Kapitel 2/6

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Seit diesem Tag fühlte ich mich endlich wieder vollständig. Dieses Gefühl hatte ich seit dem Tod meiner Uroma nicht mehr. Der Schmerz wurde immer weniger je länger ich mit Noah zusammen war. Er gab mir die Sicherheit, die mir gefehlt hatte. Doch ich wusste nie, dass ein Junge soviel verändern konnte. Wir trafen uns beinahe jeden Tag. Er half mir beim lernen und ich brachte ihm Gitarre bei. An einem Treffen saßen wir bei mir im Zimmer, ich machte meine Hausaufgaben und er zupfte an meiner Gitarre. Er brach das Schweigen und sagte: „Meine Eltern hatten gefragt ob du mal bei uns essen möchtest." Ich überlegte „Ja gerne, aber was wenn sie mich nicht mögen?" „Welcher Mensch kann dich nicht mögen. Nicht jeder kann dich lieben, aber mögen...",er lachte leise, „Ich mein lieben darf dich kein anderer, du gehörst nämlich nur mir" Ich lächelte. Ich hatte echt Glück mit ihm. Also stimmte ich zu. Was könnte schon schief gehen? Abends bekam ich noch eine Nachricht von ihm „Hey meine Prinzessin, bevor du in deinen, nicht nötigen, Schönheitsschlaf fällst, wollte ich dich fragen ob du dann nächsten Freitag zu uns kommen möchtest, wir könnten ganz entspannt Pizza bestellen, mit meinen Eltern essen und danach einen Film anschauen. Wenn du willst kannst du auch hier übernachten... Gute Nacht mein Schatz, Schlaf gut und träum schön" Ich würde gerne bei Noah schlafen, aber ob meine Eltern das erlauben würden. Die Vorstellung in seinen Armen einzuschlafen machte mich überglücklich und ich beschloss meine Mutter am nächsten Tag direkt zu fragen. Ich wachte auf. Dienstag, ich hatte gar keine Lust auf heute. Deutsch, Mathe und Sozialkunde alles nicht gerade meine Lieblingsfächer. Ich hörte meine Mutter in der Küche, ich ging zu ihr und fragte sie sofort: „Mum, das ist jetzt echt direkt, aber Noah hat gefragt ob ich am Freitag bei ihm übernachten dürfte. Für seine Eltern wäre das okay." „Meinst du nicht das ist ein bisschen schnell?", meinte meine Mutter überrascht, „Aber wenn du das willst. Von mir aus ja, aber ich muss das nochmal mit Papa besprechen. Wir sprechen beim Abendessen nochmal okay?" Das war eine Antwort mit der ich gut leben konnte. Also ging ich los zur Schule. Auf dem Weg zur Bushaltestelle traf ich Noah. Er fragte, ob ich das Übernachten schon bei meiner Mum angesprochen hatte. Ich erzählte ihm was meine Mutter gesagt hat. Er schien damit zufrieden zu sein. Immerhin lächelte er. Schule war dann doch ganz erträglich, da ich Noah in den Pausen sehen konnte und Lisa und ich wieder viel zu besprechen hatten. Was die sich für Sorgen macht. „Er ist dein erster Freund, überstürz am Wochenende nichts" Ich schaute sie an und meinte nur, dass sie nicht so denken soll. Ich war die vorsichtigste und dazu die romantischste Person die man sich vorstellen konnte. Ich wollte nur so viel Zeit wie möglich mit meinem Freund verbringen. Beim Abendessen konnte ich mich irgendwann nicht mehr zusammenreißen und fragte aufgeregt: „darf ich jetzt bei Noah übernachten oder nicht?" „Ich hab mit deiner Mutter lange darüber geredet und wir waren uns einig, dass das noch ein bisschen früh ist, da du Noah noch nicht lange kennst. Allerdings sehen wir wie ihr beide miteinander umgeht. Wir wissen, dass er niemals etwas machen würde was dir nicht gut tut. Außerdem wissen wir auch wie wichtig dir das ganze ist", mein Vater machte eine kunstvolle Pause, „Deswegen darfst du, unter einer Bedingung" Ich sah meinen Vater fragend an. Ich würde alles dafür tun um bei Noah übernachten zu dürfen. „Du musst uns versprechen, dass da nichts passieren wird. Wir wollen noch keine Großeltern werden, dafür sind wir noch zu jung.", beendete meine Mutter den Satz lachend. Was dachten sie von mir? Ich versprach es ihnen. Als wir fertig waren mit essen ging ich schnell in mein Zimmer und schrieb Noah. „Hi, Ich darf!!! Ich freu mich so" „Das freut mich :). Dann kauf ich morgen Snacks. Wir bestellen Pizza, schauen einen Film und machen Gesichtsmasken. Was hältst du davon?", antwortete er. Mein Herz hüpfte vor Freude. Ich schrieb ihm, dass das perfekt so war. Die nächsten Tage gingen schnell vorbei, sodass auf einmal Freitag war und ich meine Tasche packte. Klamotten, Ladekabel, Zahnbürste und mein Kuscheltier, ohne das ich nicht einschlafen konnte. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und ging zu Noah. Als ich vor dem großen Haus stand, drückte ich auf die Klingel. Ein paar Sekunden später öffnete Noah mir die Tür. „Hey, hier kannst du deine Schuhe und Jacke hinhängen", er deutete auf die Garderobe, „Und dann zeig ich dir mein Zimmer" Ich zog meine Schuhe und Jacke aus und lief ihm hinterher durch ein großes Wohnzimmer. Wir gingen eine Treppe hoch. An der Wand hingen viele Bilder von Noahs Familie. Wie klein er da noch war, ich lächelte. Er führte mich in ein großes Zimmer. Es war hell eingerichtet, in der Ecke stand ein Doppelbett. Gegenüber hing ein Fernseher an der Wand. Er hatte einen großen Schrank mit großen Spiegeln an den Türen und einen Schreibtisch auf dem sein Laptop stand. Entweder er war immer so ordentlich oder er hatte extra aufgeräumt. „Wow, dein Zimmer ist echt wunderschön", sagte ich staunend. Er bedankte sich und bat mir etwas Wasser an. Ich bemerkte den kleinen Tisch neben seinem Bett. Er war zu groß für einen Nachttisch aber zu klein für einen normalen Esstisch. Darauf stand ein Korb mit Gesichtsmasken. Eine Tüte meiner Lieblingschips, Schokolade, Cola und Wasser. Wie süß er alles vorbereitet hatte. Seine Mum rief von unten: „Kommt ihr zwei? Die Pizza ist da". „Ich bin so aufgeregt", sagte ich beunruhigt zu Noah „Schatz, Du bist perfekt so wie du bist. Sie werden dich mögen, ich verspreche es dir. Ich liebe dich. Du schaffst das schon", ermutigte er mich. Ich küsste ihn „danke, das hast du lieb gesagt, ich liebe dich auch", ich lächelte und wir gingen runter zum Essen. Er hatte Recht, seine Eltern waren genauso nett wie er und schienen mich zu mögen. Zuerst fragten sie nach der Schule aber bald redeten wir über alles mögliche. Die Pizza schmeckte richtig lecker - auch wenn sie bestellt war - Wir lachten gemeinsam. Nach dem Essen gingen Noah und ich nach oben in sein Zimmer. „Also, zuerst Masken oder Film?", fragte er. Ich entschied mich für die Masken. Ich machte ihm seine Maske ins Gesicht und er meine. Ich schaute ihn an wie er leicht mit seinem Finger über mein Gesicht strich, um mir die Maske aufzutragen. Als wir beide unsere Masken auf dem Gesicht hatten machten wir ein paar Fotos um den Moment festzuhalten. Nach zehn Minuten gingen wir ins Bad um unser Gesicht abzuwaschen. Was allerdings darin endete, dass wir uns gegenseitig lachend mit Wasser bespritzten. Noah meinte er müsse noch duschen, zog seinen Pulli aus -er meinte dann müsste er später nicht mehr daran denken- und ging duschen. Als er im Bad verschwunden war, konnte ich nicht anders hob den Pulli auf und roch an ihm. Er roch nach dem Parfum, dass Noah immer benutzte. Ich überlegte: „Ob es ihm was ausmacht wenn ich den Pulli anzog? - bestimmt nicht" Also zog ich mein Shirt aus und seinen Pulli an. Als Noah fertig mit duschen war, zurück in sein Zimmer kam und mich in seinem Hoodie sah, musste er lächeln. „Dir steht der Pulli ja besser als mir", bemerkte er und setzte sich neben mich auf sein Bett , „ Also cutie, welchen Film schauen wir uns an?" Wir entschieden uns für einen Liebesfilm. Als sich die zwei Hauptfiguren im Film küssten schaute er mich an, drehte vorsichtig meinen Kopf zu ihm, sodass wir uns in die Augen sahen und küsste mich. Wir lösten uns voneinander und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Nach ein paar Minuten machten wir eine kleine Pause und gingen Zähne putzen. Als wir wieder in Bett gingen legten wir uns hin. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und seine Hand ruhte leicht auf meiner Hüfte. Ich war so müde, dass ich fast während dem Film eingeschlafen wäre. Doch ich konnte mich zusammenreißen. Als der Film zu ende war schaute ich Noah müde an. „Also meine schöne Prinzessin. Ich hoffe du kannst hier gut schlafen.", sagte er ruhig. „Ich hatte lange nicht mehr so einen schönen Abend. Danke", erwiderte ich. Noah lächelte: „Gute Nacht, Ich liebe dich" „Ich dich auch", sagte ich bevor wir in einen langen sanften Kuss versunken.

Love At First Sight (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt