„W-Was?"
„Das ist die Wohnung über dem Club. Sie gehört mir", sagte Kenneth und schloss die Türe.
Vor Mika erstreckte sich eine helle moderne Fünf-Zimmer-Wohnung. Zögernd zog er sich die Schuhe aus und folgte Kenneth. Das Wohnzimmer war modern und schlicht. Weiße Wände und ein weißer Boden mit schwarzem Teppich und schwarzem Sofa, dem gegenüber eine schwarze Wohnwand und ein großer Fernseher. Im hinteren Teil standen ein weißer Milchglastisch und schwarze Designerstühle die Lampen ebenfalls in diesen beiden Farben.
Die Küche bot ein ähnliches Bild, modern und sauber, nur die beiden Farben. Neben diesem gab es noch drei Zimmer – einen Fitnessraum, ein Gästezimmer und das Schlafzimmer. Zwischen Gäste- und Schlafzimmer befand sich das Bad. Es war in einem hellen Grau gehalten, eine große Badewanne und eine große moderne Dusche mit mehreren Duschköpfen. Wahnsinn.
Kenneth kam mit Handtüchern wieder. „Nimm erst einmal ein Bad und komm runter. Du kannst heute Nacht im Gästezimmer schlafen." Daraufhin ließ er ihn allein.
Mika war überfordert, schaute auf das Handtuch in seiner Hand. Was ist passiert? Verwirrt entschied er sich einfach nur eine Dusche zu nehmen, was bei den Knöpfen und Hebel nicht so einfach war. Nachdenklich stand er unter dem warmen Wasserstrahl, der von oben wie ein Wasserfall auf ihn rieselte, und schloss die Augen. Die Szene in der Gasse liefen erneut vor seinen Augen ab.
Das war die Welt, in der Kenneth lebte, in der auch sein Bruder hineingezogen wurde. Er konnte immer noch das Messer an seinem Hals spüren. In diesem Moment kamen ihm die unzähligen Narben auf Kenneths Körper in den Sinn. Ein Seufzer entkam ihm und er lehnte sich gegen die Wand. Die Welt war grausam, es gab dunkle Orte.
Nach der Dusche betrat er das Gästezimmer. Wie die anderen Zimmer, modern, aber ohne Charakter. Es war, als lebe hier niemand, als sei es ein Ausstellungsraum, kein Zuhause.
„Brauchst du noch etwas?" Kenneth stand in der Tür, schaute ihn fragend an. In seinen Augen stand ein schuldbewusster Ausdruck, auch wenn er es zu verbergen versuchte.
Mika schüttelte den Kopf. Daraufhin drehte sich Kenneth um und ließ ihn allein. Seufzend setzte er sich auf das Bett, zog das Handtuch, das um seinen Hals hing, nach unten und rieb sich nochmals die Haare trocken.
Kenneth sprang ebenfalls kurz unter die Dusche und lief mit einem Handtuch um die Hüften in sein Zimmer. Gerade, als er die Türe schließen wollte, wurde seine Arm umschlungen und er wurde an einen harten, nackten Oberkörper gezogen. Er schaute nach oben und sah zwei glühende Augen. Eine Hand legte sich an seine Brust und er lief rückwärts, bis er an sein Bett stieß. Er setzte sich, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „Mika, was tust du?", fragte er den Blondschopf vor ihm. Seine Haare waren noch etwas feucht und das machte ihn wirklich an.
Anstatt ihm zu antworten, legte Mika eine Hand an seinen Hinterkopf und presste seine Lippen auf die von Kenneth. Mit seiner Zunge eroberte er dessen Mund, der ihn willig einließ. Sie fielen beide aufs Bett, bewegten sich, bis sie darauf lagen. Das Handtuch bedeckte nur noch Kenneths Schritt, doch sie unterbrachen den Kuss keine Sekunde.
Widerwillig löste sich Kenneth von dem Mann, der über ihm lag. „Warte, stopp. Mika, was machst du hier?"
Dieser schaute ihn an. „Nach was sieht es aus?"
Kenneths Herz schlug schneller, denn der Anblick von Matthews Bruder machte ihn scharf, er war bereits hart. „Einmalige Sache", erinnerte er Mika an seine Worte und biss sich auf die Lippe. Du Idiot, wieso nutzt du die Gelegenheit nicht? Es würde sich sehr wahrscheinlich keine weitere bieten.
„Hat der Gangster etwa Skrupel?"
Ein nachdenklicher Blick trat auf Kenneths Gesicht. „Ich werde sicherlich nicht deine Situation ausnutzen. Du warst gerade in Lebensgefahr, dein Kopf spielt verrückt. Geh in dein Zimmer, morgen wirst du alles anders sehen."
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Caught-Reihe (Kurzgeschichtensammlung)
Short Story𝟭) 𝗖𝗮𝘂𝗴𝗵𝘁 𝗶𝗻 𝘆𝗼𝘂𝗿 𝗮𝗿𝗺𝘀 (𝗕𝗹𝗮𝗸𝗲 & 𝗠𝗮𝘁𝘁𝗵𝗲𝘄) Blake, einer der führenden Köprer der Mafia, ist kalt, unberechenbar. Als er jedoch dem Engel begegnet, der ihm vor Jahren das Leben gerettet hat, trifft er eine Entscheidung. Ma...