12 Stunden öffneten sich ihre Augen leicht und sie sah sich dann benommen im Raum um.
Erst wusste sie nicht mehr, wo sie war, dann kam sie mehr und mehr zu sich. Als sie völlig bei Sinnen war, erkannte sie, dass jemand neben ihrem Bett saß.
"Du bist wach. Gut, dann werde ich jetzt gehen."
Levi stand von seinem Stuhl auf und machte Anstalten zu gehen, doch Channa hielt ihn an seinem Hemd fest. Er sah über seine Schulter.
"Geh nicht..", flüsterte sie. Einen kurzen Moment schien er zu überlegen, dann setzte er sich wieder.
Sie schwiegen sich an. Fast ganze zehn Minuten.
"Was willst du mir sagen?", fragte er dann und sah sie an, mit seinen kalten Augen. Sie schaute auf ihre Finger.
"Tut mir leid, dass ich so viel Ärger verursache. Bitte, gib mir nochmal eine Chance. Ich werde mich bemühen.", sagte sie überzeugt, doch ihre Unterlippe begann zu zittern. Dann rollte ihr eine Träne die Wange herunter.
"Entschuldige..", flüsterte sie und wischte sich die Träne von der Wange.
Levi stand auf, sie sah zu ihm hoch.
"Es liegt nicht in meiner Hand ob du gehst oder bleibst. Erwin entscheidet das."
Sie nickte leicht und sah dann wieder herunter auf ihre Finger.
Dann auf einmal legte sich eine Hand auf ihren Kopf und sie zuckte zusammen.
"Wegen mir, kannst du bleiben."
Ihre Augen weiteten sich.
Er nahm seine Hand wieder von ihrem Kopf und ging zur Tür.
"Aber stell dich nicht mehr gegen meine Entscheidungen."
Dann verließ er das Zimmer.
Channa verweilte kurz. Dann fasste sie sich an ihre Brust.
'Was war das denn?'
Wieso schlug ihr Herz plötzlich so schnell und so heftig gegen ihre Brust. Sie atmete tief und legte ihre Hände dann auf die Wangen.
'Mir ist ganz heiß. Vielleicht das Fieber?', sagte sie sich leise und schüttelte das unbekannte Gefühl ab. Dann nahm sie einen schluck Wasser und setzte das leere Glas wieder ab.
Auf einmal klopfte es an der Tür und Hanji streckte ihren Kopf durch den Spalt.
"Hallo Liebes, wie geht es dir?", fragte sie trillernd und kam an ihr Bett.
"Du siehst schon viel besser aus!", bemerkte sie und fasste ihr an die Stirn.
"Kein Fieber. Sehr gut!"
"Hanji?"
"Hm?"
Die Frau mit der Brille sah sie fragend an.
"Warum ist Levi so verbittert?", fragte sie zaghaft.
Hanji setzte sich.
"Wieso möchtest du das wissen?"
Channa zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht."
Hanji schmunzelte.
"Naja, Levi hatte eine schwere Kindheit. Er wuchs im Untergrund auf und war sein Leben lang alleine. Ich denke, dass hat ihn so gemacht wie er ist."
"Achso..", das Mädchen sah aus dem Fenster und war in Gedanken versunken.
"Levi müsste etwas in seinem Leben haben, dass ihm wieder etwas Freude bringt. Ihm einen Sinn gibt, zu leben.", sagte Hanji und Channa sah sie mit leuchtenden Augen an.
"Was könnte das sein?"
Die Frau lachte und sah aus dem Fenster.
"Ich weiß es nicht. Es könnte ein Freund sein, ein Zuhause.. oder vielleicht Liebe.", sagte sie während sie sie wieder ansah.
"Ich wünsche ihm von Herzen, dass er sowas findet."
"Warum hast du auf einmal so Mitleid mit ihm?"
Channa errötete und drehte sich von ihr weg, um ihre Scham zu verbergen.
"Kein spezieller Grund."
"So so.."

Just one reason to live //Levi Ackermann Ff\\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt