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'Arthur

„Arthur, was ist los? Du bist so gar nicht du".
Langsam erhebe ich meinen Kopf von meinem morgendlichen Müsli, welches ich zusammen mit Callum, Marcus, Christian und Jüri, welcher gerade gesprochen hat, einnehme.

Heute beginnen die Testtage in Sebring und ich habe jetzt schon Bauchschmerzen.

Einerseits bin ich extrem nervös, dass ich Fehler mache, denn ich will nun wirklich kein Auto Schrotten, aber andererseits auch, weil der Fakt genau das bestätigen würde, was Pato sagte.

Generell hat er mich das an jedem Tag, den wir gezwungenermaßen zusammen verbracht haben, spüren lassen.
Immer hat er sich an Alex geklammert und mich vollkommen ignoriert, so als wäre ich gar nicht da.

Dazu kamen immer die ganzen passiv aggressiven Kommentare.
Sei es zu meiner Karriere oder auch meiner tollpatschigen Art, welche ich hier an den Tag lege.

Meine Nervosität macht das nicht wirklich besser, denn mir sind schon so viele Dinge passiert.

Am ersten Tag noch hatte ich mir Kaffee über mein neues McLaren Shirt gekippt, worauf ich vom Mexikaner ausgelacht wurde.
Ein anderes Mal bin ich voll in die Medienbeauftragte des Teams reingerannt und dabei ihr Handy zu Boden fallen lassen.

Natürlich war das kaputt und ich konnte es erstatten.
Zwar kein Problem für mich, aber auch dafür musste ich mir einiges anhören.

Dann, am letzten Meeting vor dem Test hier sollte ich etwas erklären, habe es aber total missverstanden.
Also habe ich eine halbe Stunde etwas Falsches erklärt und als es mir dann aufgefallen ist, kam von Pato nur, dass Felix definitiv die bessere Wahl gewesen wäre, anstatt mich zu nehmen.

Schon davor bin ich mit Bauchschmerzen in die Factory gegangen und jetzt ist es nicht anders.
Dass es den anderen aber so schnell auffällt,das hätte ich nicht gedacht.

„Wie..wieso. Es ist doch gar nichts",fängt meine Stimme an zu zittern.

Unsicher schaue ich auf, um zu kontrollieren, ob Pato mich hier beobachtet oder nicht.
Irgendwie fühle ich mich immer unwohl in seiner Gegenwart und über ihn reden will ich nicht, schon gar nicht, wenn er das mitbekommen sollte.

Doch ich habe heute wohl Pech.

Gerade kommt er mit Felix in den Essenssaal hereinspaziert, gut gelaunt wie eh und je, ein breites Grinsen auf den Lippen.

Das ist der Pato, den ich erwartet hatte und den ich auch aus den Erzählungen der anderen kannte.
Nur mir gegenüber war er ganz anders.

Weil ich Felix Platz bekommen habe.

Aber was kann ich denn dafür?

Schnell, damit er nicht bemerkt, dass ich ihn beobachte und um nicht weiter reden zu müssen, versenke ich meinen Löffel schnell wieder im Joghurt und führe ihn zu meinem Mund.

Jedoch zittert meine Hand so sehr, dass der Joghurt von diesem fällt und auf meine Hose klatscht.

Meine Fresse ist das unangenehm.
Sonst kann ich ja immer selber über mich lachen, aber dieses Mal senke ich einfach nur meinen Blick.

„Guck mal"

Das ist Patos Stimme.

„Nicht mal Essen kann er. Du wärst wirklich besser als Teamkollege."

Felix setzt zu einer Antwort an, doch die bekomme ich nicht mehr mit, denn neben mir steht eine Person auf, während sich ein anderes Paar Arme um meine Schultern schlingt.

Derweil steigen mir Tränen in die Augen.

„Ah, ich sehe schon"

Jüris Stimme.

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