Kapitel 10 - Rettung in letzter Sekunde

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-!!!Triggerwarning!!!-

Ich zog mich etwas zurück und ging raus. Ich wollte eine kurze Runde "spazieren" gehen. Ich ging von der Wache aus erst runter ans Wasser und genoss dort etwas die ruhe. Ich fing wieder an zu weinen, weil ich wusste das ich sie das letzte mal gesehen hatte. Ich dachte mir die ganze Zeit: Sie starb als Heldin. Das half mir aber nicht wirklich viel. Es war einfach so viel auf einmal. Und nach dem Einsatz tun wieder alle so als wäre nichts passiert. Ich war etwas sauer darauf, und enttäuscht.

Ich ging wieder hoch Richtung Straße und ging auf die  Europabrücke, dort lief ich erst ein paar mal auf und ab. Dann stellt ich mich vor das Geländer und schaute herunter, mit den Gedanken, "Du kannst sie wieder sehen." Ich war selber von mir erschrocken, da ich eigentlich nie so dachte. Ich fing wieder an zu weinen, da ich realisierte das ich sie vielleicht wirklich wieder sehen könnte. Ich setzte mich auf den Boden, mit dem Rücken gegen das Geländer.

-Währenddessen auf der Wache-

Alles war "ganz normal",  sie aßen schon, denn es war 21 Uhr. Alle fragten sich wo die Zeit so schnell hin war. Jonas fiel auf das ich weg war. "Hey Thomas, wo ist eigentlich Ellie hin?" fragte Jonas. "Ich weiß nicht, hat sie irgendjemand rausgehen sehen? Wer weiß was sie machen wird." sagte Thomas. "Hey, sie hat gerade ihr einzigstes, übriges Familienmitglied verloren. Wir müssen nach ihr suchen!" antwortete Jonas besorgt. "Franco, Philipp, Jonas, Debbie wir gehen sie suchen!" rief Thomas. Sie stiegen in einen RTW ein und fuhren ein kleines Gebiet um die Wache ab.

-Auf der Brücke-

Ich stand nach ein paar Minuten wieder auf. Es war Mittlerweile 22 Uhr. Die Zeit ging schnell vorbei und ich wusste das sie schon ohne mich gegessen hatten. Ich war froh das sie ohne mich gegessen haben. Es war ziemlich ruhig auf der Brücke und kein Mensch war mehr draußen. "Das ist deine Chance Ellie." Sagte eine "Stimme" in meinem Kopf. Ich wollte es versuchen abzuschütteln doch es ging nicht. Ich stieg über das Geländer und stand dort. Ich wusste nicht was ich tue, ich wusste nur das meine Gedanken mich nun steuerten. "Du kannst sie wieder sehen, alle. Deine Eltern, deine Tanten. Du kannst sie alle wiedersehen." Ich schaute hoch in den Himmel. Danach holte ich mein Handy heraus und ging auf WhatsApp. "Lina, ich danke dir das du meine Freundin bist. Bitte, versprich mir das du dich um die anderen kümmerst und sie tröstest, Ja?" schrieb ich unter Tränen und sendete die Nachricht.

"Leute!" rief Lina und zeigte Franco und den anderen die Nachricht die ich geschrieben hatte. "Schaut, dass hat sie mir geschrieben!" sagte sie. Franco und die anderen waren nach der Runde um den Block wieder vor der Wache. "Wo könnte sie sein?" fragte Franco. "Franco, was ist mit der Europabrücke? Wir waren dort noch nicht." meinte Debbie.  "Du meinst sie könnte.." sagte Jonas und brach mitten im Satz ab. "Da ist sie!" rief Jonas angespannt. "Ich übernehme das reden" sagte Jonas danach noch und stieg aus.

Ich schaute geschockt und verwirrt rüber zu ihnen. Jonas näherte sich langsam. "Bitte... bitte lass mich gehen.. Es ist okay mich gehen zu lassen. Lasst mich bitte einfach gehen. Ich kann nicht mehr.." sagte ich. Jonas schaute mich verwirrt an, er wusste das ich sowas nie sagen würde. "Das bist nicht du die da redet." antwortete er mit einer ruhigen Stimme. "Jonas... ich kann das nicht mehr, es ist so schwer. Für was soll ich denn noch Leben?Es hat alles keinen Sinn mehr." fragte ich ihn. "Für deine Familie auf der Wache, für deine Ausbildung, für deine Ziele. Du kannst so viel noch erreichen." antwortete er. "Jonas.. ich kann nicht mehr..Bitte akzeptier das.." sagte ich und ließ eine Hand vom Geländer los. Er kam einen Schritt näher. "Bitte.. Jonas" sagte ich und schaute ihn an. "Lass uns dir helfen. Du musst danach auch nicht in die Klinik, versprochen.." antwortete er und ich sah ihm an das er es ernst meinte. Ich schaute wieder nach vorne, dann spürte ich nur noch wie Jonas und Debbie mich rüber zogen.

"Es wird alles gut Ellie.." sagte Debbie und nahm mich in den Arm. Ich brach in Tränen aus und sagte nur "Wieso war ich so? Ich bin normalerweise doch garnicht so.." "Es ist okay Ellie, alles wird gut, wir sind jetzt hier." sagte Debbie und streichelte mir über den Rücken. "Schau her, du hast es geschafft diesen Gedanken zu übergehen, du hast uns dir helfen lassen. Darauf kannst du stolz sein Ellie. Und wir sind jetzt hier du kannst reden, du bist nicht alleine." sagte Jonas. Er wusste das das alles zu viel für mich war und ich das nicht alles verkraften konnte. "Komm wir gehen zum RTW und fahren zurück ja?" sagte Debbie. Ich nickte und stand mit ihrer und Jonas' Hilfe auf und ging zum RTW. Franco und Thomas saßen vorne, Debbie und Jonas saßen mit mir hinten und redeten.

Nach 5 Minuten kamen wir wieder an der Wache an und gingen zum Wohnzimmer. Linda kam sofort zu mir und Umarmte mich. "Komm wir machen Filmabend mit den anderen, setzt dich dazu. Bisschen Ablenkung tut gut." sagte Linda. Ich ging mit ihr. Wir schauten also die ganze Nacht noch Filme. Die anderen hatten zum Glück keine Einsätze mehr.

Um  7 Uhr war Schichtwechsel, das bedeutete ich fuhr mit Franco, Thomas und Philipp zurück nachhause. Jacky war schon zuhause, sie hatte nur Tagdienst. Ich stieg ins Auto ein und mir liefen die Tränen herunter. Wir fuhren nachhause und ich legte mich in mein Bett, um den Schlaf nachzuholen. Jacky kam rein und fragte ob ich noch irgendwas brauchte, ich schüttelte den kopf und verkroch mich wieder in der Decke.

Ich schlief ziemlich lange, denn als ich aufgeweckt wurde, war es schon 15 Uhr. Jacky kam und weckte mich. "Es gibt Mittagessen unten." sagte sie. "Komme." sagte ich leise und stand auf. Ich ging runter, die anderen warteten schon am Esstisch auf mich. Der Platz von Steffanie war leer, sie saß immer gegenüber von mir.

Ich setzte mich hin und starrte meinen Teller nur an. Ich rührte das Besteck nicht. Für kurze Zeit schauten mich alle an, dann aßen sie aber normal weiter. "Bitte iss wenigstens etwas..." Sagte Jacky. Ich schaute sie nur an und stand dann auf. "Ich esse es vielleicht später.." sagte ich und schaute alle in der Runde an. "Okay, ich stelle es dir kalt." Antwortete Jacky.

Ich ging hoch in mein Zimmer und schloss die Tür ab. Ich fing an zu schreien, weinen und wieder Sachen zu schmeißen. Ich sank an der Tür zu Boden. Ich hielt die Hände an meinen Kopf und verlor mich in meinen Gedanken.

Das heftige hämmern an der Tür hat mich aus meinen Gedanken rausgeholt, ich schreckte zurück und sprang auf mein Bett. Ich fing wieder an schnell zu Atmen. "Ellie?!" Rief Franco. "I..Ich.." mehr konnte ich nicht antworten. Franco trat die Tür ein und kam mit Thomas herein. "Ellie, alles wird gut. Atme langsam." sagte Thomas.. "I...Ich.." sagte ich und deutete auf meinen Hals. "Thomas, hol den Rucksack aus dem Auto." sagte Franco kurz bevor ich das Bewusstsein verlor.

"Hier." rief Thomas und warf sie Franco zu. "Okay, alles wird wieder gut." sagte Franco. Nach 1 Minute wachte ich wieder auf und schaute die beiden an. Hinter ihnen standen Jacky und Philipp. "Was.. Ist passiert?" fragte ich Franco. "Du hast dich „Bewusstlos geatmet", ist es jetzt besser mit der Luft?" fragte er, ich nickte. "Du hattest wohl eine Panikattacke und deine Atmung wurde dadurch zu schnell. Dan hast du das Bewusstsein verloren. Möchtest du zur Sicherheit ins Krankenhaus?"fragte Thomas mich. Ich schüttelte den Kopf, das Krankenhaus war der letzte Ort wo ich jetzt hin wollte.

Wie ich zurück fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt