„Ich kann es gar nicht glauben, dass meine kleine Helen jetzt schon so groß ist und auf den Abschlussball geht! Gerade eben war sie doch noch ein kleines bezauberndes Kind mit strohblonden Zöpfchen und jetzt seht sie euch an. Sie ist eine richtige Frau geworden!", seufzte Aphrodite und fuhr mit einem schelmischen Funkeln um ihre Augen und einem Grinsen auf den vollen Lippen fort," Kein Wunder, dass Lucas sich in sie verguckt hat! Es musste ja so kommen..."
Verträumt schauend widmete Aphrodite sich wieder ihren Nägeln.
„Wahrlich! Helen sieht genauso bezaubernd aus wie du, meine Liebe!" Zeus tiefe sanfte Stimme ließ ihren ganzen Körper vibrieren. Mit einem wohligen Schauer entschlich ihr ein kleines Stöhnen. Doch Aphrodite wäre nicht die Göttin der Liebe, wenn sie auf den ältesten Trick der Gottheiten reingefallen wäre.
„Bei Chaos gespaltenen Kronjuwelen! Wage es ja nicht noch einmal, du Schuft, mich einzulullen!" Erzürnt sprang sie von ihrer Chaise Longue und pieckte ihm ihre Feile in die muskulöse Brust.
„Tu!" Drückte ein Stückchen mehr zu und Zeus ging einen Schritt nach hinten. „Das" Wieder ein Stück mehr und ein weiterer Schritt. „Nicht!" „Noch!" „Einmal" Sie drückte ein letztes Mal zu und Zeus stieß mit seinem Rücken gegen die holzvertäfelte Wand des Palastes.
„Verstanden, meine Liebe!", raunte er, während er sie an den Oberarmen packte und herumwirbelte, sodass Aphrodite nun mit dem Rücken zur Wand stand. Vor Schreck hatte sie die Feile losgelassen, doch diese hatte sie in seine Brust gebohrt und blieb nun da stecken, doch Zeus schien sie nicht zu bemerken.
„Sag mal ganz ehrlich, das gesamte Brimborium um Lucas und Helen.." „Jaaa..?! Du sprichst in Rätseln und du bist nicht das Orakel von Delphi." „Gib es zu, du hast doch da deine Finger im Spiel!" Offenbar hatte Zeus gemerkt, wie Aphrodite im die gesamte Zeit auf die Brust starrte, denn er zog sich in einem Ruck, ohne einen Laut von sich zu geben, die Feile heraus. „Hier! Kannst du wieder haben.."
Angewidert verzog sie ihr hinreißendes Gesicht, „Igitt – widerlich – nein, danke." „Aber vielleicht kannst du sie meinem Mann geben, der kann damit eventuell etwas anfangen und gleich einschmelzen."
„Wie du meinst." Zeus zuckte mit den Schultern und sogleich war die Feile verschwunden.
„Aber du weichst mir aus. Sag mir endlich, was du damit zu tun hast!"
„Ich habe damit gar nichts zu tun.."
Zeus sah sie mit dem Blick an.
„Na guuut... Ich damals ja Paris und Helena geholfen, aber das war auch schon alles! Was kann ich denn dafür, dass sich daraus ein Fluch entwickelt und andauernd potezielle neue Trojanische Kriege auslöst?! Das ist nicht meine Schuld!"
In einem unbemerkten Moment entzog sie sich Zeus und ging wieder in Richtung Chaise Longue und ihrem Plasmafernseher, der immer noch Helen im Haus der Delos zeigte.
„Na gut, ich belaste deinen süßes Köpfchen nicht mehr mit meinem lästigen Menschenkram, dann bekommst du auch keine Zornesfalten mehr." Lachend umfasste er ihr Kinn und wollte sie zu sich ziehen.
„Wo hab ich Falten??" Sofort erschien ein Spiegel vor Aphrodites Gesicht und sie untersuchte sich nach Falten, obwohl nirgendwo welche zu sehen waren.
„Du bist so ein mieser Schuft und wenn du mich nochmal anfasst, dann hänge ich dich an deinen besten Stücken alias deinem Gehirn zu meiner Sammlung unten in Hephaistos Schmiede, damit wir uns verstehen!"
Lachend wandte sich Zeus zum Gehen, nicht aber, ohne ihr noch einmal einen saftigen Klaps auf den perfekten Hintern zu geben. An der Tür drehte er sich zu Aphrodite um und sagte mit seiner lieblichsten Stimme: „Achja! Wenn wir einmal so ein perfektes Kind hinbekommen haben, dann schaffen wir das sicher auch ein weiteres Mal. Meld dich einfach bei mir!"
Und damit verschwand Zeus, während Aphrodite immer noch vor dem Spiegel stand und sie nicht recht im Klaren darüber war, was jetzt die angemessene Reaktion gewesen wäre.
Doch eines war ihr klar.
Das gibt Rache.
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Göttlich verliebt - Für immer?
FanfictionFortsetzung der Göttlich Trilogie nach Band 2