Per Zufall Liebe - Kapitel 1

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Liebe. Glück. Drei Jahre glücklich in einer Beziehung. Glücklich. In dem Moment, als Kian sah, wie sein fester Freund zwischen den Beinen eines anderen lag und sich in dessen Körper vergrub, als eine fremde Stimme dessen Name rief, strich er all diese Worte aus seinem Leben.

Er hat mich betrogen. In meiner Wohnung, in meinem Bett. Sein Termin war mit einem anderen kollidiert, weil ein Azubi etwas verwechselt hatte. Nun stand er hier, im Gang vor dem Zimmer.

„Ja, härter", keuchte die fremde Stimme.

„Ich geb dir alles, was du willst, Baby", antwortete sein Freund, nein Ex-Freund. Drei Jahre, einfach weggeworfen.

Geräusche erklangen. „Fühlt sich das gut an? Besser als bei ihm?", fragte der Fremde.

„Ja, viel besser als bei der Schlaftablette."

Schlaftablette. Völlig taub verließ er die Wohnung, die er gerade betreten hatte. Seine Schritte trugen ihn durch den Park und er setzte sich auf eine Bank. Kian konnte immer noch nicht fassen, was gerade geschehen war. Er fühlte sich innerlich hohl an.

Es dauerte etwas, dann setzte der Schmerz ein. Es tat weh. Heulend rief er seinen besten Freund Shawn an, der kurz darauf angelaufen kam. Seine hellbraunen Haare waren vom Wind verwuschelt und in seinen dunkelbraunen Augen stand ein besorgter Ausdruck. Er war sofort losgefahren, als Kian angerufen hatte. Sofort nahm er diesen in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Schhh, alles wird gut. Kommt, Ki, lass uns zu mir gehen."

Passanten schauten sie fragend an, doch er warf ihnen nur genervte Blicke zu. War es so ungewöhnlich, wenn ein Mann weinte und ein anderer ihn tröstete? Schniefend berichtete Kian ihm dann von dem, was geschehen war.

Dieses Arschloch. Er hatte Marcus noch nie leiden können, doch das, was er abgezogen hatte, war unterste Schublade. Wer wusste schon, wie lange das ging? Marcus war in seinen Augen ein Schmarotzer, der umsonst bei Kian wohnte und sich von ihm aushalten ließ. Das würde sich nun ändern, denn sobald dieser die Wohnung verließ, würden sie sein Zeug schnappen und rauswerfen. Gott sei Dank ist der Typ bald Geschichte.

Beruhigend redete er auf Kian ein. Seine schwarzen Haare hingen an seinen verheulten Wangen und seine Augen waren gerötet. Seine ozeanblauen Augen versteckte er hinter einem zu langen Pony, der auch sein süßes Gesicht versteckte.

Mit jedem Wort seines besten Freundes fühlte er sich besser. Nachdem er sich beruhigt hatte, fasste er einen Entschluss. Er würde dieses Arschloch rausschmeißen und ihn aus seinem Leben streichen. Und das tat er. Sobald Marcus aus der Wohnung war, rief er den Schlüsseldienst und ließ die Schlösser tauschen. Er packte alles von dem Scheißkerl zusammen in einen Sack und stellte ihn vor die Türe in den Gang.

Shawn half ihm und er war ihm dankbar. Die Bettwäsche und das Laken schmiss er fort. An diesem Tag ließ ihn sein bester Freund nicht alleine. Es war nicht das erste Mal, dass er Gott für Shawn dankte, an diesem Abend tat er es mehrere Male. Die darauffolgenden Tage wohnte er bei Shawn, da er seinem Ex nicht über den Weg laufen wollte. Kian war sich sicher, dass Marcus bald aufgeben würde und einfach fortbleiben würde.

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Sechs Tage später...

Kian schob den Einkaufswagen zurück und nahm die Einkaufstasche. Mit einem Geräusch öffnete sich der Kofferraum seines limettengrünen Seat Leons und er stellte die Tasche hinein. Heute Abend würde er mit Shawn Pizza backen und darauf freute er sich. Mit jedem Tag ging es ihm besser. Mit einem Klacken schloss sich der Kofferraum, als eine Stimme hinter ihm erklang: „Kian."

Sofort drehte sich Kian um und schaute in das Gesicht, das er mehr als alles andere verachtete. Sein Gesichtsausdruck wurde kalt und er ballte die Faust. „Was willst du?", fragte er seinen Exfreund.

Per Zufall Liebe & Per Zufall GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt