Falls genäht werden sollte...
Mit vollbepackten Händen, kam ich zurück in die Küche. „Wir werden, dass alles nicht brachen.", schmunzelte er, und ich schüttelte genervt den Kopf. Charlie kicherte leicht und ich setzte mich vor ihn, mit einem Tuch in der Hand. „Woher hast du diese Narbe?", erkundigte ich mich, und zeigte auf die Narbe, welche über sein Auge ging. „Das war ein Messer, nichts weiter.", ich schluckte und öffnete das Desinfektionsmittel. „Jetzt bin ich neugierig, sag mir mal, wie es zu dieser Narbe kam.", erwiderte ich, und nahm das leicht nasse Tuch, welches voll mit Desinfektionsmittel war. Vorsichtig, ging ich über sein Gesicht, und ließ Augen-, und Mundbereich aus. Er zischte leicht, als ich eine etwas tiefere Wunde desinfizierte. „Tut mir leid.", rutschte es mir raus. Charlie sagte nichts, seine Augen sahen mich nur an, und starrten mir in meine Seele. Ich wusste, dass er es lange nicht mehr aushalten konnte, ohne laut aufzustöhnen, da man es ihn ansah. Er biss sich auf die Lippen um keinen Mucks von sich zu lassen. Leicht schmunzelte ich und nahm meine Hand ein Stuck nach unten. „Ich glaube ich muss nichts nähen. Nur kleben.", brachte ich heraus, und nahm so kleine Klebestreifen raus. „Die Narbe ist schon fünf Jahre da, nichts besonderes.", übermittelte er mir, doch ich war trotzdem zu neugierig um nachzulassen. „Besonders oder nicht, wissen möchte ich es trotzdem. Wenn du es mir nicht erzählen willst, dann sag es ruhig, das Verstehe ich.", lächelte ich gespannt, und hoffte innerlich, das er mir es erzählen würde. „Nun ja mein Ex-Partner bei der Polizei, wurde zu einer anderen Polizeistation in ein anderes Land geschickt. Es war dann der letzte Tag, den wir zusammen hatten, und irgendwas, stimmte mit ihm nicht. Er schwitzte, und Atmete schwer. Hysterisch, ging er in den Streifenwagen, da wir eine Verfolgung mit einem zu schnellen Auto aufnehmen sollten. Doch er war nie aufgeregt. Er war immer der Typ: ‚Sterbe ich, dann sterbe ich.'
Also war es eigentlich, nie ein Problem für ihn auf Streife zu gehen. Wir entdeckten dann das flüchtige Auto, und hingen uns an diesem Dran. Wir schafften es einzuholen doch dann..", abrupt stoppte er, und ließ mich gespannt auf meinen Stuhl hocken. Wie ein kleines Kind, sah ich ihn mit glänzenden Augen an, und ich fragte dann, mit einer schnellen Stimme: „Und dann? Was und dann?" Leicht lachte er und erzählte weiter: „.. zog der Fahrer vom flüchtigen Auto rüber, und wir beide blieben auf einer Stelle stehen. Schnell ging ich aus dem Auto, und mein Partner auch. Matthew, stand vor dem flüchtigen Auto mit einem Messer in der Hand. ‚Matthew? Was soll das? Aus dem Weg!', schrie ich ihn an, doch er rührte sich nicht von der Stelle. Gerade, als ich meine Waffe ziehen wollte...", schon wieder eine Spannungspause, welche mein Blut zum köcheln brachte. „.. sah ich diese in der Hand meines Partner, entladet und gesichert. ‚Der Fall von damals. Da wo du jeglichen Preis bekommen hast. Obwohl du NICHTS ÜBERHAUPT NICHTS gemacht hast. ICH habe die Frau gerettet, ICH habe mein Leben riskiert, um jemanden aus den Fängen einer grauenvollen Person zu retten. Und DU bekommst jeglichen Stolz?! Und du bist auch noch so geizig, nichts, ICH WIEDERHOLE NICHTS zu sagen, dass ICH diese Person gerettet habe. Du widerliches Stück Scheiße! Du Hurensohn!', schrie er mich damals an. Und ja, er hatte vollkommen recht, damals war ich noch zu Stolz, zu Feige zu sagen, dass er sein Leben für diese Frau riskiert hatte, und ich nur eingekrümmt in dem Polizeiwagen saß, und auf Verstärkung wartete. Er wusste, wie er mich verletzten konnte..", er holte tief Luft, und ich sah ihn noch gespannter an als zuvor. „Bevor ich dir das sagen kann, könnte ich einen schluck Wasser haben? Ich brauche einen klaren Kopf.", fragte er mich bittend, und ich glaubte, dass etwas schlimmes passierte. Denn er sah mich mit leicht wässrigen Augen an, versuchte diese zu verstecken, doch ich war nicht Blind. Ich sah, wie sehr ihn das Herz schmerzte, weil er etwas verlor. Oder jemanden, den er geliebt hatte, sterben sah. Ich weiß, wie es sich anfühlt, in einer Situation, komplett hilflos zu sein. Nach kürzester Zeit, nickte ich und ging ein Glas holen. „Sprudel oder stilles Wasser?", entgegnete ich ihn und kurz darauf antwortete er: „Sprudelwasser bitte." Nickend ging ich zum Kühlschrank, nahm eine Flasche hinaus, und öffnete diese. Ich schüttete das Glas zu drei viertel voll, und lief wieder zu ihm hin. Dankend sah er mich an, nahm einen Schluck, und wollte gerade ansetzten wieder zu reden, als sein Funkgerät anging. „Entschuldigst du mich für einen kurzen Moment?", bevor ich überhaupt antworten konnte, verschwand er im Nebenzimmer. ‚Komisch' schoss es mir durch den Kopf, und machte mir selbst etwas zu trinken. ‚Wie wurde er verletzt? Ist es was ernstes, und was genau war passiert?' all die Fragen, gingen mir durch den Kopf und ich konnte keine Antwort finden. ‚Von den ganzen Gedanken, bekam ich noch Kopfschmerzen', dachte ich und sah, wie Charlie gerade aus dem Nebenzimmer wieder heraus kam.