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Pov Lee

Kaum läutete die Schulglocke, war ich schon auf dem Weg aus der Schule. Auf dem Schulflur wich ich noch ein paar 'coolen Leuten' aus, die kein Problem darin sahen, wenn wir ineinander laufen würden. Nervig.

Die Sonne knallte in mein Gesicht und ich ärgerte mich, so lange Klamotten angezogen zu haben. Und das muss ich jetzt 30 Minuten lang aushalten..
"Hey Lee! Bis morgen!"
"Bis morgen... Äh.. Mike!"
Er winkte noch hinterher, als er auch schon mit seinem Fahrrad um die Ecke fuhr, und ich ihn nicht mehr sehen konnte.

Ich schaltete meinen Walkman an und startete die Musik. Ohne würde sich der Weg noch mehr in die Länge ziehen, als er es eh schon tut.
Ich drehte mir eine Zigarette und steckte sie mir hinters Ohr. Da meine Mutter nicht zu Hause sein wird, kann ich auch im Zimmer rauchen.

Angekommen, steckte ich den Schlüssel in die Tür und ging in Richtung meines Zimmers. Der Rucksack wurde in die Ecke geschmissen, während ich das Fenster öffnete. Vorsorge.
Ich guckte mich im Spiegel an, unzufrieden schaute ich wieder weg und zündete die Zigarette an.

Ich nahm meine Gitarre und setzte mich auf mein Fensterbrett. Gut spielen, sodass ich vor Menschen spielen würde, konnte ich nie wirklich. Würde ich auch niemals wollen. Ich spiele lieber für mich allein, ohne mir Druck machen zu müssen, ich sei nicht gut genug.
Während ich so spielte, schaute ich auf die Straße und sah ein Mädchen, mit roten Haaren. Sie lief ganz langsam und hatte Kopfhörer auf, sie schien sehr vertieft. Hübsch sah sie aus.
Ich legte die Gitarre weg und legte mich aufs Bett, um den ganzen Tag Revue passieren zu lassen.

"Lee... Ich bin wieder- wieder da.."
Ich schreckte auf und guckte auf die Uhr. 23 zeigte sie. Langsam lief ich in Richtung Küche, und sah meine Mutter am Tisch sitzen. Sie massierte ihre Stirn und wirkte sehr fertig.
"Willst du etwas zu essen?"
Sie nickte und schaute mich an. Sie war betrunken.
Ich machte ihr die Reste von gestern warm und stellte es ihr hin.
Sofort ging ich wieder ins Zimmer, da ich Angst vor ihr hatte, wenn sie betrunken war. Schlechte Erfahrungen waren dafür wohl verantwortlich. Egal.

Einschlafen konnte ich jetzt wohl vergessen, also baute ich mir einen Joint, stellte mich ans Fenster und genoss die kalte Luft. Es killerte etwas am Rachen, als ich den Rauch ausblies, doch es war angenehm. Ich fühlte mich wieder real, existent. Lange war es nicht her, dass ich das letzte Mal geraucht habe, aber es war ungewohne, dass so eine große Zeitspanne dazwischen liegt.
Der Umzug hatte mir dafür keine Zeit gelassen, es war alles sehr stressig und anstrengend. Deswegen brauchte ich es jetzt umso mehr.

In Gedanken versunken zog ich noch ein letztes Mal am Joint und legte mich dann ins Bett. In 3h muss ich schon wieder aufstehen.
Aber an Schlaf konnte ich nicht denken, sondern eher, ob ich zum DnD-Club gehen sollte.
An sich waren sie alle sehr nett, also sollte ich es mir vermutlich nicht entgehen lassen.
Aber vielleicht tun sie ja nur so, als ob sie mich mögen würden? Nein, bestimmt nicht.

Kurz bevor ich aufstehen musste, schlief ich dann doch noch ein. Wenigstens ein bisschen Schlaf konnte ich noch bekommen, doch er kam mir viel zu kurz.

Eddie Munson FF 🧄 - Dungeons n' Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt