Jana

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Ich schaute verträumt aus dem Fenster. Die Kühe meines Nachbars Weidenden friedlich auf der Weide gegenüber meines Fensters. Der Himmel war trüb und Bewölkt und die Vögel zwitscherten den Frühling herbei, der jedoch nicht kam.

Ich schaute einem schwarzen Raben zu, der gerade dabei war aus dem Regenfass in unserem Garten zu trinken. Er flog dafon, als eine der vielen Nachbars Katzen an dem Regenfass hochsprang. Der Rabe flog weit hoch in den Himmel, drehte da seine Runden, bevor er wieder im Sturzflug angesaugt kam, und sampft auf einem Ast, das Birnen Bäums meines Nachbars landete. Ich bekam wieder einmal, die grosse Sehnsucht, auch so zufliegen können. Dieses Gefühl hoch oben in den Wolken zu schweben, ist sicher Traumhaft. Ich war noch nie in meinem Leben mit einem Flugzeug geflogen was ich eigentlich ganz in Ortnug fänd, ich war ja erst Zwölf, das werde ich sicher einmal nach holen.

Aus meinen Kopfhörer ballerten laute Partyschlager. Ja, ich weiß, mit 12 hört man sich eigentlich keine Lieder wie "Layla", oder "Dicht im Flieger" an. Aber Party Schlager geben mir nun mal am besten gute Laune. An diesem Tag wohl nicht. Meine Laune blieb genauso beschissen wie sie war.

Es war Dienstag, der erste Dienstag in den Frühlingsferien. Wir reisten in den Ferien fast nie irgendwo hin. Wenn gingen wir eine Woche Skifahren, in die Berge wandern  oder ins Tessin, weil meine Grosseeltern da eine kleine einzimmer Ferienwohnughaben.  Ihr sagt jetzt vielleicht, Wandern oder ins Tessin gehen ist doch schön! Ja ist es. Aber ihr müsst verstehen, immer das selbe ist schon nicht so geil.  Ski fahren allerdings finde ich sehr Toll, könnte ich das ganze Jahr durch machen...

Ich schaute auf mein Handy weil mir Alex, ein Junge der ich noch am kennen lernen war schrieb. Er hatte mir auf die Frage "wie war die Schule?" Geantwortet: "Schule kann nicht anders sein als Kacke" Okay, dachte ich, kann ich verstehen... Ich habe vor ca. 3 Jahren die Schule gewechselt.  Forher ging ich in eine kleine Volks Schule mit knapp 50 Schülern. Beni ging auch auf diese Schule. Eigentlich will ich gar nicht mehr an Beni denken. Als wir neun Jahre alt waren, waren wir beste Freunde. Wir waren mehr als Freunde. Wir waren wie Geschwister. Sogar unsere Mütter nannten uns Sehlenverwannte. Wir könnten nicht ohne einander.

Aber, als Benis Mutter starb, war er nicht mehr wie vorher. Ich hätte handeln müssen. Aber ich könnte nicht. Er baute zwischen uns eine Art Blockade auf. Wiso, weiß ich nicht.

Ich könnte nur zusehen. Ich sah, wie seine Augen Und seine Haare von Tag zu Tag den Glanz verloren. Sein Blick richtete sich immer mehr dem Boden zu. Nicht mehr in den Himmel zu den Sternen, wo er wenn er gross war so gerne binn wollte. Nein, das stimmt nicht. WIR wollten dahin. Wir wollten zusammen halten bis wir gross waren. Wir haben es uns versprochen. Und das Versprechen hat er gebrochen, als seine Mutter Tot war. Und ich ließ ihn machen. Ich Idiot. Aber ich hätte ja das selbe gemacht, wenn meine Mutter gestorben wäre. Er hat nun gar keine Eltern mehr. Er wurde in ein Weisenhaus geschickt und ich hörte nie wider etwas von ihm.

Zu viel VertrautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt