Tedoire (TeddyxVictoire)

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Sie blies die Haare aus ihrem Gesicht, wodurch der rotblonde Wirbel um ihren Kopf jedoch nicht besser wurde. 

Unaufhörlich fegte der eiskalte Wind über das Land. Doch das bekam die junge Hexe nur am Rande mit, so wie die riesigen Wellen, die sich im Meer aufrichteten, auf das sie schaute. 

In der Nähe des Platzes am Strand, auf dem sie stand, ragte ein großer Stein aus dem Sand. Daneben hatte sie, erst gestern, einen Strauß Lilien gestellt. 

Die Buchstaben auf dem Stein bildeten die Worte: Hier liegt Dobby, ein freier Elf. 

Dahinter konnte man ein kleines Häuschen erkennen, ihr zu Hause. 

Ihre himmelblauen Augen starrten weiter hinaus zum Horizont. 

Als sie von der Haustür her ein: "Was ist den los Vic, kommst du dann? Du musst dich fertig machen, wir fahren dann Abendessen!", hörte.  

Ihre kleine Schwester verschwand wieder und wie so oft fragte sie sich, wieso sie nicht so aussehen konnte, wie ihre kleineren Geschwister. 

Silbrig blonde Haare, blaue Augen, wie eine achtel Veela eben auszusehen hatte. Aber ihr Aussehen in ein Paar Wörtern: rotblonde Haare, die eigentlich jeder beneidete, aber sie hatte immer das Gefühl ihrer Mutter nicht gerecht zu werden. 

Fleur Delacour, jetzt Weasley, war eine viertel Veela und hatte ihre Gene an ihre Kinder weitergegeben, nur Victoire hatte nicht die strahlenden, hellblonden Haare, die alle so sehr an ihren Geschwistern liebten. 

Auch jetzt, zwei Wochen, bevor ihr letztes Schuljahr auf Hogwarts anfangen würde, bekam sie diesen Gedanken nicht los. 

Wieso nur? Wieso? 

Es war ja nicht so, dass ihr die Jungen in Hogwarts nicht nachstarren würden, nein das taten sie sehr wohl, doch die waren ihr egal. 

Da war nur dieser eine, der nicht auf sie achtete, noch nie auf sie geachtet hatte. Sie kannte ihn schon so lange sie denken konnte, aber ebenso lange hatte er sie nicht bemerkt. 

Manchmal fragte sie sich, ob es anders gelaufen wäre, wäre sie blond gewesen, also so richtig, wie ihre Mutter und ihre Großmutter. Dann fiel ihr immer ein, dass alle seine bisherigen Freundinnen blond gewesen waren und das hob ihren Mut nicht gerade. 

"Wir fahren jetzt, kommst du Toire!", hörte sie noch ihren Vater rufen. Aber bevor sie überhaupt nachdenken konnte schüttelte sie schon den Kopf und rief: "Nein, Dad, ich bleib hier, ich will nicht mit!" 

Sie wollte jetzt echt nicht Essen fahren. 

"Ist alles gut?", fragte Bill Weasey noch. 

"Ja, alles in Ordnung, fahrt jetzt und macht euch keine Sorgen!" 

Damit verabschiedete sie sich von ihm, nicht ohne ihm noch ein Lächeln zu schenken. 

Wenige Minuten später war sie alleine, komplett alleine. 

Es war nur noch das Rauschen des Meeres und das pfeifen des Windes zu hören, während sie sich langsam in den Sand sacken ließ. 

Eigentlich war das Leben hier doch schon schön, wenn man von ihren nervigen Geschwistern absah, die ständig versuchten, sie irgendwie zu erschrecken, da sie wussten, wie schreckhaft ihre große Schwester, Victoire, doch war. 

Das Rauschen des Meeres hatte sie immer in den Schlaf gewiegt, dass es nicht mehr da war, daran hatte sie sich erst einmal gewöhnen müssen, als sie nach Hogwarts gekommen war. 

Alles um sie herum war still. Nicht ein winziger Laut drang an ihr Ohr, bis auf das leise Rauschen des Meeres. 

Als ein Knall ertönte und sie, vollkommen erschrocken, aufsprang, um noch mehr zusammenzuzucken, als sie sah, wer vor ihr stand. 

"Teddy. Was machst du denn hier? Mum, Dad, Dominique und Louis sind essen gefahren!", erklärte sie, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. 

"Du bist ja immer noch so schreckhaft!", meinte er belustigt. 

"Hey!" "Naja, eigentlich wollte ich... zu dir..." 

Das erstaunte sie, sie hob ihre Hand und strich sich eine lange Haarsträne aus den Augen.
"Echt?", fragte sie etwas verwirrt. 

"Ja, echt!", meinte er, immer noch grinsend. 

"Victoire, ich weiß das du nicht so der Fan von deinem Namen bis aber..." er brach ab. 

"Ja?", fragte sie nach. 

Teddy zögerte. "Vic... ich... ich muss dir was sagen!" 

"Jetzt sag schon!", langsam wurde sie ungeduldig. 

"Naja, also... ich, ich wollte die fragen ob... geht's dir gut? Du siehst irgendwie nicht gerade glücklich aus!" 

"Lenk nicht ab!" "Jetzt lenkst du ab, komm, ich sag dir erst, was ich von dir wollte, wenn du mir sagst, wieso du so schlecht drauf bist!" 

Sie fragte sich, seit wann er sich um sie kümmerte. Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Sie konnte Teddy ja wohl kaum sagen, dass es wegen ihm war. 

Also versuchte sie einfach mit ihren Händen fuchtelnd, ihre Haare aus dem Gesicht zu bekommen. Der Wind blies immer noch, relativ kalt, umher, weswegen das Herumgefuchtel nicht wirklich half. 

Schüchtern schaute sie auf den Boden, als er eine Hand hob, um die störenden Strähnen hinter ihr Ohr zu streichen. 

Ihr Herz schlug für einige Momente schneller. Es schien zu rasen. 

Der Kopf schnellte nach oben, wie aus Reflex, und schon musste sie in seine Augen sehen. Sie waren dunkelblau, wie die seiner Mutter einst gewesen waren, die Haare färbten sich in diesem Moment um. Von dem Gelb, das Nervosität bedeutete, zu dem strahlenden Türkis, das ihn ausmachte und seine Freude zeigte. 

Sie liebte dieses leuchtende Türkis. 

Er war etwas größer als sie, und sein Kopf ruckte ein Stück in Richtung ihres Gesichts, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen. 

Wie, als hätte er ihre Gedanken gelesen, flüsterte er: "Also ich mag deine Haare... du musst dich deswegen doch nicht schlecht fühlen!" "Aber wie...? Woher...? 

Er gab ein leises "sch" von sich, dass sie verstummen ließ. 

Dann überbrückte er den letzten minimalen Abstand zwischen den beiden und küsste sie. 

Langsam verschränkte sie seine Finger mit ihren. 

Plötzlich fragte sie sich wieder für einen kurzen Moment, warum sich Teddy Lupin, der Metamorphmagus, der den ruhigen Charakter seines Vaters geerbt hatte und der, in ihren Augen, nahezu perfekt war, sich für eine achtel Veela und halb Französin, wie sie eine war, interessierte. Aber dann setzte ihr Verstand aus und die Frage verschwand in weite Fernen ihres Gedächtnisses. 

Das Kribbeln verbreitete sich in ihrem gesamten Körper und sie fragte sich, ob das alles nur ein Traum war, oder wirklich die Realität. 

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Tedoire! Noch ein Next-Generation Oneshot! Im Moment machen mir einfach die am meisten Spaß zu schreiben!

Ich hoffe er gefällt euch! 

Ich weiß, dass ich schon vor zwei Kapitel Nevannah versprochen habe, und bald wird es auch so weit sein, hoffe ich...

LG Mina^^

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