#1 Kein Bock

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Ich bin Lucy, bin 17 Jahre alt und wohne in London. Ich habe eine schwierige Vergangenheit und will das mein Leben wieder normal wird. Doch leider gibt es da meinen "besten Freund", das Schicksal. Das Schicksal, oder wie ich es mittlerweile nenne meine teuflische Schwester, hilft mir nicht gerade sehr dabei. Ich versuche es manchmal auszutricksen, aber meine Versuche waren bis jetzt zu schwach. Ich kann einfach keine Motivation aufbringen und deshalb wird es auch noch länger dauern bis mein Leben wieder normal ist.
Ich lebe bei meiner Oma (die ich Nanni nenne) weil meine Eltern beim Tandem gestorben sind. Irgendjemand hat den Fallschirm manipuliert, sodass er nicht aufgegangen ist. Ich kann mich an all das leider sehr gut erinnern, denn es ist erst 4 Jahre her. Diese 4 Jahre waren die schlimmsten meines Lebens. Zwar haben mich meine Freundinnen total unterstützt, aber ich mache mir immernoch Vorwürfe, denn ich habe meinen Eltern damals den Gutschein für einen Tandemflug geschenkt. Alle sagen immer, dass ich nichts dafür könnte, denn ich konnte ja nicht wissen das der Fallschirm manipuliert sein würde. Aber hätte ich ihnen den Gutschein gar nicht erst geschenkt, dann wären sie jetzt bei mir und ich müsste nicht bei Nanni leben. Versteht das nicht falsch, ich liebe Nanni. Sehr sogar. Sie ist die beste Oma der Welt und versucht alles zu machen damit es mir besser geht. Aber ich vermisse Mum und Dad einfach so. Als ich nach 2 Jahren eigentlich aus diesem Loch herausgekommen war, war das nächste passiert. Bis jetzt war ich noch nicht dazugekommen irgendwem alles zu erzählen. Nicht mal meiner besten Freundin. Nicht mal Nanni. Nur den Polizisten hatte ich auf ihre Fragen geantwortet, aber den Rest hatte ich verschwiegen. Ich hatte schon öfter versucht es Nanni zu erzählen, aber jedes Mal war ich in Tränen ausgebrochen und jedes Mal sagte sie, dass ich es ihr nicht erzählen müsse, sondern erst wenn ich bereit dazu bin. Inzwischen sind schon wieder 2 Jahre um und ich habe es immer noch nicht über mich gebracht es ihr zu erzählen.
Während ich so über meine Leben nachdenke, höre ich ein Poltern und kurz darauf steht auch schon meine beste Freundin Selena vor mir. Sie ist aufgebracht das kann ich sehen. Ich weiß nur nicht warum. Aber sie kann es mir noch nicht verraten, denn sie muss erst mal ihren Atem unter Kontrolle bringen. Sie schnauft nämlich wie ein Nilpferd, das gerade einen 100m Lauf gegen Usain Bolt gelaufen ist. Als sie dann wieder einigermaßen Luft bekommt, keucht sie: "Du..bist spät dran....w-wir müssen..los. Party von Justin...fängt gleich an..."
Achso das ist es also! Sie will mich jetzt zu dieser bescheuerten Party zerren, obwohl ich ihr gesagt habe dass ich überhaupt keinen Bock drauf hab. Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte sagt sie auch promt: "Nein. Keine Widerrede. Du kommst mit, du kannst nicht hier in deinem Zimmer versauern und warten, dass irgendetwas passiert, du muss das selber in die Hand nehmen." Eigentlich will ich ja noch protestieren, aber sie schleudert schon alle Sachen aus meinem Kleiderschrank um etwas Passendes für mich zu finden. Wenn ich anfange zu reden sagt sie gleich " bsht" oder "klappe". Als sie dann etwas gefunden hat, rennt sie noch runter und sucht passende Schuhe. Als sie kommt liege ich immer noch in meinem Bett und habe mich noch nicht gerührt. Da wird sie richtig hysterisch. Sie nimmt meinen Arm, zieht mich auf, zieht mir meinen Jumpsuit aus und zieht mir etwas unsensibel das Kleid über den Kopf. Sie hebt einen Fuß an und steckt ihn in den Schuh. Danach den zweiten. Ich lasse alles kommentarlos mit mir geschehen. Als sie ferig ist und dann auch noch beginnen will mich zu schminken, reiße ich ihr mein Schminkzeug aus der Hand und schminke mich selbst. Ich kann gerade noch den letzten Strich ziehen, da zerrt sie mich auch schon zur Tür, meine Handtasche hat sie schon gepackt. Ich habe gerade noch Zeit meiner Oma zuzurufen dass ich auf einer Party bin, aber vor 01 Uhr wieder da sein werde, da sitze ich auch schon in ihrem gelben Käfer.

Ich kenne Selena jetzt schon seit knapp 2 Jahren, aber noch nie war sie so herrisch. Aber heute ist die Party von Justin - dem Jungen in den sie schon ewig verknallt ist - da kann ich ihr dieses Verhalten verzeihen. Während wir zur Party fahren driften meine Gedanken ab...ich denke an Mama und an Papa, die mir nie mehr sagen können, dass sie mich lieb haben. Sie können mich nie wieder un den Arm nehmen oder mich schimpfen. Ich wäre sogar froh wenn sie mich schimpfen könnten! Aber das können sie nicht mehr.
Ich denke auch an das Ereignis vor 2 Jahren. Ich war gerade aus meinem Loch herausgekommen, da passierte der nächste Scheiß.

Rihanna und ich waren auf dem Weg zum Bahnhof. Ich hatte mich gerade wieder selbst gefunden, nachdem ich zwei Jahre an Depressionen litt. Rihanna war immer für mich da gewesen, weshalb ich mit ihr dort hinfuhr. Ihre Eltern ließen sie nämlich nicht alleine. Wir wollten auf ein Konzert von ihrer Lieblingsband und wir fuhren mit dem Zug. Ich liebte Zugfahren. Wir kamen am Bahnhof an und suchten erst mal unseren Bahnsteig. Rihanna war schon voll aufgeregt. Als wir auf dem Gleis standen und auf den Zug warteten, sagte ich ihr dass ich schnell aufs Klo müsse und gleich wieder da sei. Sie schaute auf ihr Handy, und ihre Augen weiteten sich. Sie sah zu mir auf und nickte nur. Auf einmal ertönte eine Stimme: " Ein Zug fährt in Kürze ein bitte bleiben sie hinter der gelben Sicherheitslinie." Rihanna sah zu dem Zug, den man in der Ferne schon sehen konnte. Danach sah sie zu mir und sagte: "Lucy du weißt eh das ich dich über alles liebe? Und du weißt auch dass das für immer so sein wird?" Klar wusste ich das, aber in diesem Moment war mir nicht klar wieso sie mir das sagte. Dann umarmte sie mich. Als sie mich losließ sagte ich: " Du, ich muss jetzt wirklich aufs Klo. Aber ich hab dich auch lieb. Ich hab dich so lieb das kannst du dir nicht vorstellen." Dann drehte ich mich um und machte den 2. größten Fehler meines Lebens. Ich ging in Richtung Toiletten, aber drehte mich noch mal um, um Rihanna zu sagen, dass, wenn unser Zug kommt, sie den Zug solange aufhalten soll bis ich komme. Aber was ich sah brachte mich seelisch um. Rihanna hatte ihre Handtasche auf den Boden gestellt und sprang. Sie sprang vor den Zug. Sie sprang in den Tod. Als Erstes konnte ich gar nicht realisieren was ich gesehen hatte. Ich blieb stocksteif stehen und wusste nicht was ich machen sollte. Wobei dieser Gedanke lächerlich war, denn ich konnte nichts tun. Ich konnte mich nicht bewegen. Ein paar Minuten später traf auch schon die Polizei und die Rettung ein. Aber die Sanitäter konnten auch nur noch ihren Tod feststellen. Aber ich wusste schon vorher dass sie tod ist. Ich habe es gespürt. Etwas von meiner Seele ist mir ihr gestorben. Langsam merkte ich wie mir Tränen über die Wangen liefen. Tränen konnte man gar nicht mehr sagen. Ein Sturzbach war es. Wieso hatte sie mir das angetan? Wieso? Sie wusste doch alles aus meiner Vergangenheit! Als ich schließlich irgendwann gefühlte 10 Stunden später zu ihrer Tasche gelangte, war ihr Handy nicht gesperrt und ein Zettel lag daneben. Auf dem Zettel war etwas schnell hingekritzelt worden. Es war ein Abschiedsbrief. Ich begann zu lesen:

Liebe Lucy!
Es tut mir leid, dass ich das jetzt tun muss aber ich kann so nicht mehr leben. Wenn du den Grund wissen willst, dann schau auf mein Handy. Ich will nur das du weißt das weder du, noch deine Probleme Schuld daran sind dass ich das getan habe. Ich möchte auch, dass du jetzt nicht wieder depressiv wirst, sondern eine neue BFF findest, um das alles zu verarbeiten und um dich selbst zu finden. Vielleicht war meine Entscheidung zu schnell gefällt, aber jetzt kann ich nichts mehr ändern. Ich will dass du meiner Mum und meinem Dad und überhaupt meiner ganzen Familie und Freunden sagst, dass es nicht ihretwegen ist und dass ich sie verdammt lieb hab.
Dich hab ich auch so unheimluch lieb das kann ich dir nicht sagen! Es tut mir leid das ich dir das antue, aber es muss sein.
Bitte lebe dein Leben! Ich passe auf dich auf, ich werde dein Schutzengel! Bitte vergiss mich nie!
Viele, viele Bussis
Rihanna

Als ich das sah, konnte ich nichts mehr machen. Ich konnte mich nicht bewegen, ich konnte nicht atmen. Krampfhaft versuchte ich Luft zu holen, aber meine Lungen verweigerten ihren Dienst. Es wurde verdächtig schwarz in meinen Augenwinkeln. Auf einmal spürte ich eine kräftige Hand, die mich zu einer Mauer zerrte und dagegenlehnte. Ich brachte es nicht über mich, aufs Handy zu schauen. Ich schwor mir es für immer zu behalten. Irgendwann würde ich es dann anschauen.
Das Mädchen nahm mich in den Arm hnd wiegte mich hin und her. Das war der Zeitpunkt, an dem ich Selena kennenlernte. Ich glaube sie ist der Grund, wieso ich mich nicht selbst umgebracht habe. Natürlich habe ich schon mit dem Gedanken gespielt es zu tun, aber jedes Mal hat mich Selena angeschrien, was mir denn eigentlich einfällt. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben. Während ich so nachdenke bermeke ich gar nicht, dass mir Tränen über die Wangen laufen. Gut das meine Wimperntusche wasserfest ist. Schnell wische ich mir die Tränen von den Wangen. Damit ist meine Laune noch weiter in den Keller gerutscht. Als ob das geht. Selena biegt auf den Parkplatz ein. Es sind schon viele Autos da. Gut dass das Auto so klein ist. Wir steigen aus und gehen in Richtung Eingang.

Hey Leute!
Sorry dass das erste Kapitel so depressiv ist, aber das ist hald ihre Vorgeschichte. Die nächsten werden besser!

Mein "bester" Freund das Schicksal & ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt