#12 ✓

6.7K 324 27
                                    

"Ist Mom arbeiten?" fragte ich meinen Bruder, als wir am nächsten Morgen zusammen in der Küche saßen und ich mir meine Schüssel mit Müsli richtete.

"Kurz bevor du runter gekommen bist, ist sie gefahren." sagte Tyler und schaute, wie so oft, auf sein Handy "In drei Tagen kommt sie wieder und du kannst damit rechnen, dass sie dich heute noch anruft, weil sie keine Zeit hatte sich zu verabschieden."

Verstehend nickte ich und setzte mich mit meinem Müsli neben ihn an den Küchentisch. Während ich mein Frühstück in mich hineinschaufelte, schaute ich aus dem Fenster, welches mir gegenüber lag und musste feststellen, dass das Wetter erstaunlich schlecht war dafür, dass der Wetterbericht gestern behauptete es solle strahlender Sonnenschein geben.

"Verarsche!" beklagte ich mich mit vollem Mund und erntete dafür einen schrägen Blick von meinem Bruder, welchen ich schnell abwinkte.

"Können wir fahren?" fragte Tyler, als er den letzten Bissen von seinem Brot nahm und auch ich meine Frühstücksschale in die Spülmaschinestellte.

"Jep." sagte ich und machte mich auf den Weg in unsere Eingangshalle, da dort meine Jacke hing.

Zusammen gingen wir nach Draußen, wo es noch kälter als erwartet war, da mein Bruder vergessen hatte sein Auto in die Garage zu parken und dieses nun vor unserem Haus auf der Straße stand.

Als wir Beide auf unseren Plätzen saßen, was bedeutete, dass sich mein Bruder sich ans Steuer setzte und ich es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich machte, zog ich mir als aller erstes meine Jacke näher an mich heran und drehte, nachdem mein Bruder den Motor gestartet hatte, die Heizung auf. Genervt fiel mir der prüfende Blick meines Bruders auf und ich drehte mich augenverdrehend zu ihm.

"Sag mal, ist was?" fragte ich und umschloss mich mit meinen beiden Armen, da mir dadurch etwas wärmer wurde.

"Nein gar nichts." sagte er ironisch "Nur, dass wir 17 Grad haben und du dich benimmst, als wäre der tiefste Winter ausgebrochen?!"

"Wir wissen ja bekanntlich, dass dich dein großes Fettpolster wärmt, nur musst du daran denken, dass nicht jeder eine eingebaute Heizung hat, wie du mit deiner Wampe, also halt die Schnauze, Tyler."  zickte ich ihn an und schaute genervt aus dem Fenster.

Er verdrehte grinsend seine braunen Augen wissend, dass er alles andere als dick war. Vielleicht war es nicht die beste Idee, mit seinem Gewicht zu kontern, da er zugegeben, die Traumfigur jedes Typen in seinem Alter besitzte. Aber was wäre ich für eine Schwester, wenn ich ihm das sagen würde?

"Tyler?" fragte ich nach fünf Minuten Schweigen.

"Was?"

"Deine Freundin kam Gestern zu mir und hat mir alles erzählt." log ich und schaute auf meine Fingernägel. Ich hoffte, dass mein Bruder so hohl war und nicht checkte, was ich vorhatte.

"Hat sie nicht." seufzte er und richtete seinen Blick gelangweilt auf die Straße "Weil ich nämlich gar keine Freundin habe."

"Das hat sie mir aber ganz anders erzählt, Brüderchen." ich zog meine rechte Augenbraue in die Höhe und gab die Hoffnung immer noch nicht auf, dass er noch anbeissen würde.

"Dann richte Jess aus, dass wir nicht zusammen sind." sagte er, rollte wieder mit seinen Augen und parkte endlich auf dem Parkplatz der Schule.

"Jess?" fragte ich verwundert.

"Von der redest du doch oder?" 

"Eh ne."

Verwirrt darüber, ob ich das nun als Bestätigung sehen sollte, dass mein Bruder eine Freundin hatte, die ausgerechnet Jess war oder ob er fein aus dem Schneider war und keine Freundin hatte, stieg ich aus dem Auto aus und schloss die Tür hinter mir.

Your Pretty Face Is Going To HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt