Beruhigende Schnitte

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~5:18~ wache ich voller Schmerzen auf. Ich bleibe eine Weile liegen, da ich mich nicht bewegen kann, ohne schreckliche Schmerzen zu empfinden. Nach ungefähr 20 Minuten stehe ich auf und gehe Richtung Bad. Im Spiegel erkenne ich getrocknetes Blut, was ich daraufhin mit Wasser wegspüle. Mir ist immer noch schlecht. Ich empfinge zwar keinen kotz Reiß, doch ich gehe trotzdem zur Toilette. Dort hingehockt stecke ich meinen Zeigefinger so tief es auch geht in den Mund. Drauf muss ich kotzen. Ich habe diese Methode jetzt schon fast jeden Tag angewendet, daher weiß ich auch genau, dass es klappt. Nachdem ich alles erbrochen habe, fühle ich mich immer noch nicht besser. Ich muss meinen Kopf irgendwie frei kriegen, much ablenken.
Noah: Das ist es!
Ich erinnere mich an den Tag, wo ich auf den Spiegel eingeschlagen habe. Ich weiß noch ganz genau wie ich es genossen habe, das mein Blut mir über die Hand lief. Ich kann hier nicht den Spiegel zerstören, sonst wird er noch sauerer als er sowieso schon auf mich ist. Also überlege ich nach einer anderen Methode, wie ich verletzen kann, das das Blut fließt. Nicht lange brauche ich, bis mir ein Gedanke auftritt.
Noah☁️: Na klar... mit einer Klinge vom Rasierer.
Sofort suche ich nach einer Klinge, die ich auch schnell finde. In meinem Zimmer zog ich meine Hose etwas runter. Ich platziere die frische Klinge an meinem Oberschenkel. Kurz zögere ich, da ich nun etwas Angst habe vor den Schmerzen, doch ich versuche diese zu ignorieren. Mit meiner rechten Hand mache ich eine schnelle Bewegung nach rechts, worauf ich nun einen Schnitt auf meinem Oberschenkel habe. Erneut wage ich es. Immer und immer wieder fange ich erneut an und auch die Schnitte werden tiefer. Nach mehreren Male schaue ich auf die Verletzung. Der Anblick beruhigt mich. Ein leichtest Grinsen bildet sich auf mein Gesucht, welches aus irgendeinem Grund Tränen über die Wangen liefen. Ich wollte das es mehr blutet, also setzte ich die Klinge ans andere Beim. Erneut wurden Verletzungen hinzugefügt. Bei jedem Schnitt zieht es, doch das macht mir nichts aus. Es dauert bis ich fertig bin. Ich wollte ganze Zeit mehr Schnitte auf meiner Haut spüren und auch sehen. Mehr sehen und fühlen wie das warme Blut aus den Wunden und über meinen Oberschenkel fließt. Ich liege auf mein Bett und bin irgendwie erschöpft. Als die Blutung aufhört, steh ich auf und gehe duschen. Erneut tretet ein schmerzhaftes ziehen von den Oberschenkel auf. Nicht so eins, als ich es mir selbst zugefügt habe. Es tut mehr weh, was eigentlich keinen Sinn ergibt.

Nun liege ich im Bett. Ich habe mir ein Jogginganzug, der aus Hose und Pulli besteht, angezogen. Ohne irgendwas zu machen liege ich im Bett. Ich denke darüber nach, was wäre wenn Mum einfach wiederkam als wäre nichts gewesen und nicht bei einem Unfall gestorben. Aufeinmal kommt jede kleinste Erinnerung in mir hoch, wo ich was falsch gemacht habe. Ich bereue es, einen Streit gehabt zu haben, genervt gewesen zu sein und noch so kleine Dinge. Um mich abzulenken von den Gedanken und auch den Schmerz den ich dadurch bekommen habe, nehme ich das Handy und schaue mir ein Film an. Zum Glück interessiert es meinen Vater nicht, ob ich esse, schlafe oder sonst was mache. Solang ich ruhig bin und ihn nicht nerve ist meistens alles gut. Ich werde nicht mal gefragt ob ich was essen möchte, wenn mal gekocht wird. Es ist jetzt schon 12 Uhr nachts, daher gehe ich ins Bett.

Broken SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt