19. Gala

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Aisha Po.V

Atlas nahm meine Hand in seine, und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Jeder war elegant gekleidet: Dario trug einen blauen Anzug, Damian einen in dunklem Rot. Mein Vater sah schick aus, wie immer, und Isabella trug ein weißes, eng anliegendes Kleid. Laura war in Schwarz gekleidet, ihr Rücken war frei, was perfekt zu ihr passte. Atlas' Vater war wie gewohnt in einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd gekleidet. Doch mein Blick blieb an Marcello hängen – er trug einen grauen Anzug, kombiniert mit einem schwarzen Hemd, was ihm ausgezeichnet stand. Als er mich bemerkte, lächelte er leicht.

„Also, ab in die Autos, wir müssen los", rief Marco und wir verließen das Haus. Vor dem Eingang warteten vier schwarze Autos. Ich stieg mit Atlas in den Rolls-Royce, und wir fuhren los.

Während wir in dem luxuriösen Rolls-Royce durch die Stadt fuhren, legte sich eine angenehme Stille zwischen Atlas und mich. Die Lichter der Stadt zogen an uns vorbei, und ich spürte seine Hand immer noch fest in meiner, als ob er mich nicht loslassen wollte. Seine Finger spielten sanft mit meinen, doch seine Augen waren auf die vorbeiziehende Landschaft gerichtet, gedankenverloren.

„Verlass bitte meine Seite nicht während der Gala", sagte Atlas leise, aber eindringlich, während er meine Hand fester drückte. „Und falls du doch mal weg musst, bitte nur mit Marcello. Er wird auf dich aufpassen. Es werden viele Leute da sein, und jeder kennt dich als meine Verlobte. Es könnte sein, dass Ivan dort sein wird."

Als ich den Namen „Ivan" hörte, fuhr ich sofort herum und sah Atlas mit weit geöffneten Augen an. „Ivan? Was hat er auf der Gala zu suchen?"

Atlas bemerkte meinen plötzlichen Schreck und legte seine andere Hand beruhigend auf mein Knie. „Mach dir keine Sorgen", sagte er mit sanfter, aber bestimmter Stimme. „Die Mafiafamilien aus ganz Europa werden dort sein. Ivan wird uns nichts antun können, nicht in so einem Umfeld. Amore, du bist sicher. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert."

Trotz seiner beruhigenden Worte spürte ich, wie eine leichte Nervosität in mir aufstieg. Ivan war gefährlich, und jeder, der ihn kannte, wusste das. „Aber warum ist er überhaupt dort? Was will er?"

Atlas' Blick wurde dunkel, und ich konnte sehen, dass auch er sich nicht wohl bei der Vorstellung fühlte, Ivan so nah zu sein. „Er könnte versuchen, alte Allianzen zu erneuern oder neue Verbindungen zu knüpfen. Was auch immer er vorhat, es spielt keine Rolle. Solange du an meiner Seite bleibst, kann er dir nichts anhaben."

Ich atmete tief durch, versuchte, die Anspannung loszulassen, die sich in meinen Schultern festgesetzt hatte. „Okay. Aber wenn etwas passiert..."

„Es wird nichts passieren", unterbrach er mich sanft, aber bestimmt. „Nicht, solange ich da bin."

Ich nickte langsam, obwohl die Unruhe in mir blieb. Atlas war überzeugt, aber Ivan war unberechenbar. Trotzdem, ich musste darauf vertrauen, dass Atlas mich beschützen würde – und dass Marcello im Notfall zur Stelle wäre.

Als wir vor dem prächtigen Anwesen hielten, spürte ich die Anspannung in der Luft. Die Gala war kein einfacher gesellschaftlicher Anlass – sie war ein Spiel der Macht, und Atlas und ich waren mitten darin. Er stieg zuerst aus dem Wagen, und als er mir die Hand reichte, um mir herauszuhelfen, spürte ich seine ruhige, aber entschlossene Präsenz neben mir. Kaum waren meine Füße auf dem Boden, fühlte ich die Blicke auf uns gerichtet

Dario, Damian, Marco mein Vater und die anderen folgten uns in elegantem Takt. Sie bewegten sich mit einer Selbstverständlichkeit, die jeder von uns in dieser Welt beherrschen musste. Isabella strahlte in ihrem weißen Kleid, während Laura in ihrem schwarzen, rückenfreien Outfit wie eine Göttin wirkte. Doch trotz all der Eleganz und Macht, die uns umgab, war ich mir der Blicke, die auf Atlas und mich gerichtet waren, nur zu bewusst.

Wir traten durch den Eingang des imposanten Saals, und sofort verstummte die Menge für einen Moment. Ich konnte die Spannung förmlich spüren, als wir die Stufen hinaufgingen. Atlas hielt meine Hand fest, führte mich an seiner Seite, als ob er damit allen zeigen wollte, dass ich zu ihm gehörte.

„Alle schauen uns an", flüsterte ich leise, meine Augen suchten flüchtig die Menge ab.

„Lass sie", entgegnete er ruhig, ohne sich auch nur im Geringsten von der Aufmerksamkeit beeindrucken zu lassen.

Sie sahen mich als seine Verlobte – eine Rolle, die mehr Macht und Verantwortung in sich barg, als sie ahnten.

Ein paar Schritte hinter uns ging Marcello. Ich konnte seinen prüfenden Blick spüren, als er sicherstellte, dass ich niemals zu weit von ihm oder Atlas entfernt war. „Ich bin direkt hinter dir", murmelte er leise, gerade laut genug, dass ich es hörte. Seine Präsenz war beruhigend, wie eine stille Absicherung.

Die Machtspiele in diesem Raum waren real, und jeder wusste, dass der heutige Abend wichtiger war als jede andere Veranstaltung in diesem Jahr. Und dann fiel mein Blick auf Ivan.

Er stand am Rand des Saals, umgeben von Männern, die ihn mit einem fast ehrfürchtigen Respekt musterten. Sein Blick jedoch war direkt auf uns gerichtet, auf mich und Atlas. Ein Schauer lief mir über den Rücken, doch ich ließ mir nichts anmerken.

„Ivan ist hier", flüsterte ich angespannt und sah zu Atlas hinauf.

Seine Kiefermuskeln zuckten kurz, doch seine Stimme blieb ruhig. „Ich weiß. Bleib einfach bei mir, Amore. Solange du an meiner Seite bist, kann er dir nichts tun."

Während wir weiter durch die Menge schritten, fühlte ich, wie Atlas' Hand etwas fester um meine lag.

Atlas Po.V

Am liebsten hätte ich sofort meine Waffe gezogen und Ivan hier und jetzt eine Kugel in den Kopf gejagt, doch das hätte einen Krieg über ganz Europa entfesselt. Stattdessen musste ich meine Wut zügeln, was mir immer schwerer fiel. Eine Kellnerin brachte uns Champagner und riss mich kurz aus meinen Gedanken, aber ich spürte Ivans unablässigen Blick auf Aisha. Es kochte in mir, und ich hatte Mühe, meine Fassade der Ruhe aufrechtzuerhalten. Mein Blick wanderte durch den Raum, doch die meisten Gesichter waren mir fremd. Das Gefühl der Bedrohung wuchs.

Ohne Aishas Hand loszulassen, zog ich mein Handy aus der Tasche. Eine Nachricht von Elias, dem Mafiaboss Griechenlands, wartete auf mich.

Elias: Atlas, wo bist du?

Ein stechendes Gefühl durchzog meinen Körper, als ich mich umdrehte und Marcello direkt ansah. Ich zwang mich, die Panik in Schach zu halten. Mein Vater und der Rest der Familie standen weit entfernt am anderen Ende des Saals – zu weit.

„Was ist los?" fragte Marcello leise, sein Blick scharf.

„Das hier ist eine Falle", flüsterte ich knapp, bemüht, ruhig zu bleiben. „Sammle alle hier, ohne dass jemand Verdacht schöpft."

Marcello nickte, machte sich unauffällig daran, die Familie um uns zu versammeln, ohne Aufsehen zu erregen. Ich fühlte Aishas fragenden Blick auf mir, doch es war keine Zeit, ihr alles zu erklären. Stattdessen neigte ich mich zu Marcello: „Halt deine Waffe bereit. Informiere Dario und Damian. Die oberste Priorität ist der Schutz der Frauen."

Marcello machte sich sofort daran, Dario und Damian zu alarmieren. Jeder von uns tat so, als wäre alles in Ordnung, aber unter der Oberfläche spürte ich die wachsende Anspannung. Wir durften nicht zeigen, dass wir etwas ahnten.

Ich beugte mich zu Aisha und sah sie ernst an. „Amore, geh keinen Schritt von meiner Seite weg. Bleib bei mir, egal was passiert."

Sie nickte, nicht ganz verstehend, aber sie wusste, dass etwas nicht stimmte. Ich konnte den Schatten der Sorge in ihren Augen sehen, doch sie vertraute mir.

Mit einem tiefen Atemzug griff ich erneut zu meinem Handy und tippte schnell eine Nachricht an Elias.

Atlas: Ich brauche dich. Hol Verstärkung. Es ist eine Falle.

Ich sah mich um, während die Stimmung im Raum sich veränderte. Wir waren vorbereitet, aber die Frage war, wer den ersten Zug machen würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 06 ⏰

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