Kapitel 6/6

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Nach dem Mittagessen sagte ich meiner Mutter ich würde duschen ging ins Bad und machte den Test. „Hoffentlich nur ein Strich“, dachte ich mir. In der Zeit in der der Test ausgewertet wurde duschte ich. Als ich aus der Dusche kam schaute ich sofort auf den Test. Mir rutschte das Herz in die Hose. Scheiße! Da waren zwei Striche. Ich rief sofort Lisa an „Kannst du vorbeikommen und nochmal einen Schwangerschaftstest mitbringen? Ich glaube meiner ist falsch. Da sind zwei Striche“ Sie versprach, dass sie in zehn Minuten da war und kam dann auch sofort zu mir ins Bad. Als auf dem zweiten Test auch zwei Striche waren schaute sie mich an und sagte ruhig. „Also hör zu. Alles wird gut. Das ist jetzt alles bisschen scheiße gelaufen aber wir schaffen das“ Ich konnte nicht mehr richtig denken. Wie soll ich das meinen Eltern erklären? Und Noah? Und was ist mit der Schule ich will doch mein Abi machen. Mir schossen bei den Gedanken Tränen in die Augen. Ich konnte das doch nicht, ich war erst 16 wie sollte das gehen. Außerdem hatten wir doch wirklich aufgepasst. „Lena. Hey hör auf mit weinen. Noah wird damit gut umgehen. Du hast doch ein echt gutes Zeugnis aus der zehnten Klasse, also kannst du dein Abi einfach in drei Jahren nachholen. Und deine Eltern werden wahrscheinlich erst einmal überrascht und überfordert sein, aber dir dann bestimmt helfen“, versuchte Lisa mich zu beruhigen. Als ich mich ausgeheult hatte ging Lisa nachhause und ich in mein Zimmer. Ich beschloss es meinen Eltern beim Abendessen zu sagen doch das klappte irgendwie nicht. Ich hatte einfach zu viel Angst. Am Abend realisierte ich dann, dass ein kleiner winziger Mensch in mir heranwuchs. Kurz darauf weinte ich mir schon wieder die Seele aus dem Leib. Auf einmal klopfte es an meiner Tür. Ich drehte mich schnell weg und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Leider kannte mich meine Mutter zu gut. Als sie reinkam und fragte wie es mir ging, merkte sie sofort an meiner Stimme, dass nichts in Ordnung war. Daraufhin nahm sie mich in den Arm und meinte: „Du kannst mir alles sagen, musst du aber nicht. Denk nur dran, dass es manchmal besser ist über Probleme zu reden“ Ich sah sie bedrückt an. „Es tut mir so unfassbar leid ich wollte das doch nicht“, mir kamen schon wieder die Tränen, „Ich – ich, also ich glaube ich bin schwanger“, stammelte ich und senkte meinen Kopf. Meine Mutter starrte mich an. Damit hatte sie anscheinend nicht gerechnet. „Oha, das hatte ich nicht erwartet“ ,sagte sie komplett emotionslos, „Das ist echt gar nicht toll, aber ich glaube das weißt du. Allerdings glaube ich, dass das nicht absichtlich war und es dich gerade selbst überfordert. Überleg dir was du machen möchtest und sag es Noah. Aber im Endeffekt ist es dein Körper und du darfst entscheiden. Ich werde mit Papa reden. Wir unterstützen dich okay?“ Die Reaktion überraschte und beruhigte mich gleichzeitig. Ich dachte sie würde wütend auf mich sein, aber sie hatte natürlich recht. Ich sollte mit Noah reden, er wird bestimmt auch Verständnis dafür haben. Am nächsten Tag ging ich wieder in die Schule doch vermied Kontakt mit Noah. In der Pause ging ich ihm aus dem Weg und antwortete ihm nicht auf die besorgten Nachrichten. Ich konnte es einfach nicht. Es war zu schwer. Ich dachte mir nichts dabei als es am Abend an der Tür klingelte. „Lena! Noah ist da“, rief meine Mutter. Kurze Zeit später stand Noah in meinem Zimmer. „Hey, ich mache mir sorgen, du gehst mir aus dem Weg und antwortest nicht auf meine Nachrichten. Hab ich was falsch gemacht?“, fragte er besorgt. Ich wusste das jetzt der Zeitpunkt an dem ich es ihm sagen sollte. „Ich muss dir was sagen.“, fing ich langsam an, „Es stimmt ich bin dir aus dem Weg gegangen, weil ich nicht wusste wie ich es dir sagen soll. Ich hab Angst vor deiner Reaktion und davor dich zu verlieren.“ „Alles wird gut, glaub mir“, unterbrach mich Noah und nahm meine Hand. „Ich hab gestern einen Schwangerschaftstest gemacht und er war positiv. Um nochmal sicher zu gehen habe ich noch einen zweiten gemacht. Und der war auch positiv“, meine Stimme zitterte. Noah stand regungslos da. „oh scheiße“ sagte er nur uns raufte sich den Kopf. „Okay pass auf“, meinte er ruhig und schaute mich an, „Es ist natürlich erstmal ein Schock, aber es ist nicht schlimm. Du hast doch einen guten Abschluss und ich auch. Ich werde nebenher ein bisschen arbeiten und Geld verdienen und versuchen trotzdem jeden Tag bei dir zu sein. Aber wenn du das Kind nicht behalten möchtest, ist das komplett okay. Es ist dein Körper und damit deine Entscheidung und ich werde das respektieren.“ Ich schaute ihn gerührt an. Waren das schon die Schwangerschaftshormone? Ich umarmte ihn und bedankte mich. Er schlug vor, dass ich am nächsten Tag nach der Schule zu ihm gingen um alles zu besprechen. Abends konnte ich beruhigt einschlafen. „Also. Wir behalten das Kind und gehen morgen zum Direktor und teilen ihm das mit. Du guckst nach einem Teilzeitjob und ich informiere mich noch ein bisschen“, sagte ich am nächsten Tag zu Noah. Gerade als ich aus der Tür von Noahs Zimmer gehen wollte hielt er mich auf. Er küsste mich und sagte liebevoll: „Ich liebe dich, für heute, morgen und für immer, Lena.“

Love At First Sight (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt