AlicexFrank: Was Weihnachten alles ändern kann...

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"Du musst endlich mit ihm reden!"

"Nein, das werde ich nicht! War das Zeichen gestern nicht ganz eindeutig? Er mag mich nicht!"

"Das weißt du nicht!"

"Ach komm, du weißt genau das es stimmt und willst mich nur aufmuntern!"

"Ich weiß was Hass oder 'nicht mögen' ist, wie sich das anfühlt und wie man es ausstrahlt, du weißt schon, wegen James! Und ich weiß, dass das bei euch beiden nicht der Fall ist, gesteh dir das doch endlich ein!"

"Was war das sonst gestern? Was sollte das bedeuten? Auf jeden Fall nicht das, was ich erhofft hatte!"

"Jetzt sei doch nicht gleich so eine Pessimistin! Leg das endlich ab! Das tut deiner Ausstrahlung nicht gut! Du bist sonst so gut drauf und zu allen nett und jetzt!?"

"Ich bin nicht Pessimistin, ich bin Realistin, das ist was anderes!", schmetterte sie ihrer Freundin entgegen.

Die Rothaarige lies sich davon allerdings nicht abbringen: "Du musst mit ihm reden! Das sind doch alles nur Vermutungen, die du da anstellst, dass kannst du doch nicht beweisen und das weißt du selbst!"

"Jetzt fängst du schon wieder damit an! Lass mich doch machen was ich will, das ist mein Leben, ich treffe die Entscheidungen!"

Andere wären von der Härte ihrer Worte überrascht, ja sogar betroffen gewesen. Sie hätten sich angegriffen gefühlt und wären gleich zu einem Verteidigungsangriff übergegangen. Doch nicht Lily Evans. Sie war die Unantastbarkeit ihrer Freundin gewohnt. Sie war gewohnt, dass sie manchmal nicht mehr Herr ihrer Sinne war und ihr einfach die Worte aus dem Mund sprudelten, ohne das sie darüber nachdachte was sie sagte.

"Dann lass es halt sein, aber so wirst du es nie herausfinden!", sagte Lily ruhig, wechselte dann das Thema und sagte: "Bald ist Weihnachten, fährst du nachhause?"

"Nein, meine Eltern fahren ins Warme, Dad wollte unbedingt mal wissen wie es sich anfühlt nicht im Winter Weihnachten zu feiern, dass wollte ich nicht, ich bin über die Feiertage hier und du?", so schnell ihre Wut gekommen war, war sie auch schon wieder verflogen.

"Ich fahre heim, Mum und Dad wollen mich unbedingt wiedersehen, das stand in ihrem letzten Brief, und Petunia möchte uns ihren Freund vorstellen..." Sie machte übertriebene Würgegeräusche.

"Freu dich drauf!", meinte Alice mit einem schadenfrohen Grinsen im Gesicht.

Morgen würde es in die Ferien gehen und im Gryffindorgemeinschaftsraum hörte man alle nur über ein Thema reden: Weihnachten. Was auch sonst zwei Tage davor, nur hatte Alice dieses Jahr echt keine Lust auf das Fest.

Eigentlich war sie nicht so ein Weinachtsmuffel, aber dieses Jahr war einfach der falsche Zeitpunkt dafür.

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"Bye, Lil! Wir sehen uns dann in einer Woche, klar?"

"Sicher, Ally!", versicherte ihr Lily mit einem tröstenden Blick, sie wusste wie viel es ihr zusetzte, dass sie unglücklich verliebt war.

Alice winkte ihr vom Bahnsteig aus zu, auch noch, als der Zug schon längst um die nächste Ecke verschwunden war. Zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken.

Bevor Alice sich dann endlich umwandte um den Weg zum Schoss hinauf zu laufen, schaute sie sich noch einmal um. Niemand war da, kein Schüler blieb noch so lange, nachdem der Zug losgefahren war, auf dem Bahnsteig stehen.

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In der großen Halle waren die Haustische auf die Seite geräumt und in der Mitte stand ein kleinerer, länglicher Tisch, an dessen Kopfende Professor Dumbledore saß und ein Knallbonbon knallen ließ, aus dem ein gepunkteter Zaubererhut viel.

Sie war eine der letzten, die an einem Stuhl platznahmen und in die Runde schauten, um alle Professoren, vier Hufflepuffs, fünf Ravenclaws und zwei Slytherins zu sehen. Auch sah sie zwei Gryffindor-Zweitklässler und den Typen, den sie in diesem Moment am wenigsten sehen wollte.

Beim Essen ignorierte sie einfach die Blicke, die er ihr zuwarf, sie hatte keine Ahnung, wieso er sie überhaupt so ansah.

Danach würde es wohl etwas schwieriger werden, denn außer ihnen beiden und den beiden Zweitklässlern war niemand aus Gryffindor in Hogwarts geblieben.

Alice nahm sich vor, sich in den Schlafsaal zu verziehen und den ganzen Abend dort zu bleiben. Sie wollte ihn, und auch die anderen, nach dem Essen nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Weihnachten war dieses Jahr ein komplettes Desaster, dachte sie.

Einige Zeit später, als sie bereits in ihrem Schlafsaal saß, dass Buch angefangen hatte zu lesen, dass Lily ihr als Lektüre vorgeschlagen hatte, auf das sie sich allerdings nicht konzentrieren konnte, hörte sie unten ein Scheppern.

Schnell lief sie die Treppen hinunter und das erste was sie sah, war ein Quaffel, der im Weihnachtsbaum steckte. Als nächstes sah sie die bunten Scherben, die auf dem roten Teppich verstreut waren. Und dann erst sah sie die drei Gryffindors, deren Schatten vom Kaminfeuer an die Wände des Gemeinschaftsraums geworfen wurden, und die verzweifelt versuchten, den Ball aus der Spitze der Tanne zu fischen.

"Nicht euer Ernst!", brachte Alice als erstes hervor.

Alle drei schraken zusammen, sie hatten das Mädchen anscheinend noch nicht bemerkt. Hätte Frank nicht noch rechtzeitig reagiert, wäre der kleinere Zweitklässler fast von seinen Schultern gefallen, wo er gesessen hatte, und versucht hatte von dort aus an die Stelle zu kommen, wo sich das Objekt befand.

Sie alle schauten betroffen, und Alice wurde klar, dass sie genau das vermeiden wollten, dass sie davon erfuhr.

Die Tatsache, dass der größere der beiden Jüngeren, gerade anfangen wollte, die Scherben, wieder zu einer Kugel zusammen zu zaubern, bewies dies.

Die Jungen hatten Angst, dass sie sie verpfiff.

Alice sagte, um sie zu beruhigen: "Bin ich denn die einzige hier, die schlau genug ist, um nicht mit einem Quaffel in unserem Gemeinschaftsraum rumzuschießen?! Ich werde es Gonni nicht erzählen, wenn ihr das jetzt sofort wegräumt!"

"Danke!", meinte der Zweitklässler, der bis vor zwei Sekunden noch auf Franks Schultern gesessen hatte, und nun hinunter gesprungen war.

Sein Klassenkollege lächelte einfach nur erleichtert.

"Du bist die beste!", meinte Frank und in dem Moment fühlte Alice wieder dieses Kribbeln in ihrem Bauch.

Sie lächelte einfach nur, und wandte ihren Blick nach oben zu dem verloren gegangenen Quaffel.

"Wie schafft man sowas überhaupt?", fragte sie kopfschüttelnd.

Der eine Zweitklässler zuckte bloß mit den Schultern und zeigte auf seinen Freund, der schnell den Blick senkte und, während er mit den Zehenspitzen Kreise auf den Boden malte, meinte: "Ich war noch nie gut im Quidditch!?"

Jetzt mussten sie alle lachen.

Dann wurde Alice auch klar warum die drei es nicht einfach mit Magie gemacht hatten, der Ball steckte zu tief im Geäst.

Also holte sie ihren Zauberstab hervor und ließ den größeren der beiden Zweitklässler hinaufschweben. Schließlich bekam er den Quaffel zu fassen und sie lenkte ihn wieder langsam Richtung Boden.

Frank hatte derweil die kaputten Weihnachtskugeln wieder repariert und beförderte sie gerade wieder zu der Stelle, wo sie hingehörten.

Als nun wieder alles so war wie vorher, wollte Alice wieder verschwinden, und das langweilige Buch von Lily fertig lesen, doch sie wurde aufgehalten.

"Willst du nicht da bleiben?", fragte Frank sie.

Das Mädchen sah ihn überrascht an, hatte Lily vielleicht doch recht gehabt? War da doch etwas?

Mittlerweile hatte Frank Alice am Handgelenk gepackt um sie davon zu hindern zu gehen.

"Komm schon, Alice!"

"Na gut, dann stellt wenigstens keiner mehr was an!"

Und so saßen sie schließlich auf zwei gegenüberstehenden Sofas im Gemeinschaftsraum, Frank hatte den Arm um Alice gelegt, Alice hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt. Frank spielte mit einem der Jüngeren Zauberschach, während die beiden Zweitklässler fröhlich einige Weihnachtslieder pfiffen. 

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