Atlas Po.V
Als wir in Sizilien landeten, fuhr ich direkt mit Aisha los, um meinen Vater zu treffen. Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber diese Frau gehört mir. Sie ist die einzige, die vom Moment an, als ich sie sah, etwas in mir bewegte. Und das machte mir Angst – Angst, die ich sonst vor nichts hatte. Die Fahrt dauerte nicht lange, und als sich das Tor öffnete, um den weitläufigen Vorgarten zu durchqueren, schaute Aisha beeindruckt aus dem Fenster. Zwei Minuten später parkte ich vor der Villa und stieg aus. Ich öffnete ihre Tür, und sie trat heraus, drehte sich ein paar Mal um und versuchte zu verstehen, wo sie war.
Ich nahm ihre Hand in meine und nickte ihr zu. „Muss das sein?" fragte sie genervt.
Ich antwortete nicht, sondern führte sie schweigend in die Villa und direkt zum Büro meines Vaters. Ich klopfte an die Tür.
„Herein," hörte ich die tiefe Stimme meines Vaters.
Die Tür öffnete sich, und er lächelte. „Willkommen, Aisha."
„Ok, wo ist mein Zimmer?" fragte sie kühl, während sie ihre Hand aus meiner zog und mich herausfordernd ansah.
Ich warf ihr einen warnenden Blick zu.
„Gut, dann suche ich es eben selbst," sagte sie trotzig, drehte sich um und ging.
„Sorge dafür, dass sie mehr Respekt zeigt, Atlas. Geh und halte sie unter Kontrolle," sagte mein Vater scharf.
Ich nickte ihm zu und eilte hinter Aisha her. „Aisha, warte!" rief ich durch den Flur. Sie stoppte, drehte sich um und funkelte mich an.
„Was willst du?" schrie sie mir entgegen.
„Ich will, dass du ein bisschen Respekt zeigst, wenn du meinem Vater begegnest," entgegnete ich wütend.
„Nein danke. Ich zeige niemandem Respekt, der ihn nicht verdient," antwortete sie kühl.
Ich packte sie fest am Handgelenk und zog sie die Treppen hoch, drängte sie in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns. „Du tust mir weh," flüsterte sie, die Stimme zitternd.
„Das ist mir egal," sagte ich kalt. „In zwei Tagen wirst du meine Frau. Bis dahin bleibst du hier und lernst, mich und meinen Vater zu respektieren. Tust du es nicht, dann bereite dich darauf vor, den Tod deines Vaters zu erleben."
Ich schloss die Tür hinter mir ab und ließ sie alleine im Zimmer zurück.
Aishas Po.V
„Du Bastard! Egal, ob ich deine Frau werde, meinen Respekt wirst du niemals bekommen! Keiner aus deiner Familie! Ich hasse dich, Mafioso!" schrie ich durch die Tür.
Ich setzte mich auf den Boden und blickte mich um. Sein Zimmer war komplett in Schwarz gehalten, was mir Panik bereitete. Alles fühlte sich enger an. Ich ging zum Fenster und öffnete es, um frische Luft zu schnappen. Ich versuchte, meinen Atem zu beruhigen, doch es klappte nicht. Verzweifelt ging ich zur Tür.
„Atlas, mach bitte auf! Ich kann hier nicht bleiben," rief ich panisch, aber bekam keine Antwort.
Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte, wieder Luft zu bekommen. „Atlas, verdammt, bitte mach auf! Ich kriege keine Luft! Atlas!" schrie ich mit letzter Kraft, bevor ich in Tränen ausbrach.
Ich hörte, wie sich der Schlüssel in der Tür drehte. Die Tür öffnete sich, und Marcello stand vor mir. „Aisha? Was ist passiert?" fragte er verwundert.
Ohne nachzudenken, sprang ich in seine Arme und bedankte mich.
„Schon gut, hey," sagte er beruhigend, während seine starken Hände sanft meine Hüfte berührten. Ich löste mich von ihm. „Bring mich hier raus. Ich brauche Luft."
Er nickte und führte mich nach draußen in den Garten.
„Warum warst du eingesperrt?" fragte er nach einigen Minuten.
„Weil Atlas die Wahrheit nicht akzeptieren kann. Ich werde ihm nie gehören, und ich werde ihm und seiner Familie nie Respekt zeigen. Danke, dass du mich da rausgeholt hast. Aber ich sollte besser wieder rein, bevor er es mitbekommt," sagte ich und wandte mich zum Gehen.
„Aisha," rief Marcello hinter mir her. „Atlas ist kein schlechter Mensch. Denk daran."
Ich trat ins Haus zurück, und Atlas kam mir entgegen, wütend. „Wie zur Hölle...?" zischte er und kam auf mich zu.
„Keine Sorge, ich werde nicht weglaufen. Sperre mich nur nie wieder ein. Ich habe Platzangst. Zum Glück war Marcello da, um mich rauszuholen. Sonst wäre ich vor Schock gestorben," sagte ich kalt und ging die Treppe wieder hoch in sein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir.
Es dauerte nicht lange, und schon war er im Zimmer.
„In einer Stunde wird das Abendessen serviert. In meinem Kleiderschrank findest du einige Sachen für dich. Du kannst duschen, falls du möchtest," sagte er. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du Platzangst hast."
Atlas Po.V
Ich verließ mein Zimmer und ging auf die Suche nach Marcello. Ich fand ihn draußen im Garten, eine Zigarette in der Hand.
„Marcello," rief ich, als ich zu ihm ging. „Lass Raúl Amato verfolgen. Ich habe kein gutes Gefühl. Sorge dafür, dass er weit weg bleibt. Außerdem, rede mit Dario. Er soll die Waffenübergabe für morgen organisieren. Und finde die beste Hochzeitsplanerin. Lade alle meine Bekannten für Samstag ein."
Marcello nickte, zog an seiner Zigarette und reichte mir eine. „Ach ja, wag es nie wieder, Aisha zu nahe zu kommen. Wenn ich will, dass sie eingesperrt bleibt, dann bleibt sie auch eingesperrt," fügte ich drohend hinzu, zündete die Zigarette an und ließ ihn alleine stehen.
Ich ging in mein Büro, um einige Dokumente für meinen neuen Club im Zentrum Siziliens zu unterschreiben. Es klopfte an der Tür, und Damian trat ein.
„Hey," sagte er und setzte sich.
„Gibt es Neuigkeiten?" fragte ich, während ich das letzte Blatt Papier unterschrieb.
„Ja, wir haben Ärger mit den Russen. Sie wollen uns keine Waffen mehr liefern wegen dem Stress mit der Polizei letzte Woche. Wir brauchen entweder neue Lieferanten oder einen fetten Scheck für sie."
Ich schaute ihn an. „Fetter Scheck? Sehe ich aus wie deren Sugar Daddy?" fragte ich verächtlich. „Finde bessere Lieferanten. Ich gebe den Russen keinen Cent mehr. Und falls du später Zeit hast, sieh nach Aishas Freundinnen. Nimm Dario mit. Es darf ihnen an nichts fehlen."
Damian nickte mehrmals, bevor er mich ansah. „Bist du wirklich verliebt, Atlas?" fragte er ernst.
Ich lehnte mich zurück und dachte kurz nach. „Wenn du sie siehst, Damian, wirst du es verstehen. Diese Frau wird mein Untergang sein. Und es macht mir nichts aus."
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ATLAS
ActionIch hätte nie gedacht, dass sich mein Leben so drastisch ändern würde. Nie hätte ich gedacht, dass ich für die Schulden meines Vaters bezahlen muss. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass ich gezwungen werde, einen Fremden zu heiraten. Ich hätte...