Mein Sommer bei Mara

Kapitel 3

Als wir vor dem großen weißen Einfamilienhaus hielten, wartete Maras Mutter schon in der Tür auf uns. Sie trug einen dunkelgrauen glänzenden Kimono und hielt eine große Tasse in der Hand:"Jenna, komm rein, ich hab Frank schon gesagt ,dass er deine Sachen holen soll, er wird in einer halben Stunde da sein." , sie umarmte mich, ihr schrecklich süßes Parfüm stieg mir in die Nase und löste sofort Kopfschmerzen bei mir aus.
Obwohl Mara das einzige Kind der Familie war, und ihre Eltern so gut wie immer arbeiten mussten, wohnten sie in einem Haus, das so groß war,das eine 6 köpfige Familie auch bequem darin Platz gefunden hätte. Die riesige kühle Küche strahlte mit ihren Fliesen, in denen man sich spiegeln konnte, etwas einsames aus. Hier stand kein einziger Teller oder Topf herum , alles sah so aus,als würde es nie benutzt werden.
Schweigend stand ich in dem hellen Raum und versuchte mir vor zu stellen hier zu wohnen.
Mara's Mutter räusperte sich:"Hm , hm, Jenna vielleicht möchtest du ein Bad nehmen, um dich ein wenig zu entspannen? Mara, begleite sie bitte." Mara gab mir ein Zeichen und ich folgte ihr die Mamortreppe in den nächsten Stock. Obwohl wir beide seit der Grundschule Freunde waren, war ich noch nie bei ihr zu Hause gewesen. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass sie wohl eine finanziell gut abgesicherte Familie waren, Mara hat immer die neuesten Klamotten gehabt und ich hatte sie auch manchmal ein bisschen darum beneidet, aber so klinisch sauber und unberührt hatte ich mir ihr Haus nicht vorgestellt."Also da ist das Bad, ich geh dir ein paar Klamotten holen okay?" ,ich nickte.Sie drehte noch das Wasser auf, gab etwas von dem lila Badezusatz, der am Rand stand, hinein und ging aus dem Bad. Ich war erstaunt, wie schnell sich die Wanne füllte. Zuhause hatte ich keine Badewanne gehabt. Ich streifte meine Jeans ab und legte sie auf den Klodeckel , dann zog ich mir mein graues T-Shirt über den Kopf , und legte es dazu. Das Wasser war angenehm warm aber für mich als absoluter Warmduscher , hätte es ruhig noch etwas wärmer sein können. Zaghaft öffnete Mara die Tür. "Okay also hier hast du eine Joggjnghose uuund. ..ja, ich hab einfach mal paar Oberteile mitgebracht, kannst dir eins aussuchen. Lass dir ruhig Zeit, ich richte solang dein Bett her." Ich nickte:"Mara-" sie drehte sich in der Tür um "Danke." Ich lächelte sie an"Kein Ding",sie lächelte zurück und schloss dann die Tür. Ich atmete tief durch und ließ mich unter Wasser gleiten.
Ich stieg erst aus der Wanne, als das Wasser zu kühl wurde und meine Finger schrumpelig. Dann widmete ich mich Mara's Klamotten. Sie hatte mir auch frische Unterwäsche zurechtgelegt. Prüfend sah ich mir den BH an ,sogar das Preisschild war noch dran. Ich entschied mich für ein blaues T-Shirt und die graue Joggjnghose, wickelte mir ein Handtuch um den Kopf und machte mich auf die Suche nach Mara.