Nach Hause

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Ich renne durch den Regen. Der Wind peitscht mir ins Gesicht und ich muss aufpassen, dass ich nicht alle fünf Meter im Schlamm ausrutsche.Ich starre wie besessen gerade aus und ein leichtes Lächeln ziert meine Lippen.
"Bald bin ich da. Ich komme nach Hause."
Diese Gedanken schießen mir durch den Kopf. Ich freute mich, trotzdem waren kleine Zweifel in mir. "Wie werden sie reagieren? Werden sie wieder voller Angst vor mir fliehen? Werden sie wieder den Doktor rufen. Werden sie mich wieder als "kranker Bastard" bezeichnen?"
Doch ich schiebe diese Fragen in meinem Kopf zur Seite. "Das werden sie nicht tun. Der Doktor ist tot. Du hast ihn selbst sterben sehen. Du hast ihn um Gnade winseln hören. Du hast ihm das Messer in die Brust gerammt. Ich komme nach Hause "
Ich rutsche fast aus und kann mich gerade noch das Gleichgewicht halten. Ich bleibe stehen und gucke in den dunkel bewölkten Nachthimmel.
Meine Atmung ist schnell und ungleichmäßig. Ein großer Schmerz macht sich in der Lunge bemerkbar und ich habe fürchterliches
Seitenstechen.
Und trotzdem lächel ich. So groß war meine Vorfreude auf zu Hause. "Ich werde sie alle wieder sehen. Und sie werden sich freuen. Meine Fehler werden sie vergessen und vergeben haben. Ich komme nach Hause"
Ich blicke zum Horizont. Man kann schon eine leichte Dämmerung erkennen. Die Sonne wird bald aufgehen. Neben mir höre ich ein Geräusch. Ich blicke in jene Richtung und entdecke eine Krähe. Der Vogel schaut mich mit seinen großen,intelligenten Augen an.
"Na, du? Hast du mich vermisst? Keine Sorge. Ich verlasse euch nicht noch einmal. Der Doktor ist tot.", höre ich mich mit ruhiger Stimme sagen.
"Erzähle der Welt, ich komme nach Hause...."

Review:
Wieder eine selbstgeschriebene Pasta von mir.
Über Kritik würde ich mich sehr Freuen.
Eure Nana

Creepypasta SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt