Chupacabra

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Solch ein Tier hatte Deputy Brandon Riedel noch nie gesehen. Eine ganze Weile lief das Wesen im August 2008 vor seinem Streifenwagen auf einem Feldweg bei Cuero, südöstlich von San Antonio, Texas, her. So hatte der stellvertretende Sheriff von DeWitt County genug Zeit, um in Ruhe Videoaufnahmen zu machen. Und schnell waren er und seine Kollegen überzeugt: Riedel hatte einen lebenden Chupacabra gefilmt.

Zuvor hatte es zwar schon eine Vielzahl von Zeugen gegeben, die behaupteten, dieses seltsame Tier gesehen zu haben. Auch waren wiederholt Kadaver aufgetaucht, von denen gesagt wurde, es handele sich um die Körper von Chupacabras. Aber jetzt: ein Video! Und noch dazu von Polizisten veröffentlicht, denen man nicht unterstellen möchte, sie hätten die Aufnahmen gefälscht.

Sollte es sich tatsächlich um einen Chupacabra handeln, hätte dieses Wesen seit den ersten Sichtungen allerdings eine starke Wandlung durchgemacht.

Die frühesten Meldungen, die im Zusammenhang mit dem unbekannten Tier zu stehen scheinen, stammen aus der Umgebung des Ortes Moca auf Puerto Rico. Zeitungen berichteten Anfang der neunziger Jahre davon, dass dort Ziegen, Hühner und andere Tiere von einer Art Vampir ausgesaugt worden seien. Die Haustiere wiesen angeblich zwei - in manchen Berichten waren es auch drei - Einstichstellen am Hals auf und waren den Zeugen zufolge blutleer. In den Medien hieß das Untier bald "El Vampiro de Moca".

Nachdem die Vorfälle in der Öffentlichkeit bekanntgeworden waren, häuften sich plötzlich die Berichte von weiteren ähnlichen Überfällen auf Haustiere auf Puerto Rico. Da besonders Ziegen betroffen waren, war schnell die Rede vom "Ziegensauger", auf Spanisch El Chupacabras.

Je bekannter der bald nur noch verkürzt Chupacabra gerufene Vampir wurde, umso größer wurde offenbar auch sein Lebensraum: Bald tauchte er in der Dominikanischen Republik auf, dann suchte er seine Opfer im gesamten mittel- und südamerikanischen Raum. Und auch der Süden der USA blieb nicht verschont. Jedes Mal war die Rede von Haustieren, die durch einen Biss in den Nacken getötet worden waren. Und immer waren die Opfer blutleer.

Grün, schuppig, Stacheln auf dem Rücken

Den Beschreibung der Augenzeugen zufolge handelte es sich um ein bizarres, unheimliches Wesen: Etwa einen bis eineinhalb Meter groß, sollte es sich auf zwei Beinen fortbewegen. Die ledrige, graugrüne Haut erinnerte die Beobachter an ein Reptil. Dazu kamen noch Stacheln, die aus dem Rücken herausstehen sollten. Große, rotglühende Augen und riesige Fangzähne vervollständigten das Bild, das an eine Mischung aus Alien und schwanzlosem Velociraptor erinnert.

Und immer mehr Ufo-Gläubige kamen zu der Überzeugung, dass es sich entweder um einen Außerirdischen handeln musste, ein entlaufenes Haustier der kosmischen Besucher oder um ein gentechnisches Experiment, das aus einem geheimen Labor entkommen sein sollte.

Nach und nach tauchten auch immer mehr Fotos angeblicher Chupacabras auf - insbesondere im Internet. Es handelte sich in der Regel um bizarre Kadaver oder Teile von Tieren, die so verwest waren, dass die Arten nicht zu identifizieren waren. Bei vielen Aufnahmen handelte es aber sich mit Sicherheit um Fälschungen.

Doch im Jahre 2000 gelang es einem nicaraguanischen Bauern in der Nähe der Stadt Tolapa endlich, einen Chupacabra zu erlegen. Zuvor hatte es in der Region eine Reihe von Angriffen auf Schafe gegeben. Dann begegnete der Farmer Jorge Luis Talavera nachts einer Kreatur, die seiner Meinung nach auf der Suche nach Schafen war.

Er schoss mehrmals auf das Tier. Drei Tage später wurde dann in der Nähe ein bereits stark verwester, unvollständiger Kadaver entdeckt. Angeblich hatte das Tier ein gelbes Fell mit dünnen, langen Haaren besessen, eine ledrige Haut, riesige Fangzähne, extrem große Augenhöhlen und Stacheln auf dem Rücken.

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