Verbesserung Kapitel 3

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Ich saß 2 Tage später in meinem Zimmer, auf meinem Bett, zusammen mit Newt und Josy. Wir hatten ihm vor wenigen Minuten einen Zauber gezeigt, welchen wir beide geübt hatten. "Wie bist du damals eigentlich her gekommen?" Diese Frage war an mich gerichtet, offensichtlich. Josy war hier ja aufgewachsen. "Ich wurde von Rick aufgespürt", begann ich zu erzählen. Ich war damals erst 9 Jahre alt und schon sehr von der Magie beeinträchtig. Die Direktorin meiner Grundschule hatte mich zu sich gerufen. Ich hatte eine Mitschülerin, welche meine beste Freundin geärgert hatte, ein bisschen zu fest geschlagen. Ihre Nase war zwar nicht gebrochen, blutete aber dennoch stark. Ich hatte mich auf den braunen Ledersessel im Büro der Schulleiterin gesetzt und auf eine Standpauke gewartet, doch diese blieb aus. Die ältere Frau hatte mich nur gebeten zu warten und war dann aus dem Raum gegangen. Ich hatte ganze 20 Minuten warten müssen, bis ein fremder Mann zu mir kam und sich mir gegenüber setzte und sich mir vorstellte mit den Worten:" Ich bin Rick Rean. Du bist Saphira, richtig?" Ich hatte nur mit dem Kopf genickt und mich gefragt, warum er wohl da war. Vielleicht war er ein Psychologe oder irgendwie sowas. "Weißt du, was da eben geschehen ist?", hatte er mich gefragt, weshalb ich ihm einen Ernsthaft-Blick gegeben hatte. "Ich hab sie geschlagen. Mehr nicht", hatte ich geantwortet, doch der Mann vor mir schüttelte nur verneinend seinen Kopf. "Das war nicht alles, Saphira. Die Lehrer sagten mir, dass du sie angestarrt hast und das Mädchen auf einmal Nasenbluten bekam, noch bevor du zugeschlagen hattest." "Dann lügen sie eben oder wissen nicht was sie gesehen haben. Das ist doch gar nicht möglich!" Ich war damals selbst nicht so sicher, ich hatte schon einige seltsame Dinge bemerkt und ausgelöst. Doch was sollte man sonst sagen? Ich wollte nicht, dass man mich für verrückt hielt. "Für Menschen ist es das, ja. Aber nicht für Menschen wie dich und mich. Wir sind anders", war seine Antwort. "Anders ist nur eine Umschreibung für nicht-normal, was auch nur netter klingt als verrückt." "Du bist nicht verrückt, Saphira. Ich möchte dir einen Vorschlag machen.  Ich bin Leiter einer Schule für junge Leute wie dich. Wenn du dazu gehören willst, gibt es keinen geeigneteren Ort als die Oscuro-School-" Ich hatte schon damals einige spanische Wörter gelernt, weil ich die Sprache irgendwie mochte. Und dieses war eines davon. Oscuro bedeutete Dunkel, konnte aber auch mit Finster übersetzt werden. Als ich das angesprochen hatte, hatte mir der Braunhaarige erklärt:" Das stimmt. Aber keine Sorge, es ist kein schlimmer Ort. Wir helfen dir dabei, die Dunkelheit, welche in dir steckt, zu kontrollieren." Das war etwas, was mir schier unmöglich geklungen hatte. Die Dunkelheit zu kontrollieren. Wie konnte man so etwas schaffen? Die Kälte und Finsternis die in mir ruhte. Sie war nicht zu kontrollieren, wenn dann hatte sie die Kontrolle über mich, nicht andersrum. Doch genau das war es, was mein Interesse weckte. Dennoch hatte ich einen Beweis haben wollen und hatte ihn etwas misstrauisch gefragt, woher ich wusste, ob er auch die Wahrheit sagte. Daraufhin hatte sich ein Schmunzeln auf seine Lippen gelegt, ehe er seine Hand ausgestreckt und einen Kreis in die Luft gemalt hatte, welcher aus dunkelblauem Rauch bestanden hatte. Er war seltsam gewesen, doch ich hatte die von ihm ausgehende Kälte und Dunkelheit deutlich spüren können. Dieser so einfache Zauber hatte mich schließlich überzeugt und ich hatte zugestimmt, auf diese Schule zu gehen, nicht wissend, dass sie mein Zuhause werden würde.

"Und was ist mit deiner Familie passiert?", fragte der Junge weiter. "So genau weiß ich es auch nicht, aber es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Sie waren zwar Blutsverwandt, aber keine Familie für mich. Ohne sie geht es mir viel besser. Ich hab sie auch seit 8 Jahren nicht mehr gesehen, zu meiner Freude", antwortete ich, wobei ich jedes einzelne Wort ernst meinte. Meine Eltern hatten sich getrennt, kurz vor meinem 6. Geburtstag, meine Geschwister waren nie für mich da, mein Vater nur wenn ich ihn mal sah - was immer seltener wurde - und meine Mutter so gut wie nie. Manchmal machte mich dieser Gedanke traurig, weil ich meiner eigenen Familie nicht wichtig war. Andererseits Wütend, weil es für meine Geschwister anders war. Sie wurden bevorzugt. "Du bist seit damals ein Teil unserer Familie, das sehen Lizzy, Dad und ich alle gleich", bemerkte Josy, welche mich anlächelte und meine Hand drückte. Ich erwiderte das Lächeln und bedankte mich bei ihr.

Connected through the soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt