•𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 16°

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Ich spürte eine tiefe Erschöpfung in meinen Gliedern, als ich mich in meinen Kissen versink. Die Verbindung zu Daniel ließ mich trotz meiner Gedanken ein Gefühl von Verständnis und Geborgenheit erleben, das ich zuvor nie gekannt hatte. Die Ähnlichkeit unserer Vergangenheiten und die gemeinsame Identifikation schienen eine unsichtbare Brücke zwischen uns zu schaffen.

"Halte ich dich auf?" Murmelte ich, mich schläfrig an Daniels Schulter lehnend, der ebenfalls weiter auf das Bett kam. "Nein, überhaupt nicht. Du wolltest dich mit Ian treffen?" Fragte er, während ich die Decke über uns ausbreitete.

Die Unsicherheit, die mit meinem geplanten Treffen mit Ian verbunden war, löste einen inneren Sturm aus. "Ja, das hatte ich vor", gestand ich ehrlich, die Spannung in der Luft spürend.

"Warum?" Wurde er neugierig. "Es gibt Lebensabschnitte, die ich abschließen will", erklärte ich, wissend, dass er vielleicht nicht ganz verstand, worauf ich hinauswollte.

Seine Hand strich sanft durch meine Haare, während meine Augenlider schwer wurden. Der Rhythmus seiner Brustbewegungen wurde zu beruhigend, weswegen ich mich in die Leichtigkeit der Wolken spürte. Erschöpft von den Emotionen und dem Tag, verlor ich mich im sanften Einschlafen, getragen von der Sicherheit, die seine Nähe mir schenkte.

°•am Morgen°•

Ich spürte die Härte unter meinem Kopf, als ich durch leichte Bewegungen erwachte, und begann, den kleinen Sonnenstrahlen entgegenzublinzeln. Mein Blick wanderte von der wohlgeformten Brust zu Daniels Gesicht, der friedlich in seinen Träumen verweilte.

Der gestrige Tag forderte einiges von mir und meine Emotionen waren in Aufruhr. Für einen Moment verwarf ich die Schachzüge des vergangenen Tages. Im Zwiespalt betrachtete ich immer wieder Daniel, der mir alles gab, was man sich nur wünschen konnte. Er war derjenige, der an meiner Seite war, als es mir schlecht ging und bei dem ich entspannt einschlafen konnte.

Vorsichtig richtete ich mich auf, um mich von ihm zu entfernen. Die zerknitterte Jeanshose und die Bluse behielt ich über die Nacht weiterhin an. Bevor ich aufstand, nahm ich meine tägliche Tablette ein und begab mich ins Badezimmer, wo ich die Tür hinter mir schloss. Schnell entledigte ich mich meiner Kleidung, die im Wäschekorb landete.

In der Dusche umfing mich der warme Wasserstrahl wie zarte Berührungen auf meiner Haut. Die Wärme schien nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zu wirken, als könnte sie die Anspannung und Unsicherheit des vorangegangenen Tages wegschwemmen. Jeder Tropfen, der meinen Körper erreichte, ließ meinen angespannten Bauch nachgeben.

Meine Gedanken kreisten zwischen den Ereignissen des vergangenen Tages und den anstehenden Entscheidungen. Die Unsicherheit in Bezug auf das Treffen mit Ian und die verborgenen Emotionen in Daniels Nähe bildeten einen komplexen Knoten in meinem Verstand.

Die Vertrautheit mit Daniel und die gleichzeitige Konfrontation mit der Vergangenheit führten zu einem inneren Konflikt. Kopf unter den Wasserstrahl gehalten, ließ ich meine Gedanken ungehindert fließen, wie das Wasser, das im Abfluss verschwand.

Mit jedem Augenblick unter der Dusche schien der Nebel der Verwirrung langsam zu schwinden. Der Duft des Duschgels und die erfrischende Wirkung des Wassers verstärkten das Gefühl von Reinigung und Erneuerung. Es war, als gönnte ich nicht nur meinem Körper, sondern auch meiner Seele eine Pause.

Mit einem tiefen Atemzug verließ ich die Duschkabine, von Frische und Klarheit umgeben. Die Entscheidungen mögen komplex sein, doch der Moment der Ruhe unter der Dusche schenkte mir zumindest einen klaren Startpunkt für den Tag.

Ich zog meine bequeme Kleidung an, die auf dem Hocker lag. Eine hellgraue Jogginghose und ein weißes CropTop, dazu dezente Unterwäsche.

Meine nassen Haare verstaute ich in einem Dutt, den ich lässig befestigte. Die Zähne putzte ich, bevor ich das Badezimmer leise verließ.

Lucia VeleraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt