Kapitel 8 - Abschied nehmen

30 1 0
                                    

Als es dann Abend war, war ich endlich fertig mit dem aufräumen und Steffanie kam rein."Hast du's dir überlegt?" fragte sie mich. "Ja, ich komme mit." antwortet ich leise. Sie setzte sich auf das Bett und deutete auf die Stelle neben ihr, sie wollte das ich mich zu ihr setzte."Hey, das mit den Sachen heute Vormittag, du kannst mit mir reden, immer. Ich bin hier, okay? Wenn du Hilfe brauchst du bist nicht alleine." Sagte sie. Ich schaute sie nur an und hielt meine Tränen zurück.

"Ist okay, ich lasse dich mal in ruhe. Es ist schon 21 Uhr morgen müssen die anderen früh aufstehen, die haben Tagdienst." Sagte sie bevor sie raus ging. "Okay." antwortete ich.

Die 2 Tage vergingen relativ schnell. Steffanie hatte schon ein schwarzes Kleid rausgehangen. Sie kam rein und fragte wie es mir geht. "Ganz okay." antwortete ich ihr leise. Ich war noch nicht richtig wach und habe deswegen nicht mehr gesagt. Eigentlich ging es mir richtig scheiße und ich wollte nicht aufstehen. Ich wollte mich verkriechen in meinem Zimmer und den ganzen Tag nicht heraus kommen, ich wollte einfach nur alleine sein.

Sie ging wieder raus und sagte ich solle mich umziehen, denn wir hatten nur noch 1 Stunde bis zur Beerdigung. Es war Freitag und ich musste wohl bis 11 Uhr geschlafen haben denn die Beerdigung war um 12:30 Uhr. Ich zog mich also um, machte mir die Haare und ging runter.

Steffanie schaute mich lächelnd an. Die anderen waren auch schon fertig, sagten aber nichts. Es war still, zu still für mich. "Wieso seid ihr so still?" fragte ich leise. Niemand antwortete mir, ich schaute dann nur noch auf den Boden und hörte auch auf zu reden. Am Friedhof angekommen war Jonas schon am Grab, ich kannte Jonas. Er war der Pastor und er war auch in der Freiwilligen Feuerwehr.

Ich stand vorne am Grab. Ich wusste nicht wie lange ich es durchhalten würde. Sie lag mir sehr am Herzen. Jonas kam zu mir und umarmte mich. "Es tut mir unfassbar leid." sagte er. Ich schaute ihn nur an. "Fangen wir an.." Sagte er und fing mit der Beerdigung an. Als er fertig war, wurden noch Reden gehalten. Danach wurde ihr Sarg in die Erde gelassen und wir mussten uns endgültig von ihr verabschieden.

Jacky und die anderen hatten noch Blumen drauf gelegt. Nachdem das dann vorbei war, gingen wir in eine Halle, die schwarz gestaltet war. Ich verstand in dem Moment nicht wieso wir hier hingingen. Jonas war auch dort, aber nichtmehr in seinen Pastor-Sachen. Er sah mich und kam zu mir. "Wie geht es dir?" fragte er mich. "Scheiße, es ist so schwer Jonas." "Ich weiß, aber es wird besser. Irgendwann wird es besser, auch wenn wir meistens denken: Es wird nicht besser, es gibt keinen Ausweg mehr. Den gibt es immer, und es wird besser. Versprochen." Antwortete er. Ich schaute ihn nur an und eine Träne lief mir die Wange herunter. Er gab mir ein Taschentuch und dann ging er kurz zur Getränkebar.

Bevor er zurück kam ging ich zur Toilette. Ich ging herein und schloss mich ein. Ich konnte einfach nicht mehr. Es war zu viel auf einmal. Ich brach zusammen, sank auf den Boden und weinte. Ich schrie meine Wut und meinen Trauer etwas heraus. Ich konnte es einfach nicht mehr halten. Ich lag weinend auf dem Boden und wollte mich nicht mehr bewegen.

-Währenddessen bei den anderen:

Jacky, Steffanie, Franco, Philipp, Thomas, Olli und Jonas saßen an einem Tisch zusammen und unterhielten sich. "So meine Freunde, ich fahre mal Richtung nachhause." Sagte Jonas. "Okay, Tschau." sagten alle. Er ging raus und fuhr mit seinem Auto erst Richtung Kirche, da wollte er nämlich noch irgendetwas machen.

Als Jonas in der Kirche angekommen war, ging sein Pipser und er rannte zu seinem Auto zurück und fuhr zum Gerätehaus was nur ungefähr 150 Meter von der Kirche entfernt ist. Er zog sich um und setzte sich schonmal ins Auto rein. Die anderen von der Feuerwehr kamen auch. Als Jonas die Adresse sah, war er erstmal etwas geschockt und dann handelte er das ganze aber "Professionell".

Sie kamen alle am Einsatzort an und die ganzen Leute waren draußen, außer ich. Ich war noch drinnen und hab nichts mitbekommen. "Wo ist Ellie?!" Fragte Jacky aufgeregt. "Sie ist noch drinnen!" rief Franco. Jacky wollte gerade losrennen als Jonas, Olli und Thomas sie zurückhielten. "Du kannst nicht auch noch da rein! Wir holen sie da raus okay?" Sagte Jonas.

"Gruppenführer für Angriffstrupp kommen." Funkte Jonas. "Angriffstrupp hört." "Es ist noch eine Person im Gebäude, 15 Jahre alt. Ihr Name ist Ellie. Holt sie da raus!" antwortete Jonas. "Verstanden, Name Ellie, 15 Jahre alt."

"Meine Jungs holen sie da raus, versprochen." Sagte Jonas zu Jacky. "Bitte! Holt sie da raus!" Jacky war aufgelöst und vollkommen Überfordert. "Ja alles wird gut Jacky. Beruhigt ihr sie und bringt sie etwas abseits?" Sagte Jonas in der Hoffnung Jacky zu beruhigen. "Ja wir bringen sie dort hinten an die Bank." Antwortete Thomas.

Ich lag immer noch im Badezimmer und roch das Feuer. Ich war panisch und atmete immer schneller. Noch war ich hinter der Tür sicher. Ich wusste aber nicht, wo das Feuer ausgebrochen war und wie groß es war. Der Angriffstrupp (AT) war auf dem Weg zu mir und ich konnte sie hören. Ich rief nach Hilfe. Sie brachen die Tür mit einem "Halligan-Tool" auf und holten mich heraus.

Als sie mit mir raus kamen, kam Jonas angerannt, holte mich und legte mich auf den Boden. Sanitäter kamen zu mir und versorgten mich. Sie fragten mich alles mögliche ab und mir ging es eigentlich ziemlich gut. Ich hatte keinen Rauch eingeatmet. Das bedeutete ich konnte nachhause gehen.

Jacky kam sofort angerannt und umarmte mich, hinter ihr Steffanie. Steffanie war auch völlig aufgelöst und war am weinen. Sie nahmen mich beide in den Arm und fragten, "Wo bist du gewesen?" "Wieso warst du nicht bei uns? Ist alles okay?" Ich schaute sie nur an und lächelte. "Ja alles gut, macht euch keine Sorgen um mich okay?" Die beiden lächelten nur.

Nach einer Zeit im Gerätehaus, Einsatznachbesprechung und labern - Mir ging es gut und ich hatte auch keine Rauchvergiftung, fuhren wir alle wieder nachhause und gingen schlafen. Ich schlief ziemlich schnell ein und hörte natürlich meinen Podcast zum einschlafen. Nach diesem Tag war ich ziemlich erschöpft, und froh das ich endlich im Bett war.

Wie ich zurück fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt