Der Morgen

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Eos, du lieblich Glanz,
Eos, du strahlend' Schönheit,
Du lässt schimmern Hopfen und Malz,
In sanfter Reinheit du erstrahlst,
Und ist's doch schon Nacht geworden,
So strahlt dein Licht an fernen Orten,
Du wirst niemals untergeh'n,
Bist unnahbar,
So fern und so nah,
Werd' dich morgen wiedersehen.

Und schon seh' ich es leuchten,
Hinterm Berge, in der Höh',
Seh' auf dem Grase den Tau glitzern,
Die Vöglein, sie singen ihr Lied,
Erwachet nun in der Morgenstund',
Und sind die Zweige der Bäume kahl,
Du bringst sie zum Glänzen,
Nicht das erste Mal,
Und sicher nicht das letzte.

Eos, du alt und doch so jung,
Lausche mir, erhöre meinen Ruf,
Du lässt alles schillern so bunt,
Legst süße Speisen in meinen Mund,
Und bringst rot glimmend freudig Kund',
Der Tag, er naht,
Seh' dich schwinden,
Werd' dich wiederfinden.

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