4.

9 0 0
                                    

Pov Lee

Da es gerade mal kurz nach 11 war, als ich zuhause ankam, schmiss ich mich in mein Bett und entspannte mich. Ständig musste ich an das Mädchen denken... Ob es ihr wohl gut geht? Wieso wollte sie keine Hilfe?
Der Gedanke, dass das rothaarige Mädchen ihr nicht helfen konnte, ging mir nicht aus dem Kopf. Stundenlang.

Irgendwann raffte ich mich auf, um mir essen zu machen. In der Küche fand ich nicht wirklich viel, eigentlich war alles so gut wie leer. Nur eine Dose Tomaten und eine Packung Nudeln konnte ich finden. Ich musste unbedingt einkaufen.

Zurück im Zimmer aß ich das Essen und starrte währenddessen auf meine Hausaufgaben. Ohne sie zu machen, versteht sich. Ich packte alles weg und nahm meine Gitarre zur Hand, um etwas zu üben. Es war totlangweilig und wusste nach einiger Zeit nicht mehr, was ich noch tun könnte.

Irgendwie konnte ich die Zeit dann doch noch überbrücken, ohne wirklich etwas zu machen. Kurz vor 3 lief ich los, immerhin wollte ich nicht zu spät kommen und zuhause hatte ich eh nichts besseres zu tun. Also lief ich in Richtung Kreuzung, da wo ich jeden Tag auf dem Weg zur Schule rechts abbiegen muss, und rauchte währenddessen.
Eddie kam etwas später, aber das störte mich nicht.

"Wie geht's?" fragte er, kaum als er angekommen war. Wow, das hatte lange keiner gefragt. Etwas überfordert antwortete ich mit einem "Gut, und dir?"
"Auch, ich bin froh, dass ich nicht zu dieser blöden Versammlung muss"
"Glaub ich interessiert doch eh keinen, oder?"
"Du glaubst echt nicht, wie viele an dieser Schule an Basketball interessiert sind" erzählte Eddie und schaute angeekelt. Ich lachte über die Fratze die er zog. Anscheinend mochte er genauso wenig Basketball wie ich.

"Wohin laufen wir eigentlich?" fragte ich nach einiger Zeit, in der wir erzählt haben und ich so versunken im Gespräch war, dass ich gar nicht auf den Weg geachtet habe.
"Äh..." er schaute sich um. Hatte er auch nicht darauf geachtet, wo wir lang laufen?
"Wenn du willst, können wir zu den Pick-Nick Bänken, hinten im Wald"
"Klingt vertrauenswürdig" sagte ich ironisch und lachte.
"Oder?"

Der Weg war nicht allzu lang, und selbst wenn, hätte mich das auch nicht gestört. Dank Eddie hatten wir nie eine unangenehme Stille zwischen uns, eher das genaue Gegenteil. Wir kannten uns kaum, und trotzdem konnten wir so zusammen lachen, als wären wir Kindergarten Freunde.
Ich fühlte mich sehr wohl in seiner Gegenwart.

Angekommen schaute ich mich um. Es war sehr ruhig hier, weit weg von allen anderen Menschen in Hawkins. Es war wie eine kleine Lichtung, es standen rundherum Bäume und 2 Bänke, dazwischen ein Tisch. Den Ort musste ich mir merken, um öfter herzukommen.

"Cool hier, oder? Ich bin hier oft, wenn ich alleine sein will. Man kann hier allem entkommen"
Er sprach mir aus der Seele. Ich nickte ihm zustimmend zu und setzte mich.
"Erzähl was" forderte er mich auf.

Oh Gott. Alles aus meinem Kopf verschwand. Wer bin ich nochmal?

"Äh.. Was willst du hören?"
"Weiß nicht.. Hast du ein Hobby? Warum bist du umgezogen?"
"Ich Spiele Gitarre, aber nicht sonderlich gut. Umgezogen bin ich, weil mein Vater ein Arsch war und meine Mutter endlich aufgewacht ist"
"Das freut mich"
"Was?"
"Dass sie aufgewacht ist. Hoffentlich geht es euch bald besser"
"Ja, bestimmt.. Und bei dir? Wie sieht es in deiner Familie aus?"
"Ich habe nur meinen Onkel. Aber der ist echt okay"
"Das freut mich."

Er lächelte mich an, es war ein ehrliches Lächeln. Kein Spaß-lächeln, damit alle anderen lachen,  sondern ein ehrliches.

Eine halbe Stunde später holte ich mein Dreh-Zeug aus der Hosentasche und ein Baggie, voll mit Gras.
"Rauchst Du auch?" fragte ich ihn und deutete mit meinem Blick auf das Baggie.
Er nickte nur, also fing ich an mit bauen. Seitdem ich 14 war kiffte ich, also kann man schon einen guten Joint erwarten.
Während ich baute, erzählte Eddie mir, dass er auch Gitarre spiele und ziemlich gut sei. Ich hörte aufmerksam zu und war nicht überrascht, dass er Gitarre spielt. Es passt irgendwie zu ihm.

Als ich fertig war, zündete ich ihn an und zog einmal kräftig daran und gab ihn dann an Eddie weiter.
Auch er inhalierte den Rauch, ohne zu husten.

Ich hatte mich davor schon wohl an diesem Ort gefühlt, doch das Gefühl wurde jetzt noch stärker, und ich spürte Glücksgefühle in meinem Bauch.

Eddie Munson FF 🧄 - Dungeons n' Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt