Kapitel 1

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Die Sonne warf einen warmen Schein auf die belebten Straßen der Stadt, als Electra, eine junge Frau mit einem Herz voller Neugier, ihren üblichen Nachmittagsspaziergang machte. Mit federndem Schritt und einem unausgesprochenen Verlangen nach Abenteuern wanderte sie durch die labyrinthischen Gassen und tauchte in das pulsierende Leben der Stadt ein. Ihr blutrotes langes Haar fiel ihr in glatten Strähnen bis zu den Rippen. Ihr Haar glänzte im Licht der Sonne, und einige Passanten konnten nicht anders, als sie bewundernd anzuschauen

Als Electra an kleinen Ständen, verschiedenen Geschäften und Straßenkünstlern vorbeischlenderte, die die Passanten in ihren Bann zogen, fiel ihr aus der Ferne etwas auf. Eine Gestalt stach aus der Menge hervor.
Seine freche Stimme hallte durch die Gegend.

Er war groß, schlank, aber muskulös und besaß eine geheimnisvolle Ausstrahlung, die Electras Interesse weckte. Sein strahlend weißes Haar fiel in Kaskaden bis zu seinen breiten Schultern und runter bis zur oberen Hälfte seines Rückens und stand in scharfem Kontrast zu seiner Haut, die von roten Markierungen durchzogen war. Gekleidet in traditioneller Kleidung, strahlte er eine Aura aus, die auf uralte Ursprünge schließen ließ.

Electra war fasziniert und konnte nicht anders, als sich zu dem rätselhaften jungen Oni hingezogen zu fühlen. Sie setzte ihren gemächlichen Spaziergang fort und tat so, als sei sie mit den Sehenswürdigkeiten und Geräuschen der Stadt beschäftigt, während sie ihn fest im Blick behielt. Trotz der geschäftigen Menschenmenge, die sich zwischen sie drängte, spürte sie eine unerklärliche Verbindung, einen unsichtbaren Faden, der ihr Herz an seine unbewusste Anwesenheit fesselte.

Gedankenverloren stieß Electra fast mit dem Wagen eines Straßenverkäufers zusammen und entging nur knapp einem Missgeschick, während ihre Aufmerksamkeit auf dem jungen Oni haften blieb. Sie konnte sich nicht erklären, warum er eine solche Anziehungskraft auf sie ausübte, wie eine seltene und ungezähmte Kreatur aus einem unbekannten Reich. Entschlossen, mehr zu erfahren, beschloss sie, ihm unauffällig zu folgen und leise zu gehen, um ihn nicht auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen.

Mit jedem Schritt, den sie tat, spürte Electra, wie sich ihr Herzschlag in Erwartung beschleunigte. Sie folgte dem jungen Oni durch die belebten Straßen der Stadt, und ihre Neugierde wuchs mit jedem Augenblick. Unbemerkt von ihm, beobachtete sie ihn. Er war frech und kühn und voller Energie. Er schien unglaublich selbstbewusst zu sein, denn er hatte keine Angst zu zeigen, wer er war.

Electras Intuition flüsterte ihr zu, dass er Geheimnisse hatte, eine Geschichte, die darauf wartete, sich zu entfalten. Als der junge Oni weiter in das Herz der Stadt vordrang, ließ sie sich bereitwillig von seiner rätselhaften Anziehungskraft verführen, angelockt von der unbekannten Welt, in der er zu leben schien. Obwohl er anders war als die anderen, schien es ihm in der normalen Welt gut zu gehen. Aber sie spürte, dass da noch mehr war, und ihre Neugierde ließ sie nicht mehr los.

Für den Moment ging Electra schweigend hinter dem jungen Oni her, ihr Herz voller Vorfreude, begierig darauf, sich auf eine außergewöhnliche Entdeckungsreise an der Seite dieses fesselnden jungen Oni zu begeben. Doch sie blieb stets skeptisch, denn so etwas wie ihn hatte sie noch nie erlebt. Er mochte nett erscheinen, aber er war schließlich ein Oni. Sie hatte schon viele Gruselgeschichten über seine Art gehört, aber sie wollte nicht urteilen.

Als Electra dem jungen Oni durch die labyrinthischen Straßen folgte, mischte sich ihre Vorfreude mit einem wachsenden Unbehagen. Obwohl sie den Nervenkitzel der Entdeckung genoss, zerrte ein nagendes Gefühl der Schuld an ihrem Gewissen. Die Grenze zwischen Neugier und Einmischung war fließend, und sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie in seine Privatsphäre eindrang.

Mit jedem Augenblick wurde die scharfe Wahrnehmung des jungen Oni deutlicher. Seine gelegentlichen Blicke über die Schulter jagten Electra einen Schauer über den Rücken. Sie hatte angenommen, dass sie die Verfolgung heimlich aufgenommen hatte, aber sein aufmerksamer Blick durchdrang die Menge und traf ihre Augen mit einer Intensität, die sie erschreckte.

Die Erkenntnis, dass er sie bemerkt hatte, erfüllte sie mit einem unerwarteten Gefühl der Unruhe. Ihr Atem stockte, als sich ihre Blicke für einen Moment trafen und die Kluft zwischen Beobachter und Beobachtetem überbrückten. In diesem flüchtigen Moment sah sie ein Aufflackern des Erkennens in seinen Augen, ein Schimmer des Erkennens, der in ihrer Seele widerhallte.

☌☍ Heart and Horns ~ Vorurteil und Liebe ☍☌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt