•𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 30°

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Nicht wissend, was für Worte wir verlieren sollten, zogen wir unsere Badekleidung an. Die Röte meiner Wangen sind kaum zu verbergen.

"Worüber denkst du gerade nach?" Fragte er mich, als er die beiden Bänder meines Oberteils miteinander verknoten ließ. "Bin ich wirklich gut genug für dich?" Drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an. "Warum solltest du es nicht sein?" Stellte er die Gegenfrage.

"Weil ich voller Vernarbungen bin, ich Unruhe in deine Familie einbringe-." Er stoppte mich, als er seinen Zeigefinger auf meinen Mund platzierte. "Zuallererst denkst du wieder zu viel nach. Deine Narben sind ein Teil von dir, den ich akzeptiere und ich sie genauso liebe wie dich. Du hast Unruhe verbreitet, dennoch legt sich dieses genauso schnell, wie sie gekommen ist." Ich runzelte wehleidig meine Stirn, als er sich von mir entfernte und in den Ozean glitt.

"Was ist das jetzt zwischen uns?" Rief ich ihm nach, als ich sein Grinsen durchaus verspürte und ich wartend noch am Ufer verweilte. "Ich bezeichne dich jetzt einfach als meine Freundin. Wenn du es nicht möchtest, musst du es mir nur mitteilen, kleine bellezza." Meine Aufregung wandelte sich in Freude um, wobei ich ihm ins Wasser folgte.

"Bist du dir sicher? Ich meine, ich bin anstrengend, kompliziert und sehr nachdenklich!" Betonte ich. "Möchtest du mir mitteilen, dass du mich nicht glücklich machen würdest? Glaub mir, das tust auch dennoch." Er half mir, auf den Jetski zu gelangen, indem er das Seil vom Felsen löste.

Die Fahrt zum Verleih verlief ohne weitere Anspannung. Doch die Berührungen und die Worte, mit den ich Daniel austauschte, brachte mich zum Schmunzeln. Ich blickte über meine Schulter, als ich ihm einen Blick zu wandte. Er schien genauso in Gedanken vertieft zu sein, wie ich. Es kam unerwartet, dass wir Lust einander ausüben und wir die Intimität teilten.

Ich fasste mir mit einer Hand über die Narbe und erinnerte mich an den Moment, in dem er begann, sie zärtlich zu küssen. Immer wieder überkam mich das Gefühl von Zufriedenheit, obwohl das Streng zu mir selbst weiterhin in mir wütet.

Wir drosselten die Motoren und fuhren langsam an dem Steg heran, worin der Mitarbeit uns schon erwartet hatte. Zuallerletzt half er mir am Ufer zu gelangen, nach dem ich ihm die Weste überreichte und wir uns verabschieden.

Wir verließen gemeinsam den Verleih und begaben uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Strandhaus. Zumal verstummten wir und liefen nur nebeneinander her, da niemand die Worte für die Situation fand.

"Wir sollten unsere Intimität an der Bucht für uns halten." Begann ich zu sprechen, worauf er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. "Ja, vielleicht wäre das erstmal das Beste." Ich sah ihn schüchtern an, indem die Röte immer präsenter wurde.

Die vereinzelten Sandkörnern auf dem Weg, lagen genauso verstreut, wie meine Gedanken in mir. Er kam vor mir und blieb vor mir stehen, weshalb er mir den Weg versperrte.

"Wir liegen sowieso bei denen im Fokus, daher sollten deine Haare nicht danach aussehen, als hätten wir Sex gehabt." Er strich mir über die Haare und war mir zuvor nicht bewusst, wie ich aussehen würde. Alleine, was der Mitarbeiter sich denken müsste, wurde mit voller Scham begleitet.

Er lachte auf, weshalb ich ihn irritiert ansah. "Was?" Maulte ich ihn an, zugleich verzögert. "Deine Haare machen das, was sie wollen." Ich rollte meine Augen und versuchte selbst, meine Haare wieder in Ordnung zu bekommen.

"Sieht es besser aus?" War er der Ersatz eines Spiegels. "Du siehst immer hübsch aus." Ernsthaft sah ich an. "Du bist genauso ein Schleimer wie Ian. Liegt das in der Familie?" Hob ich die Braue in die Höhe.

"Vergleich mich nicht nochmal einmal mit ihm." Murrte er, doch ich sah ihn tief in die Augen. "Und was, wenn doch?" Spottete ich und trat auf Zehenspitzen, um ihm näherzukommen. "Dann werde ich nicht noch einmal so sanft wie an der Bucht sein." Ich schluckte den Kloß hinunter, wobei die Elektrizität zwischen uns verstärkt wurde und die Gier auf Gegenseitigkeit beruhte.

Lucia VeleraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt