𝟼 | 𝙲𝚕𝚊𝚛𝚊

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Als Marlen mich am Abend Nachhause fährt wird mir unwohl, denn ich weiß was mich erwartet.

Ich spüre Marlens Hand an meiner und blicke zu ihr auf. „Sobald etwas ist, rufst du mich bitte sofort an!" ich nicke und merke wie sich Tränen bilden.
Ich winke ihr zum Abschied und laufe mit dem Gefühl von Unbehagen auf die Wohnungstür zu, schließe sie auf und stecke erst einmal den Kopf durch die Tür um zu hören ob er da ist. Aber nichts, es ist mucksmäuschenstill.

Ich trete ein, schließe die Tür hinter mir und gehe so schnell wie möglich ins Schlafzimmer und sperre ab.
Ich setze mich auf die Bettkante und fixere einen Punkt im Zimmer.
Wie zur Hölle soll das bitte weitergehen? Ich kann mich doch nicht mein Leben lang von so einem Arschloch, für das ich nicht mal mehr Gefühle habe, so behandeln lassen... ich muss mir was einfallen lassen um ihn dran zu kriegen.
Heimlich eine Mikro Kamera installieren oder so etwas in der Art...

Meine Gedanken werden unterbrochen als die Wohnungstür zufällt. Ich schrecke hoch, schließe die Tür auf und trete in den Flur wo Jack gerade dabei ist seine Jacke loszuwerden. „Hey Liebling" ich gehe auf ihn zu und gebe ihm einen keuschen Kuss. Igitt.
Er erwidert ihn überraschenderweise und blickt mir ins Gesicht direkt auf die Lippe. Er fährt mit dem Daumen über die genähte Stelle
„Es tut mir so leid... ich wollte nicht so austicken. Ich weiß nicht was manchmal in mich gefährt... Es ist als hätte ich 2 Persönlichkeiten..."
Ich versuche zu verbergen wie ich die Augen aufreiße. Sowas hat er noch nie gesagt, es überrascht mich das er auch normal mit mir reden kann. Aber trotzdem ist er eine tickende Zeitbombe.
Ich lächle ihn leicht an. „Ist schon gut, ich verzeihe dir. Möchtest du was essen?" er lässt seine Hand sinken und nickt.

~ 🧚🏼‍♂️ ~

Ich liege wach. Hellwach. Der Funkwecker neben mir zeigt, das es 4 Uhr in der früh ist. Tatsächlich ist es nach unserem aufeinandertreffen zu keiner Handgreiflichkeit gekommen... wir haben sogar mal miteinander gelacht. Aber ich darf nichts hiervon gut reden.

Meine Gedanken schweifen zu Dr. Garcia und dem Krankenhaus. Ob er schon mitbekommen hat, dass ich das Krankenhaus vor Gericht vertrete? Morgen lerne ich Dr. Voland, den Krankenkausdirektor, persönlich kennen und bin gespannt wie der Fall wird. Ich bin jedes Mal voller etnuisasmus bei neuen Fällen und freue mich schon drauf in der Arbeit zu versinken.

Damian

Als ich am nächsten Morgen bei Frederick im Büro sitze, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich dieser Sache gewachsen bin. Ich hab mit dem Gesetz nichts am Hut. Nervös tippe ich mit den Fingerspitzen auf dem hölzernen Schreibtisch als ich vor der Tür Stimmen höre und kurz darauf wird sie geöffnet und Frederick erscheint in meinem Blickfeld und direkt hinter ihm. Was zum...

Clara Wilson, die Wucht von Frau taucht hinter ihm auf und schaut mich verstohlen an. Ich merke wie sie mich mustert, aber auch ich mustere sie. Sie sieht so... anders aus, anders als gestern wirkt sie jetzt gefasst, professionell, stark und selbstsicher. Nichts macht den Anschein einer Frau die von Ihrem Freund geschlagen wird. Dieser Gedanke macht mich wütend und ich balle meine linke Hand zur Faust.

"Damian, das ist Clara Wilson. Miss Wilson das ist Dr. Damian Garcia."

Ich erhebe mich von meinem Stuhl und trete an sie heran, ich überrage sie fast eineinhalb Köpfe. Sie streckt mir ihre zierliche Hand entgegen. "Sehr erfreut Dr. Garcia." ich ergreife nickend ihre Hand und verliere mich einen Moment in ihren wundervollen Augen.

Ihre Augen huschen über mein Gesicht und ihre perfekt geschwungenen Lippen öffnen sich einen Spalt breit. Sie wollte gerade zum sprechen ansetzen als Frederick das Wort ergreift. Sofort zieht sie ihre Hand zurück als hätte sie sich verbrannt. Auch ich lasse meine Hand fallen und wende mich Frederick zu.

"Sie beiden sind ja mittlerweile vertraut mit den Geschehnissen. Ich bin mir sicher das sie beiden Zusammen unseren Kollegen rausschlagen werden. Sie können mein Büro für ihre Arbeit nutzen solange ich im Ausland bin." Er schaut auf seine mit Sicherheit überteuerte Uhr und seufzt. "So gerne ich noch etwas bleiben möchte, wartet mein Fahrer unten." Er nickt uns zu und verschwindet aus dem Büro.

Ich traue mich nichts zu sagen und auch Clara scheint es ähnlich zu gehen. Einzig allein das Ticken der Wanduhr ist zu hören. Wir starten uns an. Verdammt warum kann ich nicht aufhören sie anzustarren?

Clara setzt sich in Bewegung und räuspert sich. "Also dieser Mr. Donovan. Ich will ehrlich sein, es sieht schlecht aus. Nach der Sichtung der Papiere und dem Tatbestand das eine Krankenschwester ihn in dieser... nun ja unvorteilhaften Position wiedergefunden hat, wird ihm niemand glauben... wir müssen unbedingt jemanden oder etwas finden das seine Unschuld beweist..."

Ich reibe mir über den Drei-Tage Bart. Scheiße. "Okay mal überlegen. Wir müssten vielleicht mehr über den privaten Hintergrund dieser Patientin herausfinden um zu mutmaßen ob die Eventuell Geld braucht." Sie nickt langsam und streicht sich die Haare zurück. "Du hast recht. Ich kenne da jemanden der sich darum kümmern könnte. Damit können wir sie dann vielleicht in die Enge treiben damit Sie zugibt das es gelogen war." Diese Frau gefällt mir immer mehr. "Dann haben wir das ja fürs erste geklärt"

fear becomes loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt