3 Minuten

Kapitel 1

Kapitel 1

Ein Glas Schokomilch

" Barkeeper könnte ich noch so einen bekommen?"

fragte die junge Frau an der Bar, und deutete auf das leere Glas in welchem noch immer die Eiswürfel umhertrieben. Zwar wollte sie diesen eigentlich nicht, doch nach all dem was in den letzten Wochen passierte, benötigte sie ihn doch mehr als alles andere. Und natürlich musste sie sich dafür die wohl ekelerregendste Bar der ganzen Stadt aussuchen. Mit fetten alten Männern, welche sich in den Ecken der Bar die Kante gaben, mehreren Grabschern welche sie schon beim Reingehen bemerkte und dem furchtbaren Geruch von Pisse, Bier und Schweiß, welcher sich langsam von einer Wand zur anderen hinüber arbeitete. " Hatten sie nen harten Tag " fragte sie plötzlich der in ihren Augen mittelmäßig gutaussehende Barkeeper welcher wohl nicht mehr als ein Fick wert wäre, und schenkte ihr einen weiteren Drink ein. " Das können sie wohl laut sagen " antwortete sie ihm kurz zurück, und kippte sich auch diesen Drink in den Rachen. " Möchten sie drüber reden? " versuchte er es erneut, während er typisch mit dem Lappen über den Tresen glitt. " Nein eigentlich nicht, ich möchte ihr einfach nur meinen Drink genießen das ist alles " blockte sie ihn, ohne zu zögern ab, und griff sich direkt die ganze Flasche, welcher er Sicherheitshalber neben dem Glas stehen ließ.

" Hey süße, hast du Lust etwas zu unternehmen? " machte sich plötzlich einer der betrunken Männer, welche wie sie vermutete aus dem Finanzwesen kamen, an sie rann. " Kein Interesse " blockte sie ihn kalt ab, ohne ihn auch nur einen blick zu widmen. " Ach komm schon süße sei nicht so, ich bin ein lieber junge " lallte er hin und her, während er sich ebenfalls darauf konzentrierte nicht hinzufallen. Tatsächlich verschwand er erst, als sich diese bepackt mit der Flasche Whiskey einen neuen Platz nahe der Tür suchte. Zu ihrem Glück oder auch Pech herrschte eine Totenleere in dieser Kneipe. Höchstens kam sie auf 6 Menschen mit ihr und dem Barkeeper einberechnet.

Doch gerade als sich die Frau dessen Namen Julia lautete erneut ihrem Drink zuneigen wollte, griff ihr eine weiter Hand auf die Schulter. " Echt jetzt noch einer " fauchte sie, ohne sich umzudrehen, und griff aus Wut heraus zur Flasche, welche sie ihm mit Schwung gegen den Kopf schlagen wollte. Doch dieser wehrte die Flasche einfach mit der rechten Hand ab, und sah zu wie diese auf dem Holzboden zerschellte. " Na na geht man so mit seinem zukünftigen Partner um? " fragte der ihr unbekannte Mann, und legte seinen teuren hellbraunen Mantel auf den kleinen Barhocker seiner linken, bevor dieser neben Julia Platz nahm. " Wer bist du und was willst du " Fragte sie ihn in einem genervten jedoch auch verwirrten Ton " Herr Barkeeper, bitte bringen sie mir eine warme Schokomilch, oh und entschuldigen sie wegen der Flasche " sagte er in einem höfflichen Ton, und schob dem Mann hinter dem Tresen einen Schein zu. " Also reden wir weiter... " schlug er Julia vor doch noch bevor dieser seinen Satz zu ende auszusprechen konnte, begann auch schon Julia. " Hier gibt's nichts zu bereden, lassen Sie mich einfach in Ruhe " wies sie ihn erneut ab, und widmete sich erneut ihrem Drink. " Hören sie Julia ich weiß alles über sie, und ich bin gekommen, um ihnen einen Job anzubieten, da ich weiß das sie ihren Aufgrund nicht nennenswerter Differenzen verloren haben " gab er nun zurück und nahm einen großen Schluck der braunen Milch. " Woher wissen sie all das über mich und wer zum Teufel sind sie eigentlich " fragte sie ihn verärgert, und blicke ihm nun direkt in die Augen. Der Mann, der sich freute, endlich ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen, stellte sich als Dr. Jeffrey Morgen vor. „Tja was kann man noch sagen, ich bin 30 Jahre alt aber sagen sie es keinem, ich besitze eine eigene Firma welche ich zusammen mit meinem Mann Harvey welcher leider vor ein paar Jahren an Krebs verstorben ist aufbaute, fahre einen grünen alten Jeep, besitze eine Katze, und bin sehr distanziert was fremde Menschen angeht welche nicht durch meinem speziellen Hintergrund check gekommen sind... oh und zu der Frage was das alles mit ihnen zu tun hat, ist das ich weiß das sie mit nur 22 Jahren zu einer der bedeutendsten Psychologinnen im Bereich Unterbewusstsein und Gedanken wegen der Welt aufgestiegen sind. Jedoch weiß ich auch, dass ihre Forschungen an einem gewissen Punkt zu weit gingen und ihnen der Geldhahn abgedreht wurde, weswegen sie ihren Kummer nun in billigen Fussel ertränken. Doch nun bin ich hier und kann ihnen helfen, aber nur wenn sie mir vertrauen und mit mir mitkommen, denn bevor ich hier in diese Absteige reinkam, erreichte mich ein Anruf meines Gehilfen das ich einen neuen Fall bekommen habe. Und ich möchte sie als meine neue Partnerin haben, oh und naja, wie sie schon gemerkt haben verschwende ich keine Zeit, rede jedoch sehr viel " erzählte er ihr ganz offen ohne auch nur einmal seine Wortwahl oder seinen Ton zu bedenken, und reichte ihr seine Hand. Julia schien sich nicht sicher, ob sie den Verstand verlor, der Alkohol sie befallen hatte oder doch nur am Träumen war.