›Kapitel 5‹

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Samuel strahlte einen leichten Hauch von Arroganz aus. Mortimer schwieg. »Hat es dir nach all der Zeit die Stimme verschlagen?« fragte Samuel mit einem breiten widerlichen Grinsen auf dem Gesicht. »Ein Wunder, daß du bei deinem schlechten Gewissen überhaupt scherzen kannst« zischte Mortimer und sagte beiläufig »Ach, ich vergaß...du gast ja gar kein Gewissen!
Ich bin dir nicht nachtragend, überhaupt nicht, ... nicht mal im geringen, aber deine Rechnung bekommst du noch, nur nicht heute und hier«.
Nun schwieg Samuel.
»Du bekommt sie noch früh genug, das ist keine Drohung, um Gottes Willen nein, nein... das ist ein Versprechen!« entgegnete Mortimer in einem kalten Ton. Samuel grinste wieder über das ganze Gesicht. Mortimer drehte ihm daraufhin die kalte Schulter zu und ging weiter.
Samuel bleib fassungslos in der Tür stehen und schaute Mortimer stillschweigend nach. Mortimer war jedoch schon verschwunden.

Mach dem Mortimer sich einiger Maßen wieder beruhigt hatte und mit dem restlichen Abteilen fast fertig war sie nach Opfern zu durchsuchen, fand er im vordersten Wagon endlich ein hilfloses Opfer.
Ein junger Mann, so um die 20, ganz alleine im Abteil. Mortimer gesellte sich zu ihm tauschte aber keine Worte aus. Nach einer Weile fing Mortimer jedoch ein Gespräch an:

»Entschuldigen sie bitte vielmals, aber könnte es sein, daß ihr Koffer mit meinen vertauscht wurde?«.
»Sind sie sich da sicher?« fragte der junge man daraufhin. »Ganz sicher, ich habe nämlich schon alle Fahrgäste dieses Zuges befragt. Sie sind der letze Fahrgast den ich noch nicht gefragt hatte. Also gehe ich stark der Annahme nach, daß er bei ihnen sein muss« .
»Wenn das ihr Koffer ist, wo ist dann meiner guter Herr?« fragte der junge Mann skeptisch.
»Dieser befindet sich in meinen Abteil« antwortete Mortimer, »Sie können ja schnell mitkommen«. Der junge Mann willigte ein und gemeinsam gingen sie zu Leandas und Mortimers Abteil zurück.

Leanda stand bereits schon ungeduldig vor der Anteilstür. »Ich habe mir langsam Sorgen gemacht, wo du bleibst!« seufzte Leanda, »Aber Gott sei Dank bist du jetzt wieder zurück«.
Zusammen mit den jungen Mann betraten sie ihr Abteil und Leanda schloß unauffällig hinter ihnen die Tür zu. »Und wo ist nun mein Koffer?« fragte der Mann und klang etwas nervös. »Es gibt hier gar keinen Koffer!« zischte Leanda und sprang ihn an die Kehle. Der Mann schrie und schlug wie verrückt um sich, vergebens.

Schnell war es dann auch schon vorbei. Genüßlich trank sie die letzen Liter des warmen Blutes. Ihr Hunger war nun gestillt. Ein wenig ließ sie für Mortimer übrig und so konnte er auch noch seinen Hunger etwas stillen.

Die Leiche stecken sie unter die Sitzbank des Abteils. Zusammen gingen sie und besiedelten dann ein anderes leeres Abteil. Um Energie zu sparen schiefen sie dort dann auch erstmal. Wer weiß was der nächste Tag schon alles mit sich bringt?



Als der Zug in San Francisco eintraf war bereits helllichter Tag. Mortimer und Leanda nahmen eine Kutsche und fuhren zum Hotel La Rouche.

Als sie leicht erschöpft am Hotel ankamen fauchte Leanda »Ich habe solchen Hunger!«.
»Lass uns erstmal auf unser Zimmer gehen« entgegnet Mortimer mit ernster Stimme.

Am Zimmer angekommen gingen sie erstmals hinein und machten sich frisch. »Wieso müssen wir uns so schick anziehen? So fallen wir doch nur unnötig auf« fragte Leanda. »Wir gehen heute Abend zu einer großen Gala Party im Haus der Herzogin« antwortete Mortimer. »Also zieh bitte das Kleid an und habe noch etwas Geduld«.

Gegen Abend gingen sie zur angekündigten Party. Das Haus der Herzogin war ein riesiges Anwesen. Zu sehen waren nur die am feinsten und edel gekleideten Leute aus ganz San Francisco. Leanda war ein wenig verängstigt, weil so viele Leute dort waren. Sie klammerte sich als ganz nah an Mortimers Arm und fragte »Was ist wenn ich noch hungriger werde?«.
»Das macht nichts, immerhin sind wir dafür ja hier ... zum reinen Vergnügen « antwortete Mortimer und fügte hinzu »Heute haben wir einen groß gedeckten Tisch mit vielen edlen Leckereien, also amüsier dich und genieß es«. Dabei musste Mortimer Schmunzeln und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Leanda war sehr aufgeregt, wie ein kleines Kind am ersten Tag seiner Einschulung.

Leanda sollte nur diesmal getrennt von Mortimer sich selbst auf die Suche gehen, dabei schlich sie förmlich durch die Menschenmenge, wie ein Tiger auf der Lauer. Neugierig beobachtete sie die Menschen um sich. Dabei näherte sie sich einer ganz bestimmten Person, wieder ein junger Mann.
Ihre Blicke trafen sich und der junge Mann ging freudig auf Leanda zu.
»Dürfte ich um diesen Tanz bitten?« fragte der Fremde sehr freundlich und grinste dabei breit.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 15, 2023 ⏰

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