Kapitel 3

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Ich stocherte lustlos in meinem Abendessen rum, während ich beobachtete, wie Levi seinen dritten Teller hinunterschlang. Ich bekam kaum einen Bissen runter. Mir war schlecht und ich wollte einfach nur schlafen, doch mich die nächsten Tage völlig runterzuhungern wäre wohl eher kontraprodoktiv, weshalb ich mir Mühe gab, wenigstens diesen einen Teller leer zu kriegen. ,,Also...Habt ihr Familie zu Hause?", fragte Hanji plötzlich und ich und Levi sahen zu ihr rüber. ,,Meine Eltern.", antwortete ich und Hanji nickte. ,,Und du, Levi?" Levi zuckte mit den Schultern. ,,Meine Mutter und meine kleine Schwester." Hanji nickte nochmals. ,,Hey, ich weiß, dass ihr nervös seid und dass ihr Angst vor der Arena habt. Ich weiß wie das ist. Deswegen werden wir alles tun, damit ihr eine möglichst große Chance habt.", sagte sie und mir fiel auf, dass sie eigentlich ganz anders war, als sie bei der Ernte immer auftrat. Ich wusste, dass sie vor fünfzehn Jahren einmal die Hungerspiel gewonnen hatte, deshalb hatte ich nie verstanden, wie sie immer so gut drauf sein konnte. Vielleicht musste sie so tun, weil das Kapitol das von ihr wollte. ,,Wir sind in ungefähr zwei Tagen im Kapitol. Ich weiß, es ist schwer, aber versucht in der Zeit einfach nicht an die Spiele zu denken und entspannt euch." Ehrlich gesagt hatte Hanji recht, doch es viel mir sehr schwer, nicht über die Spiele nachzudenken. Da ging die Tür auf und ein blonder Mann kam rein. Ich kannte ihn. Das war Erwin Smith. Er hatte die Spiele vor 20 Jahren gewonnen und wie Hanji war er nun Mentor für die Tribute aus Distrikt 12. ,,Entschuldigt die Verspätung.", sagte er und setzte sich zu uns an den Tisch. Ich sah, wie Levi sich nochmals den Teller füllte und fragte mich, wie eine so kleine Person so viel Essen in sich behalten konnte. ,,Also, ihr seid also die diesjährigen Tribute.", sagte Erwin und ich nickte langsam. ,,Ich würde mich ja vorstellen, aber ihr kennt mich ja wahrscheinlich." Ich nickte nochmals, während Levi ihn gar nicht zu beachten schien. Erwin hatte vor einigen Jahren ebenfalls die Hungerspiele gewonnen und war zusammen mit Hanji unser Mentor. Er setzte sich zu uns an den Tisch und füllte seinen Teller. ,,Tut mir leid, ihr hattet wirklich kein Glück.", sagte er und ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Levi die Augen verdrehte. ,,Hör auf, uns zu bemittleiden. Mit Glück hat das nichts zu tun. Naja, bei Eren vielleicht schon.", schnappte er und Erwin musterte ihn sorgfältig. ,,Thesserasteine?" Levi nickte und schob sich ein Stück Wurst in den Mund. Leute wie Levi wurden bei uns fast immer Tribute. Von ihnen gab es einfach viel zu viele in zwölf. Ich seufzte und schob meinen leeren Teller von mir weg. ,,Ich gehe auf mein Zimmer.", sagte ich und wollte aufstehen, doch Hanji griff nach meinem Handgelenk. ,,Bleib noch eine Sekunde hier.", sagte sie und ich ließ mich wiederwillig wieder auf meinen Stuhl sinken. ,,Wenn wir im Kapitol ankommen, werdet ihr in die Hände von einem Vorbereitungsteam übergeben. Sie werden euch präsentierbar aussehen lassen und egal was sie mit euch machen, wehrt euch einfach nicht. Und jammert nicht run, dass mögen die gar nicht.", sagte Hanji und Levi sah sie misstrauisch an. ,,Was zum Teufel machen die denn?" Hanji zuckte mit den Schultern. ,,Kommt drauf an, wie sehr ihr auf Körperpflege achtet und was euer Stylist vorhat.", antwortete sie und ich nickte wiedermal stumm. ,,Darf ich jetzt gehen? Ich bin müde.", sagte ich und Hanji nickte. ,,Klar, ruh dich aus. War ein langer Tag." Ich verabschiedete mich kurz, bevor ich den Raum verließ und auf mein Zimmer verschwand. 

Nur einer kommt hier lebend raus (Eren X Levi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt