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Kapitel 4

Kapitel 4

2016

" Ich bedanke mich in meinem und in dem Namen meines Mannes das ihr alle hier so zahlreich erschienen seid. Ganze 50 Jahre bin ich jetzt nun schon mit dem Mann meiner Träume verheiratet, und dabei durch schlechtere aber auch durch gute Zeiten gegangen. Nochmal ein herzliches Dankeschön an all die Menschen, welche uns bei Arthurs Krebserkrankung so stark unterstützt haben, und uns in ihre Gebete einschlossen. 50 Jahre sind eine sehr lange Zeit ein halbes Jahrhundert, um genau zu sein, und wenn man in dieser Zeit so lange miteinander lebt, lernt man jede Fassette eines Menschen kennen und ich bin stolz darauf meinen Mann fast schon besser zu kennen als dieser sich selbst. Aber da ich weiß, wie sehr ihr nun alle gerne Tanzen würdet, beende ich meine Rede also nun los tanzt und feiert, meine Knochen mögen zwar spröde sein, aber das hält mich nicht auf " hielt Dorothie ihre eingeübte Rede und vergoss sogar eine Träne, als ihr die Menge jubelnd zurief und diese zusammen mit Arthur auf die Tanzfläche stieg.

Im Scheinwerferlicht und der passenden Musik war dies ihr Moment, und für einen Augenblick spielten die tatsächlichen Gefühle keine Rolle mehr. Die Menge verstummte und blickte wehmütig auf die beiden, welche vom Leid gezeichnet waren, es jedoch noch immer schafften ein Lächeln aufs Gesicht zusetzten. Sie in einem wunderschönen roten Kleid, welches sie atemberaubend aussehen ließ, und er in einem maßgeschneiderten Anzug, schienen das Traumpaar zu sein. Ihre kurzen weißen Haare, hingen wie immer gelockt auf ihren Schultern während Arthur mit ein wenig Wax welches er zuvor noch nie benutzte seine Frisur in eine statt aller Richtungen umlenkte.

So befanden sich nun auch Jeffrey und Julia in eben jener Menschenmenge, und betrachteten die gewaltige Party. Die große Halle, welche dem Ballsaal aus Cinderella ähnelte, schien gigantisch und fast schon zu groß für die Menschen, welche sich um sie begaben. Julia dennoch bestaunte die Dekoration welche zum Thema Gold passend ausgesucht wurde. Die runden Tische, das große buffe und die goldenen Luftballons. Geschweige denn die Band, welche im Hintergrund spielte, waren eben jene Faktoren, welche diesen Abend unvergesslich machen würden.

" Sie wirken so friedlich " staunte Julia und drehte sich zu ihrem Partner hin, erschrak jedoch als dieser plötzlich spurlos verschwunden schien.

" Ist das ihr Ernst " fauchte sie wütend, und nahm ihm das größte Stück der Torte ab, in welche er gerade reinbeißen wollte.

" Genießen wir doch den Moment, denn wir wissen das dies nicht lange anhielt " gab Jeffrey zurück welcher sich heimlich versuchte noch ein Stück abzuschneiden. " Ahh na gut bleiben sie hier, ich möchte mir die Sache hier noch länger anschauen "

Genauso wehmütig wie die anderen Gäste blickte Julia auf die beiden, erkannte jedoch schnell das etwas nicht stimmte. Sie schienen beide auf eine Art angespannt, welche ihr nicht natürlich vorkam, daher beschloss diese kurzerhand der Sache auf den Grund zu gehen. So wartete sie bis die Band den Song beendete, und sich die beiden für einen kurzen Moment, in einen der vielen Nebenräume verzogen.

" Arthur ich kann das so nicht mehr lange, meine Freunde unsere Familie einfach alle anlügen nur weil du dich nicht traust mich zu verlassen " schrie Dorothie ihren Mann verzweifelt an. Tränen rannten ihre Wangen herunter, wie gerne würde sie ihn einfach verlassen, doch das konnte sie nicht, nicht nach all dem, was passierte. Die Liebe tief in ihrem Innern schien trotz dem Wissen der Wahrheit einfach zu stark. Doch noch bevor ihr Mann welcher schuldig auf sie dreinblickte etwas sagen konnte, etwas, was sie vor dem drohenden Ertrinken retten konnte, platzte Dorothies beste Freundin herein. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wischte sie sich die Tränen hinweg, und folgte ihr erneut in die Halle.

" Dorothie ich bitte um Verzeihung dafür das ich dein Leben in so vielen weisen ruiniert habe, wie kann ich es bloß je wiedergut machen " stotterte der alte Mann vor sich hin, und blickte schuldig auf den Ring an seinem Finger.

Als dieser ebenfalls wieder die Halle betrat, wusste Julia, dass sie alles gesehen hatte, was sie sehen sollte und wandte sich erneut an Jeffrey.

" Ich bin fertig, wir können weiter " sagte sie zu ihm, welcher sich vor Schreck jedoch fast an einer Wurst verschluckte.

"Oh... ok alles klar, dann reisen wir mal weiter