Am Abend stand Matthew vor seinem Kleiderschrank. Himmel, das kann doch nicht sein. Er hatte nichts Schickes zum Anziehen. Seufzend zog er sich eine dunkle Hose an und ein blaues Hemd an, welches er bei Mikas Abschlussfeier getragen hatte. Das muss reichen. Nachdem er Mika geschrieben hatte, machte er sich auf den Weg.
Anders als das letzte Mal wartete bereits der schwarze BMW mit den verdunkelten Scheiben auf ihn. Er öffnete die Tür und stieg ein. Kenneth begrüßte ihn und Matthew erwiderte es freundlich. „Wo fahren wir hin?", fragte er Blakes Fahrer bzw. Angestellter. Er war sich da nicht sicher.
„Das ist eine Überraschung für dich", sagte dieser. Himmel Blake. Ich hoffe, das geht nicht nach hinten los.
Stumm fuhren sie zum Zielort, bogen in eine Tiefgarage ein und hielten. Kenneth stieg aus und geleitete Matthew zum Aufzug. „Fahr in den siebzehnten Stock, dort wirst du erwartet." Er hielt inne. „Genieß es, denn so etwas hat er noch für keine andere Person gemacht."
Die Worte überraschten Matthew. Er nickte und stieg in den Aufzug. Leise fuhr er nach oben. Während die Zahlen über die Anzeige wanderten, drehten seine Gedanken ab. Mit einem Bing öffneten sich die Türen und gaben die Sicht auf ein zahlreiche Tische mit Stühlen frei. Er trat nach draußen und betrachtete das High Class Restaurant. In seinem ganzen Leben hätte er niemals einen Fuß hier hineingesetzt, einfach weil es nicht seine Klasse war. Alles war teuer, schrie nach Geld.
In dieser Szenerie stand ein Mann in einem dunkelgrauen Sakko und einer roten Rose in der Hand. Jeder hätte sich in dieser Situation gewünscht, an Matthews Stelle zu sein, jeder. Das erschien wie ein Traum, aus dem er bald aufwachen würde.
Sanft lief Blake zu ihm und streckte ihm die Rose entgegen. „Für die schönste Blume in diesem Raum", sagte er mit einer sinnlichen Stimme.
Matthew war überfordert, nahm die Rose, die ihm etwas Halt gab. „Wollen wir?", fragte ihn Blake und er nickte. Sie liefen zu einem Tisch, welcher direkt vor der Glasfront stand. Vor ihm lag die Stadt in die helle Lichter getaucht, ein einmaliger Anblick.
„Wahnsinn."
Blake lächelte, als er den begeisterten Ausdruck im Gesicht seines Engels.
Sie setzten sich und Matthew schaute sich verwundert um. „Wo sind denn die anderen Gäste?"
„Der Raum gehört heute uns", erwiderte Blake und lächelte.
Himmel. Matthew wollte sich gar nicht vorstellen, wie viel das kostete. Wieso gibt er sich solche Mühe? Es war lange her, dass er ausgegangen war und dass sich jemand um ihn bemüht hatte. Ein warmes Gefühl stieg in seiner Brust auf.
Nach und nach wurde das Essen angerichtet und es war köstlich. Matthew genoss jeden Bissen. Sein Blick verriet seine Freude, was auch seinem Gegenüber gefiel. „Wieso nimmst du mich auf ein solches... Date?", fragte er Blake. Das letzte Wort war leiser als die vorherigen.
Eine Hand legte sich erneut an seine Wangen, fuhr den Schwung seiner Oberlippe nach. „Weil ich diesen Gesichtsausdruck auf deinem Gesicht sehen wollte, Engel." Eine sanfte Röte bildete sich unter seinen Fingern, die er zauberhaft fand. Matthew war in den letzten Wochen öfter rotgeworden, als in seinem ganzen Leben zuvor.
„Hast du Geschwister?", fragte er Blake, um abzulenken. Dieser schaute ihn überrascht an. Sie begannen sich zu unterhalten und die Stimmung wurde angenehm. Blake beantwortete ihm jede Frage und auch Matthew öffnete sich, erzählte von sich.
Als er von dem Tod seiner Mutter und die Folgen erzählte, huschte nur für einen Moment ein Schatten über dessen Gesicht. Sobald Mika zur Sprache kam, strahlte dessen Gesicht wieder. Blake konnte die starke Beziehung und Liebe zwischen den beiden sehen. Solch einen Bruder hätte ich mir auch gewünscht. Kenneth war so etwas Ähnliches und das reichte.
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Caught-Reihe (Kurzgeschichtensammlung)
Short Story𝟭) 𝗖𝗮𝘂𝗴𝗵𝘁 𝗶𝗻 𝘆𝗼𝘂𝗿 𝗮𝗿𝗺𝘀 (𝗕𝗹𝗮𝗸𝗲 & 𝗠𝗮𝘁𝘁𝗵𝗲𝘄) Blake, einer der führenden Köprer der Mafia, ist kalt, unberechenbar. Als er jedoch dem Engel begegnet, der ihm vor Jahren das Leben gerettet hat, trifft er eine Entscheidung. Ma...