10- 'Let him go!"

4.5K 278 8
                                    

Als ich mich fertig angezogen hatte, ging ich runter in das Wohnzimmer. ,,Wohin gehst du?", fragte Thomas. ,,Mit Nate essen.", sagte ich und er verdrehte die Augen. ,,Du gehst nirgendwo hin. Dein Dad hatte wieder einen Drohbrief bekommen." ,,Ist mir egal.", sagte ich und wollte zur Tür. Thomas stand auf uns stellte sich vor der Türe hin. ,,Ich meine es ernst.", sagte er und er hatte wirklich keinen Spass gemacht.

,,Okay, na gut. Dann verschmore ich hier. Ist auch okay.", sagte ich und ging nach oben.

Ich war mal wieder alleine daheim, doch es war auch echt langweilig. Nate hatte ich abgesagt und eigentlich wollte ich ja wirklich mit ihm ausgehen.

Ich legte mich ins Bett und schlief ein.

***
Ich wurde von einer sanften Stimme geweckt. ,,Kleo? Kleo wach auf." ,,Aaron lass mich doch.", murmelte ich und plötzlich schrak ich auf. Aaron?!

,,Was willst du hier?!", schrie ich und er legte seinen Zeigenfinger auf seinen Mund. ,,Pssh!" ,,Ich schreie, wenn du nicht gehst!", sagte ich gereizt. ,,Kleo, ich will nur mit dir reden. Bitte." Ich sah auf die Uhr. Es war drei Uhr morgens. ,,Wie kommst du hier rein?", fragte ich schon etwas leiser und er schüttelte den Kopf. ,,Ich hatte schon immer auch andere Wege gefunden zu dir zu kommen, die weisst du doch eh schon alle."
,,Verpiss dich. Du wolltest mich umbringen."
,,Übertreib. Ich wollte gar nichts."

Ich setzte mich auf und sah seinem Arm an. Er hatte einen Verband an und mir fiel ein, dass Thomas auf ihn geschossen hatte.

,,Wie gehts deinem Arm?", fragte ich und er lächelte. Ich verstand gar nichts im Moment. ,,Machst du dir Sorgen um mich?" Ich warf meinen Kopf in den Nacken und sagte nichts mehr. ,,Kleo, ich hätte es dir früher sagen sollen, aber ich bin da mit reingezogen worden." ,,Ja, sagt man so.", entgegnete ich.

Ich stand auf und ging zum Schreibtisch. Plötzlich fiel mir ein, was mir mal Nick zum Geburtstag geschenkt hatte. Ich dachte, ich würde es nicht brauchen, aber jetzt war der Zeitpunkt wohl gekommen. Auf dem Tisch lag ein mikro Peilsender und ich nahm sie unauffällig in die Hand. Dabei tat ich so, als würde ich kurz die Blätter die kurz und quer lagen aufeinander stapeln. Ich setzte mich auf den Stuhl.

,,Aaron, geh bitte. Weisst du, als du mich gepackt hattest, dachte ich wirklich, dass ich jetzt irgendwo hingebracht werde und dann dort sterben werde." Aaron sah mich an und setzte sich aufs Betz. ,,Kleo, das hätte ich nicht zugelassen.", sagte er und seine Stimme klang genauso sanft, wie vorhin, als er mich geweckt hatte.

Ich stand auf und setzte mich neben ihm. ,,Wieso bist du hier?", fragte ich und Aaron sah mich an. ,,Ich wollte dich sehen."

Wieso musste Aaron auch jetzt wiederkommen? Konnte er nicht einfach dort bleiben wo er herkam?

Klar, Gefühle konnte man leider nicht einfach so abstellen, aber er tat mir damit mehr weh, als wenn er einfach dort blieb.

Er kam mir langsam näher. Es erinnerte mich an unseren ersten Kuss, weil Aaron seit dem nie mehr solange brauchte um mir nahe zu kommen, um mich zu küssen.

Ich aber blockte ab. Ich hielt meine Hand gegen seine Brust und dachte wirklich, dass jetzt nicht die Zeit dafür war. Dabei fuhr mein Hand wieder langsam nach unten und ich konnte dem Peilsender in seine offenen Jackentasche legen.

,,Aaron, du solltest gehen.", forderte ich und er seufzte. ,,Danke, dass du mich nicht verpetzt.", sagte er und ich wurde nun sauer. ,,Weil mir was an dir liegt, was man von dir nicht behaupten kann." Er sah mich ernst an. ,,Du bedeutest mir mehr als alles andere. Kleo, du wärst auf dem gleichen Höhe wie Sarah und meine Mam."

Damit wollte er die Tür aufmachen, aber jemand musste ihm einen Strich durch die Rechnung machen.

Thomas stand dort und packte ihn. Er drückte ihn gegen die Wand.

,,Lass ihn los!", schrie ich und Thomas sah mich verwirrt an. ,,Erinnerst du dich denn nicht an das letzte Mal mit ihm? Hat er dir eine kleine Liebesrede gehalten und du wirst wieder sein Schosshündchen? Kleo, du spinnst echt. Du hast keine Ahnung, wie das echte Leben läuft." ,,Lass ihn einfach los. Lass ihn gehen.", forderte ich. ,,Aaron, wer arbeitet mit dir zusammen?", fragte er und Aaron gab keine Antwort.

Thomas drückte ihn nur noch fester an die Wand. Aaron verzerrte das Gesicht vor Schmerz. Ich wusste, dass es sicher wegen seinem Arm war.

,,Ich kann dir keine Namen nennen.", antwortete er. ,,Nate? Nate Fly?" Aaron sagte nichts. ,,Rede!", schrie Thomas ihn an. ,,Ja, er auch, aber ich kann und darf dir nicht mehr sagen.", sagte Aaron mit einer schmerzhaften Stimme. Nun war ich wieder verletzt. Nate also auch.

,,Ruf die Polizei.", befahl er mir und ich schüttelte den Kopf. ,,Lass ihn gehen.", wiederholte ich mich.

Er würde alles versauen, wenn er ihn jetzt nicht wieder gehen lassen würde.

Thomas sah mich ernst an. ,,Willst du das? Wirklich?" Ich nickte und Thomas liess ihn los. ,,Wir werden sehen, was du davon hast.", sagte er und Aaron sah mich nochmal an. ,,Verpiss dich, bevor ich es mir anders überlege.", sagte Thomas gereizt und Aaron ging.

,,Was denkst du jetzt zu machen?", fragte er mich und ich zuckte die Schultern. ,,Ich hab ihm einen kleinen Peilsender untergejubelt, mal sehen, wo Aaron hingeht." Thomas sah mich verwirrt an. ,,Du hast was?" ,,Du hast mich schon richtig verstanden."

Er war verblüfft und ich ging in mein Zimmer. ,,Los unternehme jetzt was. Schalte den Computer ein!", forderte er und ich machte es auch, obwohl ich trotz allem nicht wollte, dass Aaron bestraft wird.

Agent SangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt