Kapitel 4 - Haben Mommy und Daddy dich etwa nicht lieb?

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Amelia

Tag zwei in meinem neuen Leben hat begonnen und ich beginne ernsthaft zu zweifeln, ob alleine Wohnen die richtige Wahl gewesen ist. 

In der Schule ist nichts besonderes passiert, außer ein paar Stichelein von Giordan und einem besonders gut gelaunten Zander, der sich nun zu mir nach Hause eingeladen hat. Jetzt mal ernsthaft, er hat wirklich zu mir gesagt: ,,Du wohnst alleine, also kann ich vorbeikommen und dich nerven, wann ich will."

Ich meine, ich kann ihn ja leiden und er ist echt witzig, aber ich habe ihm meine Wohnsituation und den Tod meiner Eltern nicht anvertraut, um einen halben neuen Mitbewohner zu bekommen. Naja jetzt kann ich es auf jeden Fall nicht mehr ändern und muss es wohl hinnehmen. Vermutlich werde ich in spätestens zwei Wochen eh nicht mehr ohne meinen neuen besten Freund auskommen.

Ich grinse über den Gedanken, so schnell Freunde gewonnen zu haben. Heute in der Schule habe ich tatsächlich auch die Zwillinge, also die anderen Freunde von Zan kennengelernt und ich muss sagen, sie sind auch echt total nett. Vorallem hatte ich sie mir anders vorgestellt, nach dem, was Hannah mir so erzählt hatte. Naja, jetzt würde ich es mich auf jeden Fall nicht wundern, wenn sie heute auch auf meiner Türschwelle stehen.

In Gedanken verloren mache ich mir meinen Toast, bis mein Handy einen Ton macht.

*Bing*

Ich blicke auf das Display und erkenne eine Nachricht von Zander.

*ZanZan👽*

,,Komme um 19 Uhr.

*Amelia*

,,Wer hat gesagt dass du kommen kannst?"

*ZanZan👽*
,,Ich?"

*Amelia*

,,Na und?"

*ZanZan👽*

,,Das bedeutet du kannst nichts tun. Ich nehme Jack und Johnson mit."

Ich stöhne und schlage mir auf die Stirn, wissend, dass ich ihn sowieso nicht davon abhalten kann.

*Amelia*

,,Von mir aus."

*ZanZan👽*

"Ich freue mich Melchen."

*Amelia *

,,Nenn mich nicht so."

*ZanZan👽*

,,Stimmt, dass darf ja nur dein Loverboy."

*Amelia*

,,🖕🏻"

Wütend lege ich mein Handy auf die Küchenplatte.

Von wegen Loverboy.

Ich blicke auf die Uhr und merke, dass es Zeit ist, loszugehen. Ich habe mich tatsächlich in einem kleinen Café als Kellnerin beworben, um etwas Geld zu verdienen. Mein Gewissen lässt nicht zu, dass ich nur von dem Geld meiner toten Eltern lebe.

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