Taekook

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heaven•

Taehyung

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Taehyung

Gestresst fahre ich mir durch die Haare und fische den Ersatzschlüssel unter der Fußmatte hervor. Unordentlich stecke ich den Schlüssel in das Schloss und drehe ihn um. Die Türe gibt ein leises knarzendes Geräusch von sich, als ich sie aufstoße. Schnell betrete ich die Wohnung und stoße die Tür hinter mir wieder zu. Mit Schuhen renne ich durch die Wohnung, überall liegen Kartons und Klamotten rum, die ich alle ignoriere. Hektisch stürmisch ich in das kleine Badezimmer.

Mein Blick landet auf den zusammen geschrumpften Jungen. Jungkook saß nur in einer nassen Boxershorts und mit nassen Haaren in der Badewanne. Er hat seine Knie an seine Brust herangezogen und seine Arme darum gelegt. Seine Augen sind rot angelaufen und geschwollen. Tropfen fallen von seinen Haarspitzen auf seine Haut- sind kaum unterscheidbar von den vielen Tränen. In der Wanne ist eine Pfütze mit Wasser, welches rot verfärbt ist.

„Jungkook", hauche ich und lasse mich vor der Badewanne auf die Knie fallen. Sein Blick huscht zu mir, glasige, blasse Augen begegnen die Meinen und sehen mich hilfesuchend an. „Taehyung", schluchzt er, was mein Herz in Stücke reißt. „Oh Gott, Baby", ich fahre ihm durch die Haare, suche anschließend direkt ein Handtuch, womit ich seine Haare so gut es geht trocken rubble. „Es tut mir so leid", wimmert Jungkook und schließt seine Augen.

„Bun, sieh mich an", sage ich und lege zwei Finger sanft unter sein Kinn. Langsam öffnet er die Augen, woraufhin gleich ein paar Tränen aus ihrem Gefängnis aussprechen. „Es muss dir nicht leid tuen! Es ist okay, es ist okay", sage ich und lächle ihn an, wische immer wieder über seine Augen, in der Hoffnung, dass die Tränen aufhören. Er soll nicht weinen, es bringt mich nur auch zum weinen. Doch ich will stark für ihn sein, ich will für ihn da sein und ihn unterstützen.

Hektisch schüttelt er mit dem Kopf. „Es ist nicht okay! Ich habe es schon wieder getan, ich habe dich enttäuscht", schluchzt er und krallt sich in sein eigenes Fleisch seiner Oberschenkel. Schmerzhaft zischt Jungkook auf und legt seinen Kopf auf den Knien ab. „Hey, Jungkook!", ich entferne seine Hände von seinem Körper und halte diese in meine. „Es wird alles gut. Du hast mich nicht enttäuscht. Ich bin stolz auf dich, okay? Du hast mich angerufen und hast um Hilfe gebeten. Ich bin so stolz auf dich, verstanden?", flüstere ich und setze einen Kuss auf seinen Handdrücken.

Für eine kurze Zeit sehen wir uns einfach in die Augen und sagen nichts. Ein trauriges Lächeln umspielt meine Lippen, während meine Finger sachte über seine helle Haut fahren. „Komm, Bun. Du solltest aus der Badewanne raus", flüstere ich und stehe langsam auf, lasse seine Hände dabei los. Mühelos ziehe ich den leichten Körper aus der Badewanne und setze ihn auf den Klodeckel ab. Besorgt mustere ich die neuen Schnitte an seinen Oberschenkeln. „Ich versorge die eben, danach gehen wir schlafen", ich drückte Jungkook einen Kuss auf den Kopf und hole ein paar Sachen.

Vorsichtig tupfe ich das übrig gebliebene Blut weg und creme die Schnitte sanft ein. Immer wieder lächle ich Jungkook ermutigend an, dieser macht sich jedoch immer kleiner und sieht mich verweint an. „Ich bin bei dir, mein Engel", flüstere ich und küsse seinen Wunden entlang. Jede Narbe bekommt einen federleichten Kuss von mir. „Taehyung", seufzt Jungkook und wuschelt mir durch mein Haar. Ich gehe darauf nicht ein und verbinde seine Oberschenkel, die fast nur noch aus Knochen bestehen.

Im Schlafzimmer ziehe ich Jungkook seine Klamotten aus und gebe ihm ein T-Shirt, welches direkt anzieht. „Ich habe das nicht verdient... ich habe dich nicht verdient", murmelt er, gibt mir seine Gedanken von gerade eben doch noch preis. „Sag sowas nicht! Du hast alles auf dieser Welt verdient und noch mehr", widerspreche ich ihm und umarme ihn, was er schwach erwidert. „Wir sollten jetzt schlafen", brumme ich und steure das Bett an, wo wir uns schließlich drauf fallen lassen. Sofort knuddelt Jungkook sich an mich, während ich die Decke über uns lege.

Stille herrscht, am liebsten hätte es für immer so sein können. Einfach still, mit der Person die ich liebe im Arm. „Taehyung... du liebst mich, oder?", fragt Jungkook leise, woraufhin ich schnell und verwundert nicke. „Ich liebe dich über alles", bestätige ich es noch einmal mit Worten. „Dann habe ich eine Bitte", fährt Jungkook weiter fort. „Alles was du willst", murmle ich und streiche ihm eine Strähne aus dem Haar. „Hör auf, zu glauben, ich wäre noch hier. Taehyung, ich habe vor einem Monat Selbstmord begannen, ich bin tot", haucht Jungkook.

Mein Blick geht leer zur Wand mir gegenüber. Meine Welt zerbricht immer mehr, immer mehr realisiere ich, dass ich die mir wichtigste Person verloren habe. Ich habe versagt, ich konnte Jungkook nicht beschützen. Ich kam zu spät. Ich fand ihn nicht weinend in der Badewanne vor. Als ich ankam, starrte mich lediglich ein lebloses Augenpaar an. Ich kam zu spät, Jungkook hatte sich selbst umgebracht. Trostlos liege ich ihm Bett, allein, so wie den ganzen letzten Monat auch.

Ende

𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓𝐒; btsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt