,,Und was für Qualen waren das bitte?, spottete er. Ich bekam es nur entfernt mit da ich immer noch mit meiner schmerzhaften Erinnerung beschäftigt war.
----- FLASHBACK -----
Ich starrte voll Panik zu meiner Jogginghose, die sich immer mehr mit Blut füllte. Zudem waren da noch unerträgliche Krämpfe und ich hatte nur einen Gedanken: Hilfe! Ich griff verzweifelt nach meinem Handy und benötigte mehrere Versuche um es in der Hand zu halten. Mein unkontrolliert Zittern machte das ganze auch nicht besser und so schaffte ich es erst nach ein paar Minuten den Notruf zu wählen. Ich fühlte wie ich immer schwächer wurde als sich endlich eine Stimme meldete. ,, Irgendwas stimmt mit meinem Baby nicht., war das letzte was ich rausbrachte, bevor mir schwarz vor Augen wurde und ich nichts mehr mitbekam.
*
,, Hat sie irgendwelche Verwandte, die ihr helfen können?"
,, Nein sie hat bei einer Pflegefamilie gelebt, aber ich erreiche niemanden mehr unter der angegebenen Telefonnummer."
,, Dieses arme Mädchen. Wie alt ist sie nochmal?"
,, Vierzehn"
,, Ich meine es ist schon schlimm genug ein Elternteil zu verlieren aber gleich beide? Sie hat absolut niemanden mehr und jetzt darf sie auch noch alleine mit ihrer Situation fertig werden." ,, Das sie ihr Kind überhaupt behalten wollte wundert mich schon. Es ist sowieso schon schlimm genug vergewaltigt zu werden aber in ihrem Alter? Ich frage mich ob sie jemals ein normales Leben führen wird. Das Arschloch das ihr das angetan gehört lebenslänglich weg sperrt."
,, Sie hat schon so viel durchgemacht und jetzt muss ich ihr noch sagen, dass sie ihr Kind nie kennenlernen wird. Wie soll ich das bloß anstellen?"* Ich wachte durch regelmäßiges Piepsen auf. Ich sah mich im Zimmer um. Es war nicht meine Wohnung. Was war bloß passiert? Die Erinnerung kam plötzlich. Meine Krämpfe, das Blut. Geht es meinem Baby gut?
Ich wurde panisch und drückte den Schwesternknopf so oft ich konnte. Ich war verwundert als dieselbe Schwester hinein kam die mich schon als Kind immer behandelt hatte. ,, Wie geht's dir Zoe?" ,,Was ist passiert? Geht's meinem Kind gut?" Die Schwester lächelte mich traurig an und ich wusste sofort was das so bedeuten hatte. ,, Nein, nein Bitte nicht sagen sie mir dass das nicht wahr ist!" ,, Zoe wir haben alles nur erdenkliche für dein Baby getan, aber es war zu spät. Wir konnten nichts mehr tun. Es tut mir sehr leid für deinen Verlust." ,, Bitte sagen Sie mir dass das nicht wahr ist! Ich verkrafte nicht noch einen Verlust! Es war noch nicht mal auf der Welt! Was hat Gott bloß gegen mich, dass er mir solche schrecklichen Dinge antut? Wieso nur?"
Ich brach heulend in ihren Armen zusammen und sie versuchte das Beste um mich zu beruhigen, doch es klappte nicht. Ich hatte nämlich einen neuen Entschluss : Wenn mein Kind nicht lebte hab ich es auch nicht verdient am Leben zu bleiben.*
Ich durfte aus dem Krankenhaus raus um mir ein paar Sachen von zuhause zu holen. Darüber war ich sehr dankbar, denn dadurch könnte ich meinen Plan durchführen. Dachte ich jedenfalls. Da die Schwester die mich betreute der Meinung war dass ich nicht zurechnungsfähig war kam sie mit. Sie durchsuchte alle meine Taschen und als sie der Meinung war, dass ich nichts darin hatte mit dem ich mich verletzen könnte, bat ich sie noch einmal auf die Toilette gehen zu dürfen. Es tat mit jetzt schon leid für sie ,dass sie mitgekommen war, denn meinen leblosen Körper zu finden würde kein schöner Anblick sein. Ich hatte nichts mehr wofür es wert war zu leben. Meine Eltern waren tot, mein Kind ist auch im Himmel. Ich hatte weder Freunde noch Familie. Die Leere die meinen Körper in Besitz war, war allumfassend.Gedankenverloren nahm ich die kleine Dose hinaus in der ich meine Schätze aufbewahrte. Ich wusste nicht genau wie ich meinen Suizid angehen wollte, aber als ich die Klinge in meiner Hand sah, wusste ich einfach, dass es meine Pulsader sein musste. Also setzte ich sie an meiner Hand an und schnitt tief in meine Haut. Ich wollte nur noch dass es aufhörte. Ich driftete weg und dachte, dass ich es endlich geschafft hätte, doch ich hatte mich zu früh gefreut.
*
,,Sie hat sehr viel Blut verloren aber sie wird es schaffen." Von diesen Worten wachte ich auf. So fühlte sich das Paradies sicher nicht an. Ich hatte unglaubliche Schmerzen und sah auch nirgendwo weißes Licht. Verdammt es hatte nicht geklappt! ,, Sie muss in die Psychiatrie, sie hat diese Verluste nicht verkraftet." Moment mal Psychiatrie? Ich war doch nicht psychisch krank! Ich wollte da nicht hin! ,,Ich habe doch aufgepasst, ich habe alles durchsucht, wie konnte mir diese Box bloß nicht finden? Hätte ich besser aufgepasst wäre das alles nicht passiert." ,,Es ist nicht deine Schuld! Sobald sie transportfähig ist, verlegen wir sie. Sie ist stark! Sie wird schon wieder."
*
Vollkommen apathisch schaukelte ich hin und her. Nachdem ich in die Klapse gesteckt wurde, hatte ich kein Wort mehr geredet. Zuerst versuchte ich ja noch mich zu wehren, aber sie mussten mir ja dieses Scheiß-Beruhigungsmittel geben. Noch immer nicht wollte ich wahrhaben was mir zugestoßen war. Ich versuchte das nicht vorhandene Kind in meinem Bauch zu beschützen und redete mit ihm, doch irgendwann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Ich würde nie wissen, wie mein Kind aussehen würde. Ich konnte ihm nicht mal einen Namen geben, da ich nicht wusste ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde. Somit hatte ich einen psychischen Zusammenbruch. Es fing mit Hyperventilation an und dann heulte ich wie noch nie in meinem Leben zuvor. Ich lies den ganzen Schmerz den ich in mir hatte hinaus, bis ich in meiner jetzigen Position landete und so schon seit 3 Stunden saß.
*
Irgendwie half die Psychotherapie doch. Es dauerte zwar 1 1/2 Jahre, aber ich konnte Alles war ich erlebt hatte aufarbeiten und began schließlich wieder ein halbwegs normales Leben zu führen. Jetzt stehe ich hier mit meinem Telefon in der Hand und versuchte den Mut zu finden Leo den Jungen den ich liebe anzurufen.
Hey Leute!
Vielen dank für 1k Reads *-*
Es kommt nur noch ein Kapitel und dann der Epilog ♡
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Liebe mit Hindernissen
RandomDie Liebe kann selbst die stärksten Hindernisse überwinden.