Schreiben, reden und wieder schreiben

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~Simon~

Ich trommelte mit meinen Fingern auf der Tischkante. "Was soll ich denn jetzt machen!", murmelte ich verzweifelt. Rasmus wäre die einzige Person, mit der ich darüber reden könnte. Das geht nur eben nicht! Da fiel mir noch eine Person ein. Alex! Ich müsste ihre Nummer aus dem Signalchat haben! Schnell suchte ich nach ihr und schrieb sie an. "Hey Alex hier ist Simon" Nach kurzer Zeit kam eine Antwort: "Hey:)" "Wie gehts dir?", fragte ich, um erstmal ein Gespräch aufzubauen. "Gut, dir?" "Mir auch" Nach etwas Zeit, in der wir uns über Schule und Freizeit unterhalten hatten, beschloss ich das Thema, wieso ich ihr geschrieben hatte, anzusprechen. "Alex, ich würd' gerne mit dir über n Thema reden dass mich schon länger beschäftigt" "Hau raus:)", kam es sofort von ihr. Ich beschloss, es ihr einfach zusagen, ohne lange drumherum zu reden. "Ich habe mich in Rasmus verliebt" "Aaaw Wie süß! Hast du vor es ihm zu sagen?", antwortete sie. Ich lächelte. "Ja aber ich habe halt Angst..." "Du schaffst das! Kleiner Vorschlag: Machs auf der Probenfahrt. In Person ist immer besser." "Ich probiers. Danke:)" "Kein Problem"

Ich legte mein Handy wieder zur Seite und widmete mich dann den Orchesternoten.

Am nächsten Tag konnte ich mich in der Schule gar nicht konzentrieren. Die Tatsache, dass ich heute ein Gespräch mit Frau Schmidt hatte, machte das nicht gerade besser. In der Mittagspause lief ich dann mit Emilia zum Vertrauenslehrerbüro. Emilia nickte mir noch einmal beruhigend zu, bevor ich klopfte. "Herein!" Ich betrat das Zimmer. "Hallo Simon! Hey Emilia!", Frau Schmidt war eine der wenigen Lehrkräfte, die mich nicht mit meinem Deadname ansprachen. "Hey!", antwortete ich. Sie machte eine Geste, damit ich mich auf die Couch setzte. Emilia setzte sich neben mich. "Also, du wolltest nochmal über", sie warf einen Blick auf ihre Notizen, "dein Verhältnis zu Lena und ihren Freunden reden?!" Ich nickte. "Dann sag erstmal was dir auf dem Herzen liegt." Ich erklärte ihr die Situation in der Umkleide, die mehreren Einschüchterungsversuche auf dem Gang, die Momente, wenn ich skeptisch angestarrt wurde und das Gefühl, einfach nicht dazu zugehören. Außerdem erzählte Emilia noch nach Gesprächen, die sie zwischen Lena und ihren Freunden gehört hatte. Frau Schmidt nickte verständnisvoll. Sie sagte: "Wenn dir sowas wie in der Umkleide öfter passiert, rede am besten nochmal mit deinem Sportlehrer, ob du die Umkleide der Jungen nutzen kannst. Wenn es da nicht besser ist, versuche ich mit Herrn Müller eine Lösung zu finden. Auf dem Gang kannst du probieren einen anderen Weg zu nehmen, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Bei dem Anstarren denken die wahrscheinlich, dass du das wegen Aufmerksamkeit tust. Probier die Blicke zu ignorieren oder sie einfach übersehen. Und, mach dir da keine Sorgen. Du gehörst genauso dazu wie jeder andere. Steiger dich da nicht zu sehr rein. Und wegen solchen Gesprächen: Wenn es zu schlimm wird, werde ich sie mal zu mir holen." Ich lächelte. "Danke Frau Schmidt." Sie antwortete: "Kein Problem." Ich lief dann mit Emilia zu Mathe.

Als ich am Nachmittag mit dem Bus nach Hause fuhr, vibrierte mein Handy. Eine neue Nachricht von Rasmus. "Hey" Ich antwortete: "Hi" "Wie gehts?" "Gut, dir" "Mir auch" "Im Signalchat sollte gleich die Zimmeraufteilung für die Probenfahrt sein" Ich lächelte. "Und woher weißt DU das?" "Hallo ich bin im Orchester-Rat!" "Jaja, schon klar:)" Ein paar Minuten später wurde die Zimmeraufteilung reingeschickt. "Wir sind in einem Zimmer :D", schrieb ich. "Klar!" "Nimmst du den Notenständer mit, oder soll ich?" "Ich mach, aber du nimmst Stift und Radiergummi mit!", ich verdrehte lächelnd die Augen. So war das schon jede Probenfahrt gewesen. Am Ende lief es immer auf das gleiche hinaus. Ich brachte Stift, Radiergummi, Noten und Kolophonium mit, während Rasmus sich um den Notenständer kümmerte. 

Als der Bus hielt stieg ich aus und lief zu dem Haus, in dem ich wohnte. Dort räumte ich meine Sachen aus und machte mir Essen warm. Dann übte ich Geige und machte Hausaufgaben. Nachdem ich dies getan hatte, komponierte ich etwas weiter. Ich tat das oft. Grade schrieb ich ein Stück, was etwas dramatischer klingen sollte. Es startete mit dem Intro, was in der Hauptstimme immer aus den abwechselnden Tönen bestand. Diese waren b und d und d und e. Das kam immer wieder. In der Zweitstimme wurde von c ein Aufgang nach b gespielt. Das hatte ich erstmal angefangen. Irgendwann darauf kam auch meine Mutter nach hause. Ich erzählte ihr von dem Gespräch mit Frau Schmidt und den neusten Infos der Probenfahrt. Sie, wie jeden Tag, vom Krankenhaus.

Als ich dann schließlich im Bett lag, konnte ich nicht schlafen. Die Sache mit Rasmus nahm mich einfach so mit. Ich hoffte, dass sich das alles am Wochenende klären würde.


Helloooo!

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel!


Heute:

Kolophonium: Kolophonium wird auf die Bogenhaare gestrichen, um einen besseren Klang zu erzeugen.


Hab euch lieb:)

From friends to lovers || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt