Kapitel 6

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Dunkelheit.


Vor meinen Augen war nichts als Dunkelheit.   

                                                                           

War das etwa ein Traum? Jedoch schmerzte mein Rücken fürchterlich, was mich das wohl ausschließen ließ. Was war denn bitte passiert? Krampfhaft versuchte ich mich an das letzte was passiert war, zu erinnern. Dann fiel mir plötzlich wieder alles was in der Schule passiert war ein. Ich wurde anscheinend entführt. Nun fing auch mein Kopf an zu brummen und ich zwang mich, die Augenlider zu öffnen.                        


Ich lag halbwegs auf dem Boden eines kleinen Raums, die Arme an einer Art Rohr gefesselt, wie ich erkennen konnte. Daher kamen dann wohl die Schmerzen. Langsam kam die Angst in mir hoch, was wenn diese Leute mich umbringen wollen? Was, wenn sie wirklich dachten dass ich nun zu viel wusste und ich würde hier nie wieder herauskommen? Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht, da auf einmal die schwere Eisentür öffnete und ein Mensch hineintrat. Der Silhouette nach war es anscheinend ein Mann. Ob das nun mein Ende war?


Schnellen Schrittes näherte sich die Gestalt und ich konnte das Gesicht ausmachen. Er hatte eine Kapuze auf, das braune Haar blickte leicht darunter hervor. Er schien ungefähr in meinem Alter, als ich jedoch an seinen Augen hingen blieb, stockte mein Atem. Sie hatten eine unbeschreibliche Farbe die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Komischerweise machte sich auch ein Gefühl der Vertrautheit auf. Wer war dieser Mensch?


,, Was wollen sie von mir und wer sind sie? '', sprudelte es aus mir heraus. Ich war ja selbst überrascht dass ich mich überhaupt getraut hatte, etwas zu sagen. Er fing nur an, ein schiefes Lächeln aufzusetzen und ich bekam es mit der Angst zu tun. Dieser Typ war eindeutig gruselig.


,, Mein Name ist Ardian Bora, mein Lieber. ''

Nein. Nein, das konnte einfach nicht sein, wie konnte ich nur so ein Pech haben? Warum musste gerade er derjenige sein, der mich entführt? Nun war ich mir ganz sicher, dass dies mein Tod sein würde. Warum sollte er mich auch verschonen? Ich war doch nutzlos für ihn.                                                         

Ich spürte gar nicht wie nah er mir in der Zwischenzeit gekommen war, als ich seinen warmen Atem im Gesicht spüren konnte. Zigarettengeruch machte sich in meiner Nase breit, als ich zu Husten anfing. Was lief hier bitte falsch? Mein Körper bebte nun vor Angst, als etwas mein Kinn streifte und es ruckartig hochhob, worauf ich ihm gezwungener maßen in sein makelloses Gesicht blicken musste. ,,Thaddeus Tjarks'', flüsterte er mit einem Funken Freude in den Augen. ,,Woher kennst du meinen Namen?'' ich war verwirrt. Sowohl weil er meinen Namen kannte, als auch weil ich schwören konnte, einen gewissen Traurigen Schimmer in seinen Augen ausmachen zu können.

Auf einmal verzog er die Augen zu kleinen Schlitzen und ich spürte dass er wütend wurde. Was hatte ich denn falsch gemacht? Sekunden später machte sich ein unheimlicher Schmerz in meinem Gesicht breit und mir wurde schwindelig. Wofür war das? Ich verstand es einfach nicht. Er schien mein Unwissen zu bemerken und  schien nur noch erboster zu werden.

Flink stand er auf, rannte zur Tür als er sich ein letztes Mal umdrehte und krankhaft in meine Richtung starrte.


,, Ich fasse es einfach nicht, dass du dich nicht mehr an mich erinnern kannst. Nach all' den Jahren? Nach allem was ich für dich getan habe, Taddl?'




Ardian BoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt