Kapitel 5

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Ich ritt nun schon seit ungefähr 2 Stunden durch den Wald des Frühlingshof. Ich kannte mich zwar aus aber es half nichts gegen die lange Strecke die ich nichts desto trotz reiten musste. Ich begann langsam zu zweifeln ob das so eine gute Idee gewesen war. Sie hatten meine Abwesenheit sicher noch nicht bemerkt, dafür waren sie alle zu betrunken. Jedoch sobald sie wieder nüchtern waren allen voran mein Vater war ich tot. Oder etwas was sehr nahe an Tod kam. Aber da ich jetzt fast die ganze Strecke hinter mir hatte konnte ich es auch durchziehen. Also trieb ich dem faulen weißen Tier die Schenkel in die Flanken damit sie antrabte.

Und dann sah ich es. Eine Linie. Das grüne Gras wurde abgeschnitten von dichtem weißen Schnee der im Licht der Sonne reflektierte und die Flocken rauschten dicht zwischen den Bäumen hindurch. Wie ein Vorhang der markierte das der ewige Frühling ab hier aufhörte und das sterbliche Leben begann. Ich zog mir den Mantel über, Sprang vom Pferd und trat ehrfürchtig an die Grenze. Ich blinzelte ehrfurchtsvoll. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie Schnee gesehen. Vorsichtig streckte ich den Arm über die Grenze wo vor 22 Jahren noch die unüberwindbare Mauer gestanden hatte. Die Flocken waren eiskalt und kitzelten auf meiner nackten Hand. Ich schnappte nach Luft als würde ich unter Wasser tauchen und trat in den Flockenfall. Meine Stute schnaubte nur gelangweilt. Für sie schien das nicht annähernd so spannend zu sein. Ich warf ihr einen verärgerten blick zu doch sie schnaubte einfach nur nochmals an genervt. Danke dafür. Ich wandte mich dem sterblichen Land vor mir zu und trat in den Wald. Ich brauchte ungefähr eine Stunde um mich zu orientieren. Der immer dichter werdende Schneefall wurde langsam ein Problem. Doch ich stapfte immer weiter voran. Nach einer Weile bemerkten meine Scharfen Sinne in der Ferne ein Haus. Nein kein Haus, eine Hütte. Ich stapfte weiter darauf zu. Eine alte Hütte von Kälte und Stürmen zerstört. Ich band die Stute an einem alten Pfahl an der zu einem kleinen Blumenbeet gehört haben musste. An der ausgehangenen und zerstörten Tür, waren Schnitzereien in verschiedenen Kringeln und Kreisen zu erkennen. Ob sie einen Sinn hatten? Oder hatte der ehemalige Bewohner es aus Spaß hineingeritzt? Ich trat vorsichtig hinein. Der Staub und Schnee war durch das marode Dach gedrungen und sammelte sich auf den wenigen alten Möbeln. Ein alter Holztisch mit abgebrochenem Tischbein. Ein Kamin und davor eine alte Holzliege die ebenfalls zusammengefallen war. Auf dem Kaminsims standen alte Holzschnitzereien wie ich erkannte. Fasziniert trat ich näher. Behutsam hob ich eine der Kunstwerke an und strich mit dem Finger über die Einkerbungen. Ein wunderschönes Kunstwerk, eine Bärenfamilie. Unwillkürlich musste ich lächeln. warum hatte der damalige Bewohner sie nicht mitgenommen? Mein Blick schweifte weiter. Er fiel auf einen zerbrochenen Bogen und leeren Köcher. Vorsichtig packte ich die Schnitzerei in meine Jackentasche. Danach trat ich zu dem Bogen. Er war in der Mitte zerbrochen und wurde von dem Seil zusammengehalten, doch wenn ich es richtig anstellte könnte ich ihn reparieren. Er war abgenutzt doch das war mir egal. Ich packte ihn ebenfalls ein. Wo waren die Bewohner jetzt? Lebten sie noch oder waren sie durch Hunger und Kälte ums Leben gekommen? Ich trat durch die einzige Tür die die Hütte hatte. Ein winziges Schlafzimmer mit einem Großen Ehebett. Die Laken waren zerfressen das holz verwittert. Doch das was mich wie magisch anzog war die kleine Kommode. Ich kniete mich davor. Wo war der Künstler jetzt? Auf der obersten Schublade waren Flammen gemalt. Um die zweite rankten sich Blumen. Und die Dritte... war ein Sternenhimmel. Und selbst wenn es seltsam klang, der Bewohner der das gemalt hatte, hatte trotz der winzigen Hütte und den Umständen dieses Lebens gemalt. Als hätte er die Freiheit dazu gehabt, als hätte er oder sie Hoffnung.

Wir wissen doch alle was das für eine Hütte ist oder ?;)

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 18, 2023 ⏰

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