Caught in your arms - Kapitel 5

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Die Autotür öffnete sich und Blake stieg aus dem Auto. Sein Mantel flatterte im Wind und sein Blick war kälter als Eis. Er ging in das Gebäude, in dem sie die Zielperson festgesetzt hatten. Die Tür öffnete sich für ihn und er trat in einen kleinen Raum, in dem ein Mann auf einen Stuhl gefesselt saß. Er sah den Angstschweiß auf dessen Haut und den verzweifelten Blick. Die dunklen Haare klebten an seiner Haut und Schweißflecken bedeckten sein schmutziges Oberteil an den Achseln.

Blake lief auf ihn zu, schaute ihn an. Die Temperatur im Raum schien um einige Grade zu fallen und die anderen Männer, die den Gefangenen bewachte, traten unruhig auf der Stelle. Mit einem Griff zog Blake seine Waffe und schob mit ihr das Kinn des Mannes vor sich nach oben.

„Endlich habe ich dich, Clint James", erklang die eiskalte Stimme, die einen qualvollen Tod versprach. Dort war kein Funken Wärme, sie war wie tot.

Kenneth bekam eine Gänsehaut, denn er erkannte seinen Freund nicht wieder. Der Mann, der vor drei Wochen zurückgekehrt war, war ein anderer. Dieser hatte keinerlei Gefühle oder Wärme. Es war ein Killer ohne Skrupel.

Der Gefangene zitterte, begann zu betteln, doch es traf auf taube Ohren. Ohne Vorwarnung trat Blake den Stuhl um, sodass der Gefangene auf den Boden knallte, und stellte seinen Fuß auf dessen Hals, den Lauf der Waffe auf dessen Kopf gerichtet. „Du hast mir viel Ärger gemacht. Vielleicht sollte ich dich einfach töten."

Jeder im Raum schluckte, keiner wagte es zu sprechen. Was ist mit dir passiert, Blake? Was auch immer vorgefallen war, der Mann unter seinem Stiefel hatte die schlechtesten Karten, die es gab, denn er war der Grund für Blakes Wandlung.

„Du hast meinem Engel schlimmes angetan. Dafür wirst du nun bezahlen, doch vertrau mir, die Raten werden dir nicht gefallen", fügte er hinzu. Er hob seinen Fuß und trat zurück. Er würde diesen Mann für jede Träne, die Matthew vergossen hat, bezahlen lassen. Daraufhin drehte er sich um und sagte: „Schickt ihn ins Arbeitslager und sorgt dafür, dass er es die nächsten dreißig Jahre nicht verlässt.

Der Mann wimmerte, doch das Schicksal war grausam. Clint James hatte seinen Engel verletzt und Blake hatte dasselbe getan. Beide verdienten kein Glück.

༻✧༺

Kenneth stieg in sein Auto und fuhr los. Er konnte es nicht mehr mit ansehen. Blake hatte sich in ein gefühlloses Monster verwandelt, welches keine Gnade mehr kannte. Er hielt vor dem Blumenladen und betrat ihn. Die Glocke läutete und die Erinnerung an ihre erste Begegnung kam ihm in den Sinn.

Eine weibliche Stimme begrüßte ihn und er schaute verwirrt zu der Blondine, die aus dem Nebenraum trat. „Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie mit einer freundlichen Stimme.

„Ich würde gerne mit dem Ladenbesitzer sprechen. Ist er hier?"

„Tut mir leid, er ist-"

„Schon gut, Jessi", unterbrach ihn eine männliche Stimme. Matthew trat aus dem Nebenraum mit einem Bündel Blumen in der Hand. Auf seinem Gesicht lag kein Funken Freude, es war wie bei Blake. Er sieht genauso aus.

„Matthew, ich muss mit dir sprechen", sagte Kenneth und hoffte, der junge Mann würde einlenken.

Matthew schaute Blakes Freund an, zögerte für einen Moment. Dann schickte er Jessi in die Pause und schloss den Laden ab. Er setzte sich auf einen kleinen Stuhl und schaute mit verschränkten Händen zu hoben. „Was willst du?"

Kenneth wusste, dass er jedes Wort mit Bedacht wählen musste. „Matthew. Ich weiß nicht, was zwischen dir und Blake passiert ist, aber-"

„Das geht dich nichts an."

Caught-Reihe (Kurzgeschichtensammlung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt