2. Ausgeschlossen

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Die erste Nacht schlief ich erstaunlich fest. Kein Wunder, so geschafft, wie ich gestern war. Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern mein Bett bezogen zu haben.

Dennoch stehe ich mit einem müden Gefühl auf. Gewohnheitsgemäß führt mich der erste Weg des Tages in die Küche. Schließlich lebe ich nach dem Motto ohne Kaffee geht gar nichts.
Erst jetzt realisiere ich, dass ich keinen Kaffee da habe. Ich hatte noch keine Zeit einkaufen zu gehen.

Und ich dachte heute könnte ein schöner Tag werden, von wegen.
Im Bad muss ich feststellen, dass das kühle Wasser auch nicht gegen meine Müdigkeit hilft.
Seufzend nehme ich mir die erst besten Klamotten aus meinem Koffer und ziehe sie an. Meine Haare forme ich zu einem Dutt zusammen, damit er allerdings nicht wieder einem Vogelnest gleichkommt, stecke ich ihn mit ein paar Haarnadeln fest. Ich greife nach meiner Jacke und verlasse die Wohnung.

Es hilft alles nichts, ich muss einkaufen gehen. Glücklicherweise sind es mit dem Auto nur wenige Minuten von hier bis zur Innenstadt. Auf der Straße ist kaum etwas los.
Die einzige Regung kommt von den Bäumen und Büschen. Der Wind hat im Vergleich zu gestern ein wenig zugenommen.

Bei meinem Pech heute verfahre ich mich natürlich, dass liegt am fehlenden Kaffee, ganz sicher.
Zum Glück bemerke ich schnell das Werbeschild, welches mir den Weg um die Ecke weist.
Als ich die Parallelstraße einbiege begrüßt mich auch schon ein riesiger Parkplatz an dem unzählige Geschäfte angrenzen.

Ich komme auf einem der vielen freien Parkplätze zum Stehen. Auf dem Weg zum Eingang des Supermarktes drücke ich meine Jacke enger an den Körper. Der Wind ist kalt.

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An der Kasse wird mir erst bewusst, wieviel ich einkaufte. Oh man, dieses Laufband muss einen auch immer so entblößen. Im Einkaufswagen sah es wirklich nicht nach viel aus.
Vielleicht war es aber auch einfach eine dumme Idee mit Hunger einkaufen zu gehen.

Beim Bäcker ändert sich meine Meinung jedoch schlagartig. Eine Brezel hat noch nie so gut geschmeckt. Ich beiße gleich nochmal hinein. Hinunter spüle ich alles mit einem Schluck Kaffee. Ich war noch nie so dankbar für Kaffee aus einem Pappbecher.

Gestärkt verstaue ich alle Einkäufe im Kofferraum und fahre weiter. Vor ein paar Tagen erreichte mich die E-Mail, dass ich in den kommenden Tagen noch Unterlagen an der Uni abholen soll. Da ich sowieso schon unterwegs bin, kann ich auf dem Rückweg auch noch dort vorbei schauen.

Das Universitätsgebäude ist wirklich wunderschön. Ein Altbau, jedoch stehen im Vorhof lauter moderne Projekte. Auf dem Weg zum Infoschalter fallen mir Unmengen weitere ausgestellte Kunstprojekte auf. An den Wänden, von den Wänden hängend und auf dem Boden. Einfach überall.

Hätte ich keine Tiefkühlprodukte im Kofferraum, würde ich mir mehr Zeit nehmen alles genauer zu betrachten.

Eine nette Frau reicht mir die Unterlagen und erklärt mir alles Wichtige für den ersten Tag. Dankend verabschiede ich mich und fahre zurück zu meiner Wohnung.

So sehr ich mich auch bemühe meinen Impulseinkauf mit einem Mal in die Wohnung zu tragen, muss ich ein zweites Mal hinunterlaufen.
Doch als ich die Gebäudetür öffne, bahnt sich eine Böe den Weg ins Innere. Nur Sekunden später höre ich einen lauten Knall.

Ich eile schnell nach oben, doch meine Befürchtung bewahrheitet sich. Super, der Wind hat meine Wohnungstür zugeschlagen. Meinen Schlüssel habe ich natürlich auf der Küchentheke liegen gelassen, direkt neben der Einkaufstüte.

Genervt lasse ich die restlichen Einkäufe zu Boden fallen, die nun mit mir ausgesperrt sind. Aus Verzweiflung rüttele ich trotzdem an dem Türknauf, vielleicht öffnet sie sich doch auf wundersame Art und Weise. Natürlich nicht, was habe ich denn auch anderes erwartet.

Auf einmal roch die Pappe nach VanilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt