Er war fort. Er war fort und sie war ab sofort allein. Sie hatte niemanden mehr, denn alle hatten sie im Stich gelassen. Ja, sie hatte bloß noch ihre beiden besten Freunde, denn alle anderen hatten sich verzogen, waren wer weiß wo.
Als sie sich am Bahnhof von ihren Eltern verabschiedete herrschte eine Zeit lang bedrücktes schweigen, wie schon die gesamte Fahrt mit der Bahn her. Dann sagte ihr Vater: "Sie werden es schon schaffen!"
"Sie sind doch fast noch Kinder, Arthur! Ich hoffe, dass es gut gehen wird, aber ein Wunder, wäre auch nicht schlecht!", erklärte die ältere, rothaarige Frau.
"Ach Molly, glaub doch endlich mal die drei!", sagte Arthur und sah Molly mit einem vorwurfsvollen Blick an.
Um endlich ihre Eltern von dem Streit abzubringen, den sie schon seit Tagen führten, sagte das Mädchen: "Ich glaub der Zug fährt gleich, ich geh besser schon rein! Bis bald!"
Sie umarmte ihre Mutter, dann ihren Vater und schließlich winkte sie ihnen, als sich entfernte.
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"Er ist also nicht da, genauso wie das Wiesel und das Schlammblut! Dann bist du wohl allein, oder Wiesel-Mädchen", fragte er spöttisch.
Da kam doch schon ihre Rettung: "Sie ist nicht allein! Wir sind hier!"
"Tollpatsch Longbottem und die Verrückte Loony Lovegood?! Im Ernst Wiesel?"
"Du bist auch nicht besser geworden über die Jahre, nicht Malfoy?"
"Große Klappe und nichts dahinter, was Longbottem?", spottete Malfoy.
"Und bei dir schon, oder wie Frettchen?", entgegnete Ginny.
Draco Malfoy sah kurz erschrocken und angsterfüllt an, jedoch so kurz, dass sie sich dies auch nur eingebildet haben konnte.
"Kommt,", sagte Luna verträumt, "Verschwinden wir, sonst prügeln sich Malfoy und Ginny gleich noch!"
Er schrie ihnen noch nach: "Dann würdet eh ihr den kürzeren ziehen, schließlich habe ich Hogwarts auf meiner Seite!"
Es war erst eine Woche her, dass sie vom Bahnhof mit den Kutschen hinauf gefahren waren. Snape war an Dumbledores Pult gestanden, die Spannung am Gryffindortisch war zum Greifen gespannt. Am liebsten, das wussten alle, wären sie aufgesprungen und hätten, Snape samt den Carrows angegriffen. Doch das spielte es nicht, sie würden es nicht schaffen, die Todesser zu besiegen, es waren einfach zu viele. So hatte sich sogar Professor McGonagall nicht gewehrt das zu tun, was der neue Schulleiter verlangte.
Ja, Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei. Die Schule, die die meisten Schüler als ihr Zuhause bezeichneten. Die Schule, die einst ein Ort war, an dem man man selbst sein konnte, die Schule in der sich alle willkommen fühlten, war jetzt ein Ort, zum Fürchten. Ja, die Todesser hatten die Schule übernommen und Dumbledore war tot, unwiederbringlich tot.
"Denkst du das wirklich? Du bist so naiv, Frettchen!", schrie Neville zurück.
Ginny wandte sich nun komplett von ihm ab und drehte sich zu ihren Freunden: "Danke!"
"Schon gut! Wir wissen wie schwer das für dich sein muss...", warf Luna ein.
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Sie wollte kein Mitleid. Sie wollte nicht, dass alle anderen dachten, sie wäre schwach. Wollte nicht zeigen, wie sehr es sie mitnahm, dass er nicht da war, dass sie nicht wusste wo er war und ob er überhaupt noch lebte.
Und während sie in dieser sternenklaren Nacht wohl kein Auge mehr zumachen würde, überlegte sie sich, was sie überhaupt noch bewirken konnte.
Schließlich stand sie auf. Sie wollte nach draußen, denn sie würde nicht mehr einschlafen können, nicht in naher Zukunft.
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Some Harry Potter Oneshots
Fanfiction(Offen) Ich schreibe Harry Potter Oneshots nach Wunsch und nehme gerne Kritik, Ratschläge und Vorschläge in den Kommentaren an! 1. Platz in Newtina 1. Platz in Tedoire 1. Platz in Drinny Alle Charaktere und die ganze Wizarding World gehört J.K. Rowl...