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Die Mittagspause war ziemlich witzig gewesen. Katie hasste mich, was echt nicht zu übersehen war. Jedoch musste man zu ihrer Verteidigung sagen, dass ich es auch echt drauf angelegt hatte. Da ich wusste, dass sie auf Kyle stand, konnte ich es nicht lassen mit diesem bis zum geht nicht mehr zu flirten. Kyle hatte verstanden, was das sollte und spielte brav mit. Ich fand es total lustig der alten eins rein zu würgen. 

Und mein Bruder ebenfalls. Er war nicht so gut im kaschieren und hatte sich vor Lachen über meine Flirtkünste, beinahe in die Hose gepinkelt. Man sollte nun meinen Katie hätte kapiert, was die Jungs vorhatten. Aber enttäuschender Weise klebte sie den fünf immer noch am Hintern.

Also würde ich wohl für längere Zeit bei meinem Bruder und seinen Freunden sitzen.

Nach der letzten Stunde lief ich ungewöhnlicherweise zu Ceiras Auto und nicht zu Tylers. Mein Bruder hatte noch länger Schule und so musste ich mir eine andere Mitfahrgelegenheit suchen, denn Busfahren wollte ich echt vermeiden. 

Gut war, dass Ceira vor zwei Monaten ein Auto zu ihrem 17. Geburtstag bekommen hatte. Vorher fuhr sie mit dem Auto ihrer Eltern und das durfte sie nicht immer benutzen. 

Ich konnte nun auch hoffen, dass ich in drei Wochen ein Auto zu meinem 17. Geburtstag bekam, aber ich hatte bisher dummerweise noch nicht einmal mit meinem Führerschein angefangen, also konnte ich mir das wohl aus dem Kopf schlagen. Außerdem hatte mein Bruder, der zwei Monate nach mir schon 18 wird, letztes Jahr auch kein Auto bekommen. Die Chancen standen also selbst mit Führerschein ziemlich schlecht.

Zuhause angekommen wollte ich schon fast lauthals verkündigen, dass ich Zuhause war, konnte mich jedoch kurz davor noch davon abhalten. Mum war geschäftlich unterwegs und Tyler hatte noch Schule. Mich würde also niemand hören.

Ich hatte zwar Hunger, aber ich hielt es nun echt nicht länger in meiner viel zu engen Jeans aus. Ich ging also zu aller erst nach oben in mein Zimmer, um mich abzuschminken und mir eine Jogginghose anzuziehen. Als die Bequemlichkeiten erledigt waren, schlenderte ich wieder hinunter in unsere große Küche. Dort angekommen zog ich mir eine Tiefkühlpizza aus dem Gefrierfach des Kühlschrankes und tat diese in den Backofen. Das schlechte Gewissen überkam mich ein wenig, da ich eigentlich nicht schon wieder so ungesund essen wollte, aber ich verdrängte es so gut wie möglich aus meinen Gedanken. 

Ohne Pizza konnte ich nunmal einfach nicht. 

Als diese eine viertel Stunde im Backofen schmorte, war sie auch schon fertig und ich machte es mir mit dem guten Stück auf unserer Couch vor dem Fernseher gemütlich.

In dem Moment, als ich das letzte Stück in meinen Mund schob, hörte ich wie die Haustür ins Schloss fiel, was bedeuten musste, dass nun mein Bruder da war.

"Tyler?" rief ich, um mich abzusichern, dass es auch wirklich Tyler war, der gerade in unser Haus spazierte.

"Ja ich bins." kam von diesem und er kam zusammen mit Nick, Ed, Alex und Kyle ins Wohnzimmer herein.

Ich biss meine Zähne aufeinander, da ich mir um Gottes Willen nicht vorstellen wollte, was für ein Bild ich gerade abgab. Ungeschminkt, im Gammellook und wie der größte Penner auf dem Sofa liegend, komplett in meine schöne Kuscheldecke eingewickelt. Na toll.

"Ah ja, versteh schon. Versuchst es auszunutzen, solange Mum nicht da ist." stellte ich belustigt fest und richtete mich etwas auf.

Mein Bruder schmiss sich neben mich, worauf hin seine Freunde es ihm gleichtaten und wir und wir nun alle verteilt auf unseren Sofas saßen.

"Hast du dir Pizza gemacht?" fragte mein Bruder und klaute mir Pizzakruste von meinem Teller, die ich wie immer übrig gelassen hatte.

"Ja sieht so aus nh?" sagte ich ironisch und schob ihm mein Teller auf seinen Schoß. Sollte er ihn nachher wegräumen.

"Habt ihr noch eine Pizza hier?" mischte sich nun Alex ein und schaute mich mit funkelnden Augen an.

"Nein sorry, das war die Letzte." sagte ich entschuldigend. "Aber ihr könnt euch ja bestellen."

"Oder du kochst was." kam nun von Kyle, welcher mich schelmisch angrinste.

"Oh ja. Steak wär jetzt der Hammer!" stimmte ihm Alex zu und mein Bruder piekste mich bestätigend in die Seite.

Mir gefiel die Richtung, die dieses Gespräch annahm ganz und gar nicht. Sollten die fünf Vollidioten doch selbst kochen.

"Nein vergesst es!" sagte ich pampig und suchte Eds Blick, der mir gefälligst Unterstützung leisten sollte. Er war nunmal der soziale in der Gruppe.

Statt mich jedoch zu verteidigen, fiel dieser mir eiskalt in den Rücken.

"Oder wie wärs mit selbstgemachter Pizza?" fragte er, frech wie eh und je.

Als alle anderen zustimmten, rollte ich mit meinen Augen und befreite mich auf meiner Decke.

"Na schön, aber dafür hab ich etwas gut bei euch!" seufzte ich ergeben und strich mein T-Shirt glatt. "Wir haben kein Käse mehr und wenn ihr die Pizza mit Salami oder sowas belegen wollt, muss noch jemand einkaufen gehen."

Mein Bruder opferte sich sofort freiwillig und zog Kyle an seinem Ärmel mit sich.

"Das erledigen wir. Ihr anderen helft meiner Schwester bei dem Teig."

Als Tyler und Kyle mit schnellen Schritten das Haus verlieren, guckten mich Nick, Alex und Ed nur überfordert an. Die Jungs konnten ja schon süß sein, wenn sie wollten.

"Okay dann Ed, kannst du den Tisch decken? Und ihr Beiden kommt mit in die Küche."

Ich suchte die Aufgaben der drei gut überlegt heraus. Ed traute ich zu mit dem teilweise ziemlich teurem Geschirr meiner Mum umzugehen, während Nick als Handlanger fungierte und Alex einfach nicht im Weg herum stehen sollte.

"Wieso bekomme ich keine richtige Aufgabe?" fragte dieser beleidigt, als er merkte, dass Servierten zählen keine Ernst gemeinte Beschäftigung war.

"Ich hab keine Lust, dass die Küche nachher anfängt zu brennen, also bleib einfach da stehen, wo du bist." gab ich belustigt von mir und hörte, wie Nick anfing zu lachen.

"Du erinnerst mich verdächtig arg an Tyler." meinte Alex schmunzelnd legte seinen Kopf schief.

Ich verkniff mir ein Kommentar darüber, dass es womöglich daran liegen könnte, dass wir ja tatsächlich Geschwister waren. Stattdessen verzog ich mein Gesicht und schaute in empört an.

"Danke." sagte ich und versuchte so ironisch wie möglich zu klingen.

Wieder ein Lachen von Alex, bevor er mir durch meine Haare wuschelte.

"Ich mag dich, Kleine."

Your Pretty Face Is Going To HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt