Blinder Gefährte - Kapitel 5

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Ein Schrei erklang und Glas zersplitterte. Chaos brach aus. Hayden und Lace schauten auf, als der Beta hereinstürmte und schrie: „Wir werden angegriffen!"

Sie sprangen auf und rannten nach draußen. Mehrere fremde Wölfe waren in ihr Dorf eingedrungen und griffen an. Sofort verwandelte sich Hayden und griff an, Lace gab ihm Deckung.

Wo ist Quinn?, fragte er seinen Beta über den Rudellink.

Bei den Kindern in Sicherheit.

Das beruhigte ihn und Hayden teilte es auch Lace mit.

Die angreifenden Werwölfe waren völlig verschreckt, als sie Lace sahen. Es brachte sie aus dem Konzept, wodurch sie die Oberhand gewinnen konnten. Nach einer halben Stunde war der größte Teil der Angreifer tot oder gefangen. Sie hatten ebenfalls Verluste gehabt.

Hayden verwandelte sich zurück und klopfte seinem Gefährten auf die Schulter, der nur leichte Blessuren hatte.

Ein Schrei erklang. Es war, als lief es in Zeitlupe ab. Ein Angreifer riss sich los, griff ein Mädchen an, das schrie. Dieses wurde zur Seite gerissen und die Klauen bohrten sich in den Körper des Mannes, der sich schützend vor diese geworfen hatte. Der Wolf wurde weggezerrt und getötet, doch der Mann blieb vor dem Mädchen liegen, das Blut lief aus den tiefen Wunden an dessen Bauch.

„Nein!", schrie Lace. „Quinn!"

Sie rannten zu ihrem Gefährten, der blutend am Boden lag. Lace presste seine Hände auf die Wunden, aus denen weiterhin das Blut lief.

„Lace?", erklang eine leise Stimme. Eine blutige Hand hob sich und fuhr dessen Gesichtszüge nach, hinterließ rote Linien auf diesem.

Mit einem Lächeln sagte Quinn: „Es ist ok. Lace, ich danke dir für die letzten Jahre. Es waren die schönsten meines Lebens. Ich werde immer bei dir sein."

Dann griff die Hand in die Luft und Hayden fing sie ab, drückte sie an seine Lippen.

„Hayden?"

Die Hand fuhr ebenfalls seine Gesichtszüge ein letztes Mal nach. Quinn sah sie ein letztes Mal.

„Ja?", fragte er leise.

„Vergiss dein Versprechen nicht. Ich danke dir, ich liebe dich auch."

Mit einem Lächeln schloss Quinn dann die Augen und die Hand sank nach unten.

„Nein, nein, nein. Holt einen Arzt verdammt!", sagte Lace verzweifelt, doch niemand bewegte sich. Er sah zu Hayden, sah dessen Blick, sah dessen Tränen. Nein.

Verzweifelt biss sich Lace in sein Handgelenk, saugte sein Blut in seinen Mund. Dann presste er diesen auf Quinns Mund und biss ihn, um ihm das Sekret zu injizieren, das ihn mit seinem Blut wandeln würde. Kurz darauf verstummte Quinns Herzschlag.

Lace stand fassungslos über ihm. Ich... war zu spät? Wieso hatte er so spät reagiert? Quinn... war tot.

„Nein", flüsterte er.

Er biss seinen toten Gefährten erneut, versuchte ihn ins Leben zurückzuholen. Starke Arme rissen ihn zurück und er wehrte sich. Er schlug um sich.

„Lass mich los! Lass mich zu ihm, ich muss-"

„Er ist tot, Lace", schrie Hayden mit verzweifelter Stimme. „Hör auf!"

Lace hielt inne, dann brach er zusammen, während ihn Hayden hielt. Er weinte und schrie, schlug auf den Boden.

„Ich bin hier, bei dir. Ich werde immer bei dir sein, wie ich es versprochen habe", sagte Hayden, während er den Vampir an sich presste.

Langsam drangen die Worte zu Lace durch und er wurde ruhig. „Versprochen?", murmelte er. Er zog sich zurück und schaute den Werwolf an. „Was hast du versprochen. Wovon redest du?"

Blindes Herz & Blinder GefährteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt