Caught in your arms - Kapitel 1

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Der Regen fiel sanft vom Himmel, ein leichter Nieselschauer der gleichmäßig auf dessen Haut traf. Die Kleidung bereits völlig durchnässt, saß er dort.

„Gütiger Gott, bist du in Ordnung?", erklang eine helle männliche Stimme.

Blake schaute auf, sah zwei freundliche braune Augen mit einem kleinen grünlichen Ring um die Pupille. Die Augen waren so warm, so weich. Wie zwei Blütenblätter, die sich in der Sonne öffneten, sich ihr entgegenstreckten. Diese Augen zogen ihn in eine Tiefe, die er bisher nicht ergründet hatte.

Weiche Wangen und eine leicht geschwungene Nase, leicht rosafarbene Lippen, deren obere Lippe einen sinnlichen Schwung besaß, sodass er sie mit seiner Zunge nachfahren wollte. Leichte, haselnussbraune Wellen fielen um das Gesicht dieses Engel, rahmten es perfekt ein. Jeder Mann, würde diesen Engel unterwerfen wollen, ihn zum Schreien bringen, sich in ihn vergraben.

Warme Hände legten sich an seine geschwollene Wange, weicher als jedes Kissen. Ob seine Haut überall so weich und zart ist? Sie taten gut, nahmen die Schmerzen, welche in seiner Wange pochte. Er hustete und seine gebrochenen Rippen schmerzten.

„Ich werde dich ins Krankenhaus bringen."

Eine warme Jacke legte sich um ihn. Ich folge dir überall hin, bis in den Tod, wenn es sein muss. Arme fuhren unter seine Achsel, zogen ihn hoch­­. Mit einem Taxi wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Seit dem Tag hatte er seinen rettenden Engel nicht mehr gesehen.

༻✧༺

Sieben Jahre später...

„Boss, der Wagen steht bereit."

Blake nickte. Seine rechte Hand Kenneth reichte ihm seinen schwarzen Mantel, den er sich überwarf. Er fuhr sich einmal durch die Haare, dann setzte er eine undurchdringliche Maske auf.

Kenneth war ein 1,75 m großer Mann mit kurzen dunkelbraunen Haare und dunkelbraunen Augen. Über seine Wange zog sich eine Narbe, die er von einem Messerkampf hatte, weitere an seinem Körper. Er war ein hervorragender Kämpfer, der das Messer der Pistole vorzog und Blakes engster Vertrauter. Ihre Freundschaft war schon mehr als ein Jahrzehnt alt und sie waren mehr Brüder als jeder Blutsverwandte.

Dieser stieg in den schwarzen BMW mit kugelsicherem Glas und Panzerung. Blake saß auf dem Rücksitz und ging die Dokumente durch. Sie würden den Verwandten eines Schuldners aufsuchen, der glaubte, er müsse sich nicht an Verträge halten. Glaubst du wirklich, du könntest mich so einfach betrügen? Dieser war Ende fünfzig und hatte sich viel Geld geliehen, damit war er abgehauen. Sein Sohn besaß einen kleinen Blumenladen, unabhängig von der Firma seines Vaters, die bankrottgegangen war. Diesem würde er nun einen Besuch abstatten, denn vielleicht wusste dieser, wohin sein Vater abgetaucht war.

Von dem Sohn war nicht viel bekannt, da sie erst gestern von ihm erfahren hatte. Er hatte nur einen Namen und ein paar Informationen – Matthew James. Dieser hatte den Blumenladen vor einem Jahr eröffnet, nachdem er sich alles zusammengespart hatte, um diesen von einem älteren Ehepaar zu übernehmen. Er war sechsundzwanzig, ein Jahr jünger als Blake. Ein Photo war leider nicht dabei.

Der BMW hielt am Straßenrand und Blake stieg aus, Kenneth dicht hinter ihm. Er würde ihm immer Rückendeckung geben. Die Fassade des Blumenladens war frisch in einem sanften Grün gestrichen und die Fenster blitzeblank. Die Blumen am Eingang und die Gestecke waren alle sorgfältig in Halterungen angebracht, die Topfpflanzen sauber geschnitten. Man konnte die Liebe sehen, die der Besitzer in diesen Laden gesteckt hatte. Auch das Innere war sauber und es roch exotisch, als sie durch die ältere Holztür schritten, läutete eine kleine Glocke am oberen Teil der Tür. Überall waren zahlreiche Blumensorten und auch einige Gestecke.

Caught-Reihe (Kurzgeschichtensammlung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt