Eddie Munson FF 🧄 - Dungeons n' Drugs

3.

Pov Lee
Verzauste Haare, blasse Haut, Narben und pechschwarze Augenringe. Ich betrachtete mich im Spiegel und war unzufriedener denn je.
Schnell zog ich mich an, schminkte mich ein wenig und drehte mir eine Zigarette.
Den Rucksack schmiss ich über meine Schulter und verließ im Schnellschritt das Haus. Kurz vor der Ecke zündete ich mir meine Zigarette an.

"Hey Lee! Guten Morgen"
Ich schreckte zusammen und drehte mich um. Schon an der Stimme konnte ich erkennen, dass es Eddie war.
"Hey Eddie"
Zusammen liefen wir weiter und unterhielten uns ein wenig. Eigentlich war er echt niedlich, wenn man genauer drüber nachdenkt. Er ist eben nicht so wie alle anderen und versucht auch erst garnicht, dazu zu gehören.
Er sagte nichts zur Zigarette. Keine dummen Fragen, wie 'Warum machst du das?' oder sowas wie 'Das ist ungesund'. Darüber war ich sehr froh, denn das wäre echt unangenehm gewesen.
Er veurteilt mich also nicht. Wahrscheinlich.

"Heute Nachmittag ist eine Basketball Rede, weil die das Spiel gewonnen haben.. Die werden sich wahrscheinlich bedanken wegen des letzten Spiels oder so, keine Ahnung. Gehst du da hin?"
"Ich mag keinen Sport"
"Das heißt du hast Zeit?"
Er grinste mich an und hüpfte ein wenig, kein Plan was das sollte, aber diese verrückte Art machte ihn sehr sympathisch. Dadurch musste ich lächeln, und das hatte lange keiner geschafft. Jedenfalls keiner, den ich kaum kenne.
"Nein, ich bin total verplant, tut mir wirklich leid. Wegen meinen vielen Freunden habe ich keine Sekunde Freizeit" sagte ich ironisch gespielt.
"Wirklich schade" spielte er mit.

Wir spaßten noch etwas rum, ehe wir auch schon vor der Hawkins-High standen. 10 Minuten vor Unterrichtsbeginn. Eigentlich hatte ich gar keine Lust reinzugehen, aber gleich zu Beginn zu fehlen, ist wahrscheinlich nicht besonders schlau.
Also verabschiedeten wir uns und gingen in unterschiedliche Richtungen.

Eddie war eine Stufe über mir, das heißt, er macht dieses Jahr seinen Abschluss, und ich muss noch ein Jahr länger durchhalten.
Mike und Dustin sind in meinem Jahrgang, und jetzt gerade sitzen sie zusammen mit mir im Physik-Kurs. Da ich nur die zwei kenne, habe ich mich zu ihnen gesetzt, obwohl ich ungern vorne in der ersten Reihe sitze.

Sie scheinen sich wohl wirklich dafür zu interessieren, denn alle paar Sekunden melden sie sich um etwas zu sagen. Selbst bei der Stillarbeit sind sie nach wenigen Minuten fertig oder stellen Fragen, von denen ich kein Wort verstehe. Wohl ganz gut dass ich hier sitze, denn in Physik schaffe ich maximal eine 3, und ich habe mir vorgenommen etwas besser zu werden.

In der Pause ging ich auf Toilette, und ich sah das rothaarige Mädchen wieder. Sie stritt gerade mit einem Jungen und sah sehr genervt aus. Ich lief den Gang weiter, als ich aus dem Mädchen-Klo ein komisches Geräusch hörte.
"Hallo? Alles okay?"
"Ja, alles gut... geht weg"
Ich schaute mich panisch um. Offensichtlich geht es ihr nicht gut, sonst würde sie ja kaum vor der Klo-Schüssel hocken. Ich schaute mit aufgerissenen Augen zu der rothaarigen, um ihr zu zeigen, dass etwas nicht stimmt.

Sie stritt immernoch mit dem Jungen, ziemlich laut, doch auf einmal dreht sie sich sauer um und lief in meine Richtung.
"Ist was?"
"Da ist ein Mädchen, ich glaube sie braucht Hilfe..."
"Ich mach das schon" sagte sie genervt und drängelte sich an mir vorbei. Sie schloss die Toiletten Tür direkt vor meiner Nase, etwas unhöflich, aber solange sie ihr helfen kann, soll es mir recht sein.

Der Unterricht war sehr eintönig, wie es eben immer ist. Der Lehrer beantwortet die Fragen nicht, weil wir es schon wissen müssten, und wir können die Aufgaben nicht lösen, weil er die Fragen nicht beantwortet.
Nach dem zweiten Block war dann der Tag vorbei, den letzten Block hatten wir Ausfall.
Also ging ich zum Ausgang, in Richtung nach Hause.

"Um 3, an der Kreuzung?" rief jemand hinter mir, als ich gerade den Schulhof verlassen wollte. Ich drehte mich um und sah Eddie auf einem Tisch stehen und winken, obwohl Menschen an diesem Tisch saßen.
Ich nickte und ging weiter.

Verrückt der Typ.