Kapitel 16

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Ich machte das weiter, was Kyle angefangen hatte. Zehn Minuten später, kam dieser ins Zimmer. Doch es war nur noch ein Teil, was weg musste.

"Ich hätte es auch weiter gemacht." Behauptete der Arzt.

Ich antwortete nicht. Kyle setzte sich auf die Bettkante, sah mir zu, wie ich das Letzte wegräumte. Ihn schien nicht übel zu sein, als wäre das in der Küche der Alltag.

"Wieso macht ihr das alles?"

"Was genau?" Er schien kurz verdutzt

Ich deutete auf das Zimmer.

"Oh. Das solltest du schon in der alten Villa bekommen." Verwirrt sah ich ihn an.

"Ursprünglich war das als Weihnachtsgeschenk geplant, damit du auch mal etwas Ruhe findest und dich irgendwo zurückziehen kannst. Wir hatten in der Zeit, wo du im Keller warst mit der Renovierung begonnen. Wobei eher Logan und ich, die anderen beiden waren ja beschäftigt. Das Zimmer hier ist zwar kleiner, aber ich hoffe es passt trotzdem....naja, wir sind ja nicht einmal fertig geworden, eigentlich hatten wir noch ein paar Feinschliffe vor, doch Zac hat dich zufällig gesehen, geplant war in zwei Monaten nach dir zu suchen." Erklärte der junge Mann.

"Das Schicksal konnte es wohl nicht abwarten, mich in die Hölle zu schicken." Murrte ich.

Ein leichtes Lachen entkam ihn. Er deutete auf das Bett, damit ich mich zu ihn setzten würde, doch ich blieb stehen.

"Wieso nicht für sie?

"Wie bitte?" Er schien wirklich nicht zu verstehen, wie ich das meinte, er wirkte sogar belustigt darüber.

"Wieso schläft sie in einen Zwinger bei Aiden? Warum ist sie so abgemagert? Scheiße du bist Arzt und doch nicht blind, ihr Körper-"

"Sie soll doch gar nicht überleben." Unterbrach er mich.

Ich glaube in diesen Moment wich mir jede Farbe aus den Gesicht.

"Was?!" Wie konnte er...wie konnte er sagen, dass jemand nicht leben sollte.

"Sie ist nur ein Übergang. Sie sollte eigentlich schon weg sein, bevor wir dich hier her holen. Dieses Stück bedeutet uns nichts."

Mit jeden Wort, was seine Lippen verließ, wuchs etwas in mir. Gott wie konnte man so tief sinken?

"Wie kannst du sowas sagen?"

"Es ist aber so. Sie ist einfach nen Fickstück und hat ausgedient."

"Ach weil ihr jetzt ein neues habt oder wie?!" Der Versuch meine Wut zu zügeln wurde immer schwerer.

"Dreh mir jetzt nicht die Worte im Mund rum." Er versuchte ruhig zu bleiben, um mich durch seine Ruhe nicht noch mehr aufzubrausen. Leider passierte das Gegenteil, eben seine Ruhe machte mich fertig. "Über sowas solltest du am besten mit Aiden reden." Seufzte er.

"Wieso? Kannst du deine eigenen Taten etwa nicht selbst verteidigen? Aiden macht wahrscheinlich das Brutale, aber das heißt nicht, dass du nicht mit in der Scheiße sitzt, also sprich auch, wenn du dir erlaubst über einen Menschen zu reden, als sei es eine Puppe!" Schrie ich ihn an.

Aiden und Zac wechselten ohne das man was merkte, bei Kyle sah man es. Man sah wie er kurz tief ein und aus atmete und dann erst die Kälte sich wie ein Schleier über seine Augen legte.

"Beruhigst du dich?" Er war selten diese Art von ruhig.

"Das hat nichts mit beruhigen zu tun. Scheiße ihr ruiniert ihr Leben, ihr ruiniert meins! Ich weiß nicht, was euch das verdammte Recht dazu gibt, aber sowas geht nicht. Es ist einfach widerlich." Mit Wut kam ich bei ihnen nie weit und genau deshalb wurde es zur Verzweiflung.

Geisel II - wieder am AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt